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Staat und Stadt sparen bei der Kultur – wer bestimmt den Verteilungsschlüssel, und warum?

Im »Falter« (Ausgabe 23/14) bietet Gastkommentator Wolfgang Zinggl ein paar, wie er es nennt, Nachreichungen zum Kulturbudget. 0,6 Prozent der staatlichen Gesamtausgaben fließen ins Kulturbudget, das sei, so Zinggl, ein Zeichen, welche Bedeutung Kunst für die Regierung habe. »Fehlt das Geld, bleiben Reihungen und Präferenzen unausweichlich«, so Zinggl.
Zinggl ist Abgeordneter zum Nationalrat, seine Partei sind die Grünen. In der Stadtregierung sind die Grünen gemeinsam mit der SPÖ dafür verantwortlich, Reihungen und Präferenzen in Subventionszahlen zu gießen. Wir wissen alle, wohin das letztlich geführt hat, als die VBW vor ein paar Monaten Geld wollten. Es wurde abgenickt, danach gab es lange Rechtfertigungspostings von einem Grünen, wie schwer ihm das doch gefallen sei, aber, ja, die VBW müssten jetzt einiges ändern, neue Strategien, eine neue Zukunft … All diese neuen Pläne wurden der Öffentlichkeit, dem Steuerzahler, bis heute nicht mitgeteilt. Und wir erwarten sie voller Vorfreude.
Im Fall der VBW müsste man aber eines vorgeben: Sollte das Orchester auch nur minimal von etwaigen Sparmaßnahmen betroffen sein, sollte sich die Stadtregierung überlegen, wo es die VBW künftig in der Reihe jener, die in der Stadt in Sachen Kunst und Kultur aktiv sind, platziert. Die Stadt muss sich kein Musicalunternehmen in diesen Dimensionen leisten, eine Zerschlagung der VBW könnte eine Option sein, wenn etwaige vorgegebene Ziele nicht erreicht werden können. Die einzige Konstante der VBW in den letzten Jahrzehnten war das Orchester, die Stadtregierung müsste sich im Falle einer Zerschlagung des Orchesters überlegen, ob das Unternehmen VBW nicht das gleiche Schicksal verdient hätte.

PS: Aus der aktuellen »Bühne«: »Ostermayer: Ich habe mit allen Direktoren und Aufsichtsräten (der Bundestheater) Gespräche geführt. Wir haben überlegt, wie können wir die nächsten zwei Jahre ohne zusätzliches Budget hinkriegen. Ich bin überzeugt, dass alle drei Häuser es schaffen werden, trotzdem ein attraktives Repertoire-Programm auf die Beine zu stellen.«
– Aus dieser Perspektive wäre jeder Cent Erhöhung der Subventionen etwa für die VBW sehr genau zu überdenken.

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