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Archiv - Oktober, 2013

Theater der Jugend: »Winnifred« mit Jana Stelley, Steffi Paschke, Julian Looman …

Ab Dezember 2013 zeigt das Theater der Jugend im Wiener Renaissancetheater das Musical »Once Upon a Mattress« (unter dem Titel »Winnifred oder Die Prinzessin auf der Erbse«). Cast und Leading Team stehen fest:

Cast
Prinzessin Winnifred: Jana Stelley
König Sextimus: Horst Eder
Königin Migräne: Steffi Paschke
Prinz Furchtlos: Stefan Konrad
Lady Lerche: Sophia Gorgi/Daniela Lehner
Sir Harry: Julian Looman
Magier: Christian Graf
Hofnarr: Lukas Rose Ruziczka
Hofstaat/Ensemble: Daniela Lehner/Alixa Kalasz/Franziska Giulietta Fröhlich/Michael Mayer/Kevin Perry/Lukas Strasser
Damencover: Sarah Baum

Leading Team
Regie: Werner Sobotka
Musikalische Leitung: Christian Frank
Bühne: Roswitha Wilding-Meisel
Kostüme: Elisabeth Gressel
Choreographie: Simon Eichenberger
Licht: Michael Grundner
Assistenz der musikalischen Leitung und Korrepetition: Julia Kauper
Dramaturgie: Gerald M. Bauer und Marlene Schneider
Assistenz und Inspizienz: Nina Baak

Pöchacker und Paschke: Na Hund?

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Die beiden Kabarettistinnen Susanne Pöchacker und Steffi Paschke haben inmitten all der vielen, vielen Themen, die Kabarettprogramme bis jetzt behandelt haben, eines gefunden, das noch sträflich vernachlässigt wurde: Hunde. So gründeten sie ein Minirudel und nehmen nun erstmals als Duo mit viel Liebe und Selbstironie die Welt der Hunde und ihrer Menschen aufs Korn: Warum werden Hund und Herrl über die Jahre immer ähnlicher? Kann man Hundeerziehung auch bei Menschen anwenden? Bleibt der Partner an der Schleppleine eher treu? Sollte es auch Menschenfreilaufzonen geben? Wieso hören Hunde einen weit entfernten Vogel, aber nicht den Pfiff des Besitzers? Was denken unsere Hunde über uns?

Ans Publikum gibts ein paar Aufforderungen: »Machen Sie Sitz! in diesem Kabarettprogramm! Nehmen Sie Platz! bei einer rasanten Revue der Absurditäten. Sagen Sie dann Bleib! zu beiden Kabarettistinnen, wenn der Vorhang vor der Zugabe fällt.« Regie: Thomas Smolej.

Die Premiere steigt am 30. Oktober 2013 in der Wiener Kulisse. Alle weiteren Termine gibt es –> hier.

Susanne Pöchacker
ist seit 2006 gern gesehenes Mitglied im Rateteam von »Was gibt es Neues?« im ORF. Seit über zehn Jahren steht sie auch als Impro-Comedian auf der Bühne und hat 2007 gleich mit ihrem Kabarettdebüt »Grete, die Rakete – Ich lebe täglich Ihre Sorgen!« den Publikums- und Jurypreis des Grazer »Kleinkunstvogels« gewonnen. Wenn sie nicht gerade auf der Bühne steht, arbeitet die Diplom- Physikerin als Moderatorin und Trainerin.

Steffi Paschke,
entlaufenes »Rounder Girl« und Langzeit-Rudelmitglied im Kabarett Simpl, ist eine gelungene Mischung aus Theater, Musical und Comedy. Sie hat in den letzten Jahren die Kabarettbühnen Österreichs mit SIMPSONPASCHKESCHEITZ bespielt und führt neben diversen Engagements (Theater in der Josefstadt u. a. ) auch Regie (zuletzt Nina Hartmann, »Brasil«). Dem Fernsehpublikum ist sie bekannt aus Serien wie »Novotny und Maroudi« oder »Die Liebe Familie – reloaded«.

Pöchacker und Paschke: Na Hund?!
Ein tierisches Kabarettprogramm über Hunde und ihre Menschen – von und mit Susanne Pöchacker & Steffi Paschke. Regie: Thomas Smolej.
Premiere: 30. Oktober 2013, Kulisse

Links
Kulisse
Susanne Pöchacker
Steffi Paschke
Thomas Smolej

»Musical Unplugged« in Carnuntum 2013

»Musical Unplugged«, eine Konzertserie, organisiert von Florian Schützenhofer mit einem Stammensemble und wechselnden Gastsängern, machte Ende August 2013 in Petronell/Carnuntum Station. In einem Zelt, das zwar manchmal den geräuschkulissenartigen Charme einer Ritterburg hatte, aber in dem der Abend bis inklusive des Caterings perfekt organisiert ablief, stand am 20. August die »Solo-Show« auf dem Programm. Jakob Semotan, Rory Six, Riccardo Greco, Luc Devens und Martin Pasching interpretierten, begleitet von Florian C. Reithner am Klavier, Musicalhits & Co.
Für mich haben Solokonzerte dieser Art vor allem dann einen Sinn, wenn man an den Interpretationen erkennt, dass der Sänger zu all den hinlänglich bekannten Varianten eine ganz eigene hinzufügen möchte. Es gibt freilich Musicalevergreens, da will man nicht zwingend noch eine Variante hören. Nummern wie »The Music of the Night« etwa, ein Song, der außerhalb des Kontexts der Show in den letzten Jahren immer wieder zu Tode geschächtet wurden. Könnte man vielleicht noch als Dubstep-Variante versuchen, mit einem Justin-Bieber-Rap-Solo, aber sonst? Der Pathos, der innerhalb einer Musicalproduktion wirkt, führt sonst leicht zum Fremdschämen (»Das ist so typisch Musical.«).
Wie auch immer, Martin Pasching hatte mit seiner »Musik der Nacht« einen schweren Einstieg. Fast hätte ich mir da gedacht: Das wird schlimm – so wie in den ersten Sekunden in Baden vor einigen Monaten, als die Tschinderassa-Formation des Orchesters sich an ELO-Hits versuchte – aber es sollte alles noch gut werden.
Jakob Semotans Variante von »Wie kann es möglich sein?« – die starke Schlusssequenz, das Waterloo für so manch Sänger, Semotan hat sie perfekt geliefert, auch mit seinem »Engel aus Kristall« konnte er punkten. Rory Six für »Musical Unplugged« zu verpflichten, war eine tolle Idee, verfügt er doch über eine geniale Gestaltungskraft und –kunst. In Carnuntum demonstrierte Six, was für Nuancen selbst in Levay- oder Disney-Songs enthalten sein können, wenn man in der Lage ist, sie zu fühlen und diese Gefühle auch für den Zuschauer fühlbar zu machen – nicht nur zu singen, sondern das, was man singt, auch zu meinen. Mit Riccardo Greco als weiteren Solisten konnte Schützenhofer einen der Aufsteiger schlechthin im Musicalbusiness der letzten Jahre engagieren. Seine Performances sind charmant – und stimmlich mutig, was auch einen großen Teil der Attraktion ausmacht, die er ausstrahlt: Er interpretiert und ist bereit, das Überschreiten von Grenzen nicht nur zu akzeptieren, sondern geradezu zu suchen. Der große Stilist Luc Devens lieferte in gewohnter Qualität virtuose A-Capella-Variationen zu Queens »Love of My Life« oder Andrew Lloyd Webbers »Heaven on their minds«. Einer der Höhepunkte des Konzerts war nicht ein Musicalsong, sondern Martin Paschings Version von Ulli Bärs Kultlied »Alle Lichter« – manchmal ist ehrlicher Dialekt die direkteste Verbindung vom Hirn zum Herz. Furios am Klavier begleitet wurden die Interpreten von Florian C. Reithner, der stets auf der Suche war, das Bekannte durch Unerwartetes, etwa in Form von Rhythmusvariationen oder muskalischen Zitaten, aufzufrischen. »Die Schatten werden länger« mit einem muskalischen Zitat aus dem Horrorfilm »Halloween« zu unterfüttern, das hat was. Ein gelungener Abend.

Theater in der Drachengasse: »Tick, Tick… Boom!« – Superb!

Foto: Ine Gundersveen

Was sucht man im Theater? … zum Beispiel Ehrlichkeit, echte Gefühle, vermittelt in einem Stück, das ein Thema so aufbereitet, dass man mitten reingezogen wird, dass man ab einem bestimmten Moment in einen Sog gerät, ein Theaterabend zu einem Erlebnis wird. Damit das gelingt, muss schon einiges passen, ganz gleich, ob es an einem großen Haus mit 150 Mitwirkenden umgesetzt wird – oder in einem kleinen Theater in der Drachengasse.

»Tick, Tick… Boom!«, ein Musical von Jonathan Larson, steht derzeit am Spielplan des Theaters in der Drachengasse, und ohne jetzt eine Kritik schreiben zu wollen (denn die erscheint in der nächsten Ausgabe von musicals): Für mich ist es immer das größte Erlebnis im Theater, wenn Hirn und Herz gleichermaßen angesprochen werden. Jonathan Larson hat einen großartigen Rockscore geschrieben über, ganz allgemein formuliert, einen Künstler, der knapp vor seinem Durchbruch am Verzweifeln ist. Joanna Godwin-Seidl hat das Gespür, Momente von großer emotionaler Intensität zu schaffen, Kieran Brown als Hauptdarsteller hat das Talent, dieses Stück zu tragen und diese vorhin angesprochenen echten Momente auf die Bühne zu zaubern, Momente, die auf ihre Weise unbezahlbar sind, unterstützt von einer umwerfenden Nina »I AM a Dancer« Weiss und Alan Burgon, der in diesem Stück wieder einmal ganz neue Facetten seines Könnens zeigt. Birgit Zach (Piano), Roman Schwendt (Gitarre) und Franz Hofferer (Percussion) bieten die musikalische Grundlage. Zwei Wochen Probenzeit, ein enges, knappes Budget, das ist Musical-Courage im ehemaligen zweiten Raum des »Theaters der Courage«. Musical, das lebt, aufregend ist, das man sich vor allem nicht entgehen lassen sollte. Zu sehen nur noch bis 12. Oktober.

Tickets –> hier.

»A Tribute to Hans Salomon« – oder: Säge nicht den Ast ab, auf dem du sitzt

Als gestern Abend das Orchester der VBW unter der Leitung von Herbert Pichler den ABBA-Song »Mamma Mia!« spielte, war das nicht etwa eine Machtdemonstration. Die Vorgehensweise des Geschäftsführers des Unternehmens, Nichtverlängerungen vorzunehmen, ohne vorab die Steuerzahler zu informieren, demonstriert eindeutig, wer die Macht im Hause VBW hat. Nein, es war eine Demonstration, was dieses Orchester könnte.
Um diese Demonstration zu verstehen, muss man wissen, dass die ABBA-Show »Mamma Mia!« 2014 im Wiener Raimund Theater in einer Version zu sehen sein wird, für die sieben Musiker gebraucht werden, die wohl großteils Maschinen bedienen und Einspielungen starten. Nun wollen wir nicht weiter darüber nachdenken, dass diese Version so existiert und es auch eine für neun Musiker geben soll. Der Ausgangspunkt gestern war: ABBA-Songs können auch wirklich fantastisch klingen, wenn echte Instrumente eingesetzt werden. Hinweise wie, dass es vertragsrechtlich nicht möglich ist, eine anders instrumentierte Version zu spielen, sind keine Argumente, denn dann fragen wir uns doch, wieso »Mamma Mia!« überhaupt nach Wien kommt.
Gegeben ist in Wien ein hochsubventioniertes Haus, das die Aufgabe hat, Musicals zu schaffen, die sich weltweit verkaufen lassen, gegeben ist ein Orchester (und keine Band), und dafür gilt es, Stücke entweder zu beauftragen oder einzukaufen, man kann natürlich nicht immer Neues schaffen. Das Orchester ist essenzieller Teil der Produkte der Musicalmarke VBW, wer immer das Orchester kannibalisiert, sägt den Ast, auf dem er sitzt, ab. Ziel muss es demnach sein, Stücke zu wählen, die die Kapazitäten des Orchesters nutzen. Und ein Geigerl mehr bei einem Nichts wie »Sister Act« ist kein Beispiel dafür, wie man Kapazitäten nutzt.
Werden also Stücke wie »Mamma Mia!« gewählt, so wird es sich die Geschäftsführung der VBW gefallen lassen müssen, dass man die Auswahl so für sich begründet: Erstens ist eine Kooperation mit Stage Entertainment gegeben, zweitens braucht man kein Orchester dafür (außer man definiert sieben Musiker als Orchester). Ansonsten ist »Mamma Mia!« nicht weiter relevant, fast schon Jahrzehnte nach der Uraufführung, nach Dutzenden Möglichkeiten, die Show in Wien und Deutschland zu sehen. Was kommt als Nächstes? Nur mehr Kooperationen? Etwa Gergens »Sound of Music« oder die Stage-Show »Mary Poppins«? Nein, derart abstruse Ideen würden wohl nicht mal der VBW-Intendanz kommen.
Wollen wir also hoffen, dass sich die VBW-Obersten den gestrigen Abend zumindest via Webcam angesehen haben, sie hätten da zumindest ein Mal gehört, wozu ihre »Angestellten«, von denen sieben wohl genau rechtzeitig zum Weihnachtsfest ihre Nichtverlängerung zugestellt bekommen (fünf haben sie schon), fähig sind.

Musicalpremiere im Muth: »Fariba«

1. Oktober 2013
19:30bis21:30

In »Fariba«, dem neuen Musical von Stephan Kerschbaum, reagieren Fariba und alle anderen Kinder und Jugendlichen spontan und folgerichtig: Zunächst nehmen sie Umverteilung wörtlich, indem sie eine zeitlang in einer fremden Familie leben, dann räumen sie mit den eigenen und den neu zugeteilten Vätern, Müttern und Geschwistern auf. Und weil das einzeln schwierig ist, vernetzen sie sich, mobilisieren Gleichgesinnte und Erwachsene und nennen die erste Veranstaltung »Live Gum Tuner«, was so viel wie Umverteilung der Umverteilung ist.
Dass nicht alle restlos begeistert sind, liegt einerseits am hemmungslosen Ideenreichtum der Jugendlichen und andererseits an der Weigerung mancher Erwachsener, Veränderungen zuzulassen.

Leading Team
Musik: Stephan Kerschbaum
Dirigent: Johannes Kerschner
Regie: Angelika Messner
Choreographie: Gisela Elisa Heredia
Text: Bernhard Listabarth
Orchester des Musikgymnasiums Wien
Ensemble TONVOLL

Termine
1., 3., 5., 6., 8., 9., 10., 12., 13., 15., 17., 20. und 22. Oktober 2013

Aufführungsort
Muth: Konzertsaal der Wiener Sängerknaben

Weitere Infos –> hier.

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