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Lasst uns doch mal unprofessionell sein!

Am kommenden Freitag findet um 10.00 Uhr in der Kantine des Wiener Ronacher eine Pressekonferenz statt. Der Intendant der Vereinigten Bühnen Wien wird im Rahmen dieser Pressekonferenz eine neue Eigenproduktion des Unternehmens im Beisein des Komponisten vorstellen.

Klar, die Ankündigung einer Pressekonferenz als News zu bringen, das ist extrem unprofessionell. Doch es ist passiert, dieser Tage, auf Facebook und anderen Sites. Motto: Lasst uns doch mal unprofessionell sein! Und warum auch nicht, schließlich muten so manche Vorgänge im Wiener Musicalbusiness merkwürdig unprofessionell an.

Leider, leider wird es hier auf dieser Site keinen Kommentar zu dieser Pressekonferenz geben können, denn eine Einladung zur Teilnahme ist nicht erfolgt. Wir können ja ganz offen reden: Der Kultur-Channel bietet keine »Berichterstattung«, man hat hier auch eine Meinung, und ein Blog ist nicht die APA. Das mag man nicht goutieren, und das soll uns recht sein. Freilich ist es unfreiwillig komisch, dass ein Unternehmen wie die VBW tatsächlich selektiert, wen es zu Pressekonferenzen einlädt. Die Besucherscharen sind durchwegs überschaubar bei derlei Veranstaltungen, und eine Multiplikatorwirkung ist durch Beiträge, über die diskutiert wird, gegeben.

Sei’s drum. Für Freitag planen wir hier daher eine kleine Glosse rund um Fakes, Lobbyisten und Trolle zum Thema Kritik im Bereich Musiktheater. Könnte auch ganz lustig werden, fast schon ein Stoff, um ein Musical draus zu machen. [PS: Verschoben um eine Woche]

12 Kommentare »

  Klaus wrote @ Juni 15th, 2013 at 08:09

Eigentlich könnte man ja mit dem Post früher als geplant beginnen. Gross wurden die VBW von den Medien schliesslich nicht gefeiert. Lediglich in orf.at und kurier.at fand man einen Bericht.
Standart und Presse ? Wurden die überhaupt eingeladen?

  java wrote @ Juni 13th, 2013 at 14:38

@Christian

Als “Insider” kann ich Ihnen LEIDER nur sagen, dass Sie im Unrecht sind. Die VBW ist nämlich die beleidigte Leberwurst uns eine inkompetente anscheinend noch dazu. Das Debakel rund um “Natürlich Blond” ist lediglich die Spitze des Eisbergs. Die Art und Weise wie mit Problemen innerhalb der VBW umgegangen wird ist eine unprofessionelle! Das sieht man am besten wenn es um Zahlen sprich Finanzen, Auslastung usw. geht. Zahlen lügen nicht, aber wenn sie einfach so interpretiert werden wie man sie gerne haben möchte ist das gezielte Irreführung der Sponsoren und der öffentlichen Hand. Meine pers. Meinung ist, dass Wien keine 2 Musicalhäuser braucht. Lieber 1 Haus das rentabel und erfolgreich ist als 2 Bühnen, die sich gegenseitig die Leute wegnehmen.

Die Kartenpreise für die Musical Vorstellungen sind einfach ein schlechter Scherz. Schon eine komische Logik: wenn ein Stück schlecht läuft, verlangt man mehr Geld um finanzielle Ausfälle zu kompensieren, die jedoch das Gegenteil bewirken und noch weniger sich eine Karte leisten. Und vom Marketing brauchen wir da gar nicht erst reden. Die VBW haben in der Vergangenheit einige sehr gute (wenn auch nicht immer sehr erfolgreiche Produktionen) auf die Bühne gebracht, aber sie haben sich leider zu sehr unter dem Mantel der Wiener SPÖ auf ihren Loorbeeren ausgeruht und das rächt sich eben jetzt. Das Problem ist halt, dass die VBW äußerst beratungsresistent sind und darum wird sich auch in den nächsten Jahren ziemlich sicher nichts ändern.

Die Friss oder Stirb Aussagen von Herrn Drozda haben im übrigen äußerst anschaulich gezeigt in welchem Elfenbeinturm diese Herrschaften in Österreich sitzen.

  Martin Bruny wrote @ Juni 12th, 2013 at 20:56

Herzlichen Dank für Ihr so schön formuliertes Mitleid.
Keine Sorge, die VBW werden am Freitag völlig ungestört durch ihre Ankündigung glänzen können. Ich verschiebe mein Posting einfach um eine Woche.

  Christian XXXX wrote @ Juni 12th, 2013 at 20:48

Oooooh, der arme Herr Bruny wurde nicht eingeladen.
Also müssen wir hier am Freitag wieder ganz böse auf die VBW schimpfen.
Ich war früher ein treuer Leser aber inzwischen scheinen Sie mir ein bisschen zu sehr beleidigte Leberwurst und zu wenig Journalist zu sein.

Ihre insgesamt über Jahre hinweg ausgewogene Berichterstattung steht außer Frage, diese schlägt aber gerade wenn es um das Thema VBW geht in letzter Zeit sehr oft weit unter die Gürtelinie aus.

  Klaus wrote @ Juni 12th, 2013 at 17:06

Da ja nur dem Anschein nach brave Journalisten eingeladen werden, würde doch eine Presseaussendung auch reichen.

  Martin Bruny wrote @ Juni 12th, 2013 at 13:56

Noch eine kleine Anmerkung, weil mir das in einem Forum aufgefallen ist: Ich behaupte nicht, dass die VBW ihre eigene PK öffentlich angekündigt haben, das wäre absurd. Nein, es waren “Onlinemedien”.

  Martin Bruny wrote @ Juni 12th, 2013 at 13:27

Ganz so ist es freilich nicht. Meine beruflichen Felder sind Lektorat und Journalismus, und ja, davon bestreite ich meinen Lebensunterhalt. Und ja, ich bin Mitglied des Österreichischen Journalisten Clubs, habe also einen Presseausweis. Und ja, ich wurde seit 2005 regelmäßig zu Pressekonferenzen der VBW eingeladen. Es besteht selbstverständlich keinerlei Verpflichtung, Onlinemedien einzuladen, freilich werden aber Onlinemedien eingeladen. Der Punkt scheint mir also der zu sein, dass es sich um eine Nichteinladung aufgrund der Berichterstattung handelt. Man selektiert Medien. Dieser Umstand ist an sich bekannt, ich kenne Kollegen selbst von Printmedien, die seit Jahren keine Einladung mehr erhalten.
Ich habe kein Problem mit dieser Vorgehensweise, einigen wir uns also darauf, dass der Kultur-Channel unerheblich ist, und einigen wir uns darauf, dass Frau Bjelik mich nicht mehr kontaktieren wird, wenn sie meint, der Zeitpunkt für ein Posting wäre nicht gerade optimal. Ist ja alles kein Problem.
Und nein, selbstverständlich verdiene ich mit dem Kultur-Channel keinen Cent, im Gegenteil, das aber habe ich immer betont und war allen klar, nichtsdestotrotz nimmt er eine verbindende Stellung vieler anderer meiner Aktivitäten ein.
Im letzten Sommer des Intendanz Zechner, so nebenbei erwähnt, gab es ein Treffen von Frau Kaiser (VBW, derzeit in Karenz) und mir, auf Initiative der VBW. Dabei ging es explizit um den Kultur-Channel. Ich wurde unter anderem gefragt, was ich mir noch zusätzlich wünschen würde. Ich habe freilich gar keine Wünsche geäußert. Anfragen bezüglich Pressekarten zu Premieren etwa gab es von mir nur für meine Kritiken im Magazin “musicals”. Einladungen zu Premieren ohne Anfrage gab es eine einzige, und zwar zur Wiederaufnahme von “Sister Act”, per Post, adressiert an Martin Bruny - musicals. Diese Einladung habe ich zum Anlass genommen, bei Frau Kaiser anzufragen, ob es sich dabei um einen Irrtum handelt, denn es ist ja bekannt, dass bezüglich “musicals” alles in München organisiert wird (daher habe ich diese Einladung natürlich auch nicht angenommen). Ich wollte eine gewisse Klarstellung erreichen, freilich ist keine Antwort gekommen. Am Tag der “Elisabeth”-Premiere fragte ich telefonisch (Frau Bjelik hat mich kontaktiert) nach, ob ich denn noch Antwort erhalten würde. Ja, meinte, sie nach dem Premierentrubel. Ich warte noch immer.
Fazit: Dass ich dieses Mal keine Einladung erhalten habe, ist nicht darauf zurückzuführen, dass der Kultur-Channel das ist, was er immer war. Die Behauptung, ich würde nur negativ über die VBW berichten, ist geradezu absurd, wenn man all das kennt, was ich online und in Printmedien geschrieben habe. Mein Posting ist nicht dazu gedacht, mich zu beschweren, sondern einen Istzustand darzustellen.

  Konrad wrote @ Juni 12th, 2013 at 09:50

Ich verstehe das Problem nicht. Zwei Blogger haben keine Einladung zu einer Pressekonferenz erhalten. Warum sollten sie auch? Betreiben sie ihre Blogs hauptberuflich und bestreiten sie damit ihren Lebensunterhalt? Nö.

  Detlef wrote @ Juni 11th, 2013 at 22:09

@Martin: Dann sind wir schon zwei, die keine bekommen haben. Wer nicht will, der hat schon…

  Martin Bruny wrote @ Juni 11th, 2013 at 18:34

@Detlef: Ja, es gab eine Aussendung von Frau Bjelik :-)

  Detlef wrote @ Juni 11th, 2013 at 16:31

Ist denn überhaupt sicher, dass es besagte Pressekonferenz wirklich gibt? Jeder weiß natürlich, woher diese News kommen, und jeder kann sich seinen Teil dabei denken… Sommerloch halt, und wenn sich gerade nichts Gescheiteres findet, um den Google Crawler zu beschäftigen…
Und wenn es sie dann doch gibt, fällt das angekündigte Musical ebenfalls in besagtes Sommerloch… oder will man die unlängst angekündigten Stücke nur drei Monate spielen?
Wie gut, dass es am Freitag auch die Premiere der Rocky Horror Show mit Là©on van Leeuwenberg als Frank´n´Furter und Chris Murray als Riff-Raff gibt…
Die findet wirklich statt, und als ich Là©on van Leeuwenberg das erste Mal als Frank´n´Furter im Kostüm gesehen habe, hat es mich fast vom Sessel gehauen… vor Begeisterung.

  Klaus wrote @ Juni 11th, 2013 at 15:25

Der Intendant der Vereinigten Bühnen Wien wird im Rahmen dieser Pressekonferenz eine neue Eigenproduktion des Unternehmens im Beisein des Komponisten vorstellen.

Und mit Sicherheit im Beisen seines “Aufsehers” Drozda. Das er ja im Falle noch rechtzeitig eingreifen kann sollte mal Struppeck über den Tellerrand blicken. :(

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