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Archiv - August, 2006

Frank Wildhorn: The Soundtrack of My Life

Frank Wildhorn (Foto: Martin Bruny)
Im Vorjahr ging eine kleine Serie des Kultur-Channels an den Start: “The Soundtrack of My Life” - Lieder vorzustellen, zu benennen, die das Leben von ausgewählten Künstlern verändert hat, Songs, die sie mit einem ganz besonderen Ereignis oder einer bestimmten Gefühlslage untrennbar verbinden, das ist das Ziel dieser Serie.
Als Erster nach seinem Soundtrack befragt: Lukas Perman. Auch Pia Douwes und David Rott präsentierten ihren persönlichen Soundtrack.
Heute spricht Frank Wildhorn über den Soundtrack seines Lebens. Am Tag nach der Uraufführung von “Rudolf” am Budapester Operettenhaus konnte ich mit dem Komponisten ein Interview führen. Der Großteil unseres Gesprächs ist in der aktuellen Ausgabe (August/September) des Magazins “musicals” zu finden. Die beiden Statements zu Frank Wildhorns “Soundtrack” sind auch als Audio-Downloads abrufbar.

Kultur-Channel: “Frank, wie klingt der Soundtrack Ihres Lebens?”
Frank Wildhorn: “Well if someone said ‘What is the soundtrack to my life’ I would say it’s Rachmaninoff. That’s who I love the most. Rachmaninoff, Debussy, Tchaikowski - in that world, from that world. But - like Duke Ellington always said - there’s only two kinds of music: Done very well and not as well. And you can take any clasical composer or any pop-composer, and there is is your favorite work from theirs and maybe work that you don’t like as much. So I try to be open to every kind of music. You know I grew up in black music, that is my background. I was always the white guy in the black band growing up and certainly I have had 500 recordings of my songs, 350 of them are probably black. Stevie Wonder is the genius of all geniuses to me, I love Stevie Wonder, I love Marvin Gaye, I love Billy Joel, I love Elton John. You can find music in anything that I would love. I love Lerner & Loewe, Rodgers & Hammerstein, Andrew Lloyd Webber; Kander & Ebb, I love the Doobie Brothers, I love Traffic, I love The Beatles, I think you know, unbelievable. I try to really be open to all kinds of things, I love country music, I love Linkin Park.” [Audio-Download]

Frank Wildhorn (Foto: Martin Bruny)
Kultur-Channel: “Haben Sie ein ganz spezielles Lieblingslied?”
Frank Wildhorn: “‘The long and winding road’. If you ask me today, ‘The long and winding road’. Well if you ask me what’s the first song of my wedding - I’m getting married to Brandi Burkhardt, who plays Emma on the new ‘Jekyll & Hyde’ record, that’s been touring. We’re getting married and if you ask me what’s our first song, it’s Elton John’s ‘Your song’. So you know, different songs for different days. But ‘The long the winding road’. You know on the Beatles Record “The Number Ones” the last three in a row are ‘Hey Jude’, ‘Let it be’ and ‘The long and winding road’. From a pop standpoint you hear those three songs back to back to back and you go ‘What am I doing?’ That’s like listening to Rachmanioff’s greatest hits. I listen to that and go ‘What am I doing?” Or Bernstein’s ‘West Side Story’. Unbelievable. I mean - to me - if that came out today it would be the freshest most amazing thing you’ve ever heard. Combination of pop music, classical, latin, big band - all that stuff. I’m a fan, I try to be a fan.” [Audio-Download]

Starmania uncut

Deutschland sucht den Superstar, aber erst wieder nächstes Jahr. Schließlich muss der aktuelle mal wieder richtig vergessen werden. Schon heuer sucht Österreich ein neues Sternlein. Die dritte Staffel der Castingshow Starmania ist seit heute on air, oder besser: im Netz. Was die Vermarktung betrifft, geht der ORF nämlich neue Wege. Die gesamte erste Castingrunde wird seit dem 7. August 2006 im Netz “gesendet” oder besser: gestreamt. Aufgeteilt auf Portiönchen von jeweils 2 Stunden kann man die 2486 Kandidaten bei ihrem ersten Vorsingen erleben, und natürlich die Juroren Monika Ballwein, Eberhard Forcher und Markus Spiegel. Ihren Kommentaren zuzuhören ist in den meisten Fällen dieser ersten Runde fast unterhaltsamer als so manche Darbietung des einen oder anderen potentiellen Sternleins. Im Gegensatz zu DSDS hat die österreichische Jury keinen Platzhirsch wie Dieter Bohlen zu bieten, es geht allgemein ein bisserl pssst zu. Die Kandidaten werden nicht erschossen und stranguliert, sie werden von Markus Spiegels ungeduldigem Schnaufen sanft wieder nach draußen befördert. Wenn Radiomoderator Eberhard Forcher ganz böse ist, dann betont er das doch vorhandene Potential der Kandidaten. Monika Ballwein grantelt vor sich hin, wenn die Herren der Schöpfung mit Hinblick auf die Vermarktung der Sendung dann doch den einen oder anderen männlichen Kandidaten in die zweite Runde lotsen, obwohl sie wohl jetzt schon weiß, dass da nichts draus wird. “Tits & Ass”, ja, aber, na egal …
Noch bis 8. August, 18 Uhr, sind die ersten 59 Kandidaten “on stream”, und viel düfte aus diesem Pool nicht ins Finale kommen. Vielleicht W27, aber wer kann das schon sagen?
Nach der ersten Runde ist nicht Schluss, nein, es werden alle Castingrunden ungeschnitten im Netz gesendet - ein Never-Ending-Leider-Nein, das für gute Unterhaltung sorgen wird, soviel verspricht schon der erste Tag. Und hier geht es zum Stream.

Vienna meets Google


How to add a Google Map to any web page in 30 seconds

Maya Hakvoort goes solo

Maya Hakvoort (Foto: Martin Bruny)
Wenn Musicalstars Solokonzerte geben, kann man nie wissen. Einige meinen außerhalb ihres gewohnten künstlerischen Wirkungsfelds beweisen zu müssen, wie mies doch eigentlich Musicals sind, wie schlecht die letzte Show war, in der sie gespielt haben und wie viel lieber sie doch weiß der Geier was singen, sei es Jazz, Rock, Soul, Blues, Samba oder selbstgestrickte Liederware von der Stange, egal, nur bitte keine Musicals. Dann ruft ihr Agent an, und husch husch sieht man sie wieder in der jüngst erst verschmähten Rolle. Man mag sich fragen, wie sehr muss der/die Ärmste doch leiden, aber so ist das eben. Nun, über Musicals zieht Maya Hakvoort in ihrer Soloshow “Maya goes solo”, mit der sie derzeit durch Österreich und Deutschland tourt, keineswegs her, doch dann gibt es da diesen einen Moment - aber dazu später.
Die Musicals, in denen Maya Hakvoort in den letzten Jahren zu sehen war, sind die schlechtesten nicht: “Elisabeth”, “Jekyll & Hyde”, “Les Misà©rables”, “Die drei Musketiere”, “Chicago”, “Blutsbrüder”, “Aspects of love”, “There’s no Business like Showbusiness”, “Gaudi”, “Catherine” und “Evita”.
Am Silvestertag des Jahres 2004 startete die Künstlerin im Theater an der Wien ihre Solo-Karriere - eine Schiene, die sie seit der Derniere von “Elisabeth” Ende 2005 forciert. Mitte 2005 ist ein Livemitschnitt des Silvesterkonzerts im Theater an der Wien unter dem Titel “Maya goes solo” als CD erschienen.
Zoomen wir uns ins Wiener Theater Metropol, wir schreiben den 29. April 2006. Der Saal ist praktisch ausverkauft. Das Konzert beginnt mit einer Lautsprecherdurchsage: “Meine Damen und Herren, Ladies and Gentlemen, Mesdames et Messieurs, bitte begrüßen Sie mit mir Aaron Wonesch am Klavier und die wunnnderbaaare Maya Hakvoort.” Es ist die Stimme von Dennis Kozeluh, als “Konserve” - bei aller Liebe, wer lässt sich per Konserve als “wunderbar” ankündigen? Das ist ein stimmungsmäßiges No-no. Ich kann mir viele Intros vorstellen, aber per lobhudelnder Konserve?
“Maya goes solo” ist eine Art von Biographical. Die Künstlerin plaudert über einige Stationen in ihrem Leben, über ihre Familie, ihre Leidenschaften, dazwischen eingestreut interpretiert sie thematisch passende Lieder, beispielsweise widmet sie “Papa can you hear me” (”Yentl”; Michel Legrand/Alan & Marilyn Bergman) ihrem Vater. Maya Hakvoorts Stärke sind die Wohlfühlballaden, nicht die “Bigger than Life-Ballads” mit Mörderfinish, sondern Lieder, die zum Träumen einladen, Songs, die keiner extremen Vokalakrobatik bedürfen, die durch eine perfekte Symbiose von metaphernreichem Text, verträumter Musik, wohltuender Stimme und Piano (musikalischer Showbegleiter: der famose Aaron Wonesch am Klavier) strahlen, Songs wie beispielsweise Claire Hamills “You take me breath away”, eines der Highlights des Abends, oder “Sweet life/It’s a long way up” - Kompositionen von Barry Manilow, die er anlässlich seiner legendären Showserie “Barry Manilow Live On Broadway” als Medley aufgenommen hat - Lieder, die auf Mayas CD nicht zu hören sind, die man sich live dann doch nicht entgehen lassen sollte. Maya Hakvoorts Songauswahl an sich ist zum Teil tatsächlich wunderbar. Lieder von Jason Robert Brown (”Stars and the moon”) verzaubern immer, mit Burt Bacharach (”Wives and Lovers”) kann nicht viel schiefgehen, auch Jonathan Larsons “Seasons of love” oder Stephen Sondheims “Our time” sind perfekt für das Hakvoortsche Verzauberungspotential. Sehr schön ihr “Gold von den Sternen” (Levay/Kunze), weniger geglückt dann Versuche, mit brasilianischem Flair (Bossa-Nova-Medley) Schwung in die Bude zu bringen sowie Mördershowstopper wie “Don’t rain on my parade” oder “Defying Gravity” in das Haakvoortsche Interpretationspotential einzutunen. Aber die Künstlerin hat für diese Songs und auch beispielsweise für jazzige Titel eine Leidenschaft, und so ist es letztendlich durchaus interessant, ihre Versionen dieser Songs mal zu hören.
Es gibt einen Moment, ganz spät in der Show, schon im Zugabenteil, da singt der Musicalstar doch noch jenes Lied, das, ob sie es will oder nicht, ihr Lebenslied ist: “Ich gehör nur mir”. Es ist ein Zauber, der von der Kombination Lied/Interpretin ausgeht. Wenn “die Hakvoort” “Ich gehör nur mir” singt, dann klickt es. Ihre Fans geraten außer Rand und Band, sind kaum mehr zu bändigen. Fast hat man jedoch den Eindruck, Hakvoort ist nur mehr eine Kaiserin wider Willen. Im Mittelteil des Songs persifliert sie die schauspielerische Leistung, mit der sie dem Instrumentalteil vor dem Finish so viel an Intensität verliehen hat. Denn seien wir uns ehrlich, Maya Hakvoort punktete nie mit einem grandiosen Schlusston, wie etwa Pia Douwes, bei ihr war es die Gesamtperformance von “Ich gehör nur mir”, die immer stimmig, intensiv und berührend war. In ihrer Soloshow nun macht sie sich darüber lustig: “Da lieg ich dann am Boden, und weine. Und alle denken: wie dramatisch, wie dramatisch. Das brauch ich alles nicht mehr machen, weil ich gar keine Flügel mehr hab” - zwei, drei Lacher, kippt die Stimmung? Nein, auf die Fans ist Verlass, ein gutes Finish und der Saal tobt wieder. Ein Lied wie “Ich gehör nur mir”, das Publikum und Künstler aufs Engste aneinander bindet, per Persiflage abzumurksen, das hat auch Tradition unter Musicalstars, ich erinnere an Bruno Grassini und Thomas Borchert. Es ist aber ein Zeichen großer Entertainer, dem Publikum das zu geben, was es mit den “Hits” verbindet, vielleicht wird auch Maya Hakvoort das einmal noch stärker berücksichtigen. Mit “Ich gehör nur mir” hat sie einen Song an der Hand, den man so leicht als Trademark verwenden könnte. Instrumental beispielsweise als Auftritts- und Abgangslied, ohne auf peinliche Konserven zurückgreifen zu müssen, während der Show als unvergessliches Highlight. Es hilft nichts, dieses Lied nicht zu singen oder stimmungsmäßig zu meucheln, genausowenig wie ein Barry Manilow “I write the songs” seinem Publikum vorenthalten würde, egal, ob er es nun zum 100.000. Mal oder 200.000. Mal singt.
“Maya goes solo” ist, bei aller Kritik, eine unterhaltsame Show des sympathischen “Elisabeth”-Stars, mit vielen Highlights. Und wer weiß, vielleicht wird sie ihre Schatten los und schafft es demnächst wieder “Ich gehör nur mir” so zu singen, dass man den Song auch tatsächlich genießen kann.

Lukas Perman “Mitten im Achten”

Am vergangenen Wochenende, so berichtet die Zeitschrift “TV-Media”, wurde in den Studios Potsdam-Babelsberg die Pilotfolge einer neuen ORF-1-Vorabend-Sitcom aufgezeichnet. Unter dem Titel “Mitten im Achten” blödeln einige Topkomiker Österreichs wie Gerold Rudle, Verena Scheitz, Christoph Fälbl oder Max Schmiedl. Mit an Bord auch Lukas Perman.
Worum geht es in der geplanten Sitcom? “Die durchgeknallten Bewohner des Bezirks gewähren - egal ob im Kaffeehaus oder in der WG - einen ungeschminkten, humorvollen Einblick in ihren Alltag.
“Mitten im Achten” basiert auf einer holländischen Vorlage (”Samen”, dt.: “Beisammen”). Wenn die Pilotfolge die Verantwortlichen des ORF überzeugt, werden im Herbst vermutlich 100 Folgen zu je 30 Minuten produziert. Drehzeit: 3 Monate. Gesendet wird dann täglich eine Folge, um den schwachen ORF-1-Vorabend zu pushen.

Zu Besuch bei Drew Sarich am Off-Broadway

Auf Stippvisite im New Yorker Zipper Theatre beim Off-Broadway-Revival von “Jacques Brel is Alive and Well and Living in Paris” war Broadway.com am 24. Juli 2006. Stars wie Robert Cuccioli, Natascia Diaz, Gay Marshall und Drew Sarich live auf der Bühne und in Interviews zu sehen: hier

Alan Menken - Gratisdownload von raren Tracks

Komponist Alan Menken, 8-facher Oscar-Preisträger für Filme wie “Hercules”, “Arielle, die Meerjungfrau”, “Die Schöne und das Biest”, “Aladdin”, “Pocahontas” oder “Der Glöckner von Notre Dame”, bietet auf seiner Homepage ein häufig wechselndes Angebot an Gratisdownloads aus seinem Backkatalog an - rare, begehrte Songs, beispielsweise CDs, die längst vergriffen sind und auf absehbare Zeit nicht mehr veröffentlicht werden, aber auch Demo-CDs, Filmclips, Sheet Music und und und. Derzeit im Angebot unter anderem Demo-Songs von “The Hunchback of Notre Dame”.
Alan Menken schenkt damit nicht nur seinen Fans etwas, sondern sorgt auch dafür, dass man seine Site immer wieder gerne besucht. Bravo.

Andrew Lloyd Webbers düstere Prognosen für das Londoner West End

Wenn es nach Andrew Lloyd Webber geht, muss sich am Londoner West End in den nächsten fünf Jahren einiges ändern. Er selbst habe kein großes Bedürfnis, ein neues Musical zu schreiben, meint der Komponist in einem Interview. Das moderne Musical, so Webber, sei in den letzten Jahren zur reinen Feel-good-Show verkommen. Ein interessantes neues Musical? Webber fällt da keines ein: “Nur drei Produktionen machen am West End Gewinn: ‘Billy Elliot’, ‘The Phantom of the Opera’ und ‘The Lion King’. Einige Shows fahren einen wöchentlichen Verlust von 100.000 Pfund ein.”
Andrew Lloyd Webber jedenfalls geht auf Nummer Sicher und investiert vorerst mal in Bekanntes: “The Sound of Music” feiert seine West-End-Premiere im Herbst.[Originalartikel]

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