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Archiv - Oktober, 2010

A Musical Playback-Christmas: Second Hand Xmas muss für die Tour reichen?

Copyright VBW/Moritz Schell: Rasmus Borkowski

“Musical Christmas”, das war von der ursprünglichen Idee her eine feierlich prunkvolle und vor allem stimmungsvolle Präsentation des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien, basierend auf einer Idee von Caspar Richter, Michael Pinkerton und Wolfgang Hülbig. Jeder, der in den Anfangsjahren eine der Produktionen gesehen hat, wird sich an jenen Moment erinnern, da kurz vor Beginn der Show der Vorhang hochgezogen wurde und man auf der Bühne das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien sitzen sah. Nun, das alles ist lange her - und alle drei Entwickler dieser grandiosen Idee sind heute nicht mehr als Mitarbeiter der VBW tätig.

2003, im Premierenjahr von “Musical Christmas”, zauberten die VBW eine fulminante und opulente Weihnachtsshow auf die Bühne des Theater an der Wien. 27 Darsteller im Chor und als Tänzer, dazu 20 Solisten (Maya Hakvoort, Lukas Perman, Marjan Shaki, Serkan Kaya, etc.) und das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien – 90 Minuten perfekter Weihnachtsstimmung, keine Pause (Tickethöchstpreis: 25 Euro).

2004 und 2005 gab es Varianten dieser Produktion. Die Tickets wurden teurer, man verlängerte die Show, nun gab es eine Pause zwischen zwei Akten.

2006 hatte man das Theater an der Wien als Aufführungsort nicht mehr zur Verfügung, also übersiedelte man ins Raimund Theater. Man musste sich da nicht nur den räumlichen Gegebenheiten anpassen, sondern hatte «Musical Christmas” als Geldbringer entdeckt. Bis dahin waren die jährlichen Weihnachtsfestspiele der VBW ein Hit, oft wochenlang vorher schon ausverkauft. Resultat 2006: Der Ticketpreis schnellte auf 65 Euro, man reduzierte die Cast, und zwar gewaltig. Auf der Bühne 2006: fünf Solisten und zwölf Darsteller als Chor und Tänzer. Der wahre Bringer war die neu inszenierte Version von 2006 nicht, 2007 und 2008 verweigerte man dem Publikum die weihnachtliche Musicalparade.

Copyright VBW/Moritz Schell: Caroline Vasicek

2009 ging eine runderneuerte Variante der Show an den Start. Für das szenische Konzept und die Regie zeichnete Dennis Kozeluh verantwortlich, die Idee und musikalische Zusammenstellung ging auf das Konto von Caspar Richter. Zum Thema «Geldbringer”: Natürlich wurden die Karten wieder teurer. Für die beste Kategorie zahlte man nun 72,80 Euro, die Dauer der Veranstaltung: wie zu Beginn 2003: 90 Minuten, ohne Pause. Als Solisten mit dabei: Lisa Antoni, Carin Filipcic, Wietske van Tongeren, Claus Dam, Dennis Kozeluh, Uwe Kröger, Drew Sarich und Niran Straub. Im Ensemble: Silke Braas, Alexandra Farkic, Leigh Martha Klinger, Adrienn Krekà¡cs, Katrin Mersch, Simone Niederer, Jan Hutter, Max Niemayer, Martin Pasching, Fritz Schmid und Rory Six.

2010 nun gehen die VBW neue Wege. Man zeigt “Musical Christmas” im Wiener Ronacher und verlangt für Karten der besten Kategorie 65 Euro. Solisten gibt es diesmal sechs: Rasmus Borkowski, Dennis Kozeluh, Wietske van Tongeren, Carin Filipcic, Caroline Vasicek und Uwe Kröger. Ein Ensemble wird dabei sein, die Namen wurden allerdings noch nicht bekanntgegeben. Das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien wird im Wiener Ronacher live dabei sein.

Erstmals wird es 2010 auch eine Tourversion der Show geben. Nähere Informationen dazu sind sehr spärlich. Im Zeitalter der Transparenz ist das verdächtig. Und vielleicht hat das ja einen Grund. Mal überlegen: Karten für die Tourversion gibt es bei Ö-Ticket –> hier. Nun nennt sich die Veranstaltung plötzlich “A Musical Christmas featuring Uwe Kröger”. Liest man sich die neueste Ausgabe des Musicalmagazins “musicals” durch, stößt man auf eine interessante Passage:

Jetzt kommt die traditionelle Weihnachtsshow am 13. Dezember 2010 erstmals nach Deutschland ins Deutsche Theater München. Mit dabei sind Stars wie Uwe Kröger, Rasmus Borkowski, Dennis Kozeluh, Wietske van Tongeren, Carin Filipcic, Caroline Vasicek sowie ein Gesangs- und Tanzensemble, das Orchester wird als Playback eingespielt.

Das Orchester wird als Playback eingespielt? Ist das so? Warum steht das nirgendwo? Gilt das nur für Bayern oder auch für die Tourtermine in Österreich? Was für eine Farce. “Musical Christmas” ohne das Orchester live auf der Bühne? Glaubt Herbert Fechter, der für diese Fassung der Show verantwortlich ist, dass etwa die Steirer schon so besoffen in die Show kommen, dass sie das fehlende Orchester auf der Bühne gar nicht erst bemerken? Wie kann es sein, dass man für die Halbplayback-Show teilweise mehr bezahlt als für den Real Deal in Wien? Wo soll das Ganze hinführen? Reicht es irgendwann mal, wenn Harry Peller sein “Ave Maria” am Kamm bläst und Uwe Kröger dazu freundlich lächelt, weil er mal wieder einen guten Ton für ein nettes Gesicht geopfert hat? Man sollte zumindest so ehrlich sein und in den Ankündigungen zur Show explizit vermerken, ob ein Orchester auf der Bühne sein wird, oder ob das Unternehmen Fechter einen Halbplayback-Abend für teures Geld verkauft. Vielleicht reicht es ja dann auch einfach, die CD zur Show, die rechtzeitig vor Weihnachten erscheinen wird (Titel: “Musical Christmas 2010″), zu kaufen.

Copyright VBW/Moritz Schell: Carin Filipcic

Musical Christmas

Wien
3. Dezember 2010, 19:30 Uhr
4. Dezember 2010, 15:00 Uhr und 19:30 Uhr
5. Dezember 2010, 18:00 Uhr
18. Dezember 2010, 15:00 Uhr und 19:30 Uhr

Tourneefassung
Graz: 8. Dezember 2010 LISTHALLE um 20:00
Klagenfurt: 9. Dezember 2010 MESSEARENA um 20:00
Kempten: 10. Dezember 2010 BIG BOX um 20:00
Innsbruck: 12. Dezember 2010 CONGRESS, Saal Tyrol um 20:00
München: 13. Dezember 2010 DEUTSCHES THEATER um 20:00
Amstetten: 15. Dezember 2010 SPORTHALLE um 20:00

Mark Seibert & Willemijn Verkaik gewinnen “musicals”-Leserwahl

Zum ersten Mal wurde Mark Seibert von den Lesern des Musicalmagazins “musicals” zum Darsteller des Jahres gewählt (18 Prozent aller Stimmen). Auf Platz 2: Thomas Borchert (13 Prozent). Uwe Kröger, Dauergewinner früherer Jahre, muss sich heuer mit Platz 3 begnügen (12 Prozent). Jan Ammann (11 Prozent) und Drew Sarich (8 Prozent) vervollständigen die Top 5.

Beste Darstellerin wurde Willemijn Verkaik vor Femke Soettenga, Elisabeth Hübert, Wietske van Tongeren und Lisa Antoni.

Zum Lieblingsmusical kürten die “musicals”-Leser als sogenannte “neue” Produktion “Tanz der Vampire” (Wien) und als Long-Run: “Tarzan” (Hamburg).

Eine Liste der Gewinner seit 1992 bietet “musicals” –> hier.

Ronacher Wien: “Zum Tod lachen” (2010)

10. November 2010
19:00bis22:00

Am 10. November 2010 stehen ab 19 Uhr Granden der deutschsprachigen Kabarett-, Musik- und Schauspielszene auf der Bühne des Wiener Ronacher.

Werner Brix, Ottfried Fischer, Paul Gulda, Josef Hader, Karlheinz Hackl, Robert Meyer, Erwin Steinhauer, Ernst Stankovsky, Otto Tausig, die Strottern und 5/8erl in Ehr’n - sie alle leisten ihren Beitrag zur Entwicklungshilfe für Steinbruchkinder in Indien.

Der Ertrag des Benefizabends wird dazu beitragen, die Lebensumstände von Steinbruchkindern in Indien zu verbesern. Organisiert wird der Abend für das Projekt des Entwicklungshilfeclubs von Schauspieler und Kabarettist Werner Brix, dem es seit 2008 immer wieder gelingt, hochkarätige Künstler auf die Bühne zu bringen, die für den guten Zweck auf ihre Gage verzichten.

Ronacher Wien: “Zum Tod lachen”
10. November 2010, 19 Uhr
Ronacher Theater
Seilerstätte 9, 1010 Wien
Karten bei Wien Ticket : www.wien-ticket.at oder 01/58885

Hardcore: Wien wählt - Musical als Wahlkampfthema

Braucht Wien zwei Musicalbühnen? Wie soll es mit den Vereinigten Bühnen Wien weitergehen? Was sind Ihre Pläne für das Musical?

Diese Fragen stellte die Tageszeitung KURIER den Kultursprechern alle jener Parteien, die bei der am Sonntag stattfindenden Wien-Wahl antreten:

Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ): Mit dem Theater an der Wien als einem der erfolgreichsten Opernhäuser Europas und zwei gut gebuchten Musical-Bühnen läuft es bei den Vereinigten Bühnen derzeit ganz hervorragend und ich kann mir nur eine Fortsetzung dieser Situation wünschen.

Franz-Ferdinand Wolf (ÖVP): Es sind tiefgreifende Strukturreformen notwendig, damit der jährliche Subventionsbedarf, der derzeit bei gut 40 Millionen Euro (ohne Investitionen in Bau und Gebäude) liegt, nicht weiter steigt. Musical rechnet sich überall auf der Welt. Nur in Wien ist die Sparte ein Defizitbringer. Also: Wenn schon Musical im kommunalen Theaterverbund, dann wenigstens kostendeckend.

Marco Schreuder (Die Grünen): Wenn die Grünen mit der SPÖ verhandeln, werden wir eine unabhängige ExpertInnen-Kommission verlangen, die sich Fördermodelle anderer Städte ansiehet, Vergleiche anstellt und Vorschläge unterbreiten soll. Denn es ist tatsächlich nicht einsehbar, warum eine - natürlich legitime und beliebte - Kunstform woanders ohne öffentliche Mittel auskommt, aber in Wien mit Millionen-Subventionen gefördert wird. Außerdem muss überprüft werden, ob Wien tatsächlich zwei hoch subventionierte Musical-Bühnen braucht. Musicals sind ein Erbe aus der Zilk/Pasterk-Zeit. Mittlerweile hat aber jede mittelgroße Stadt eine Musical-Bühne und der touristische Mehrwert ist viel geringer geworden. Die Vereinigten Bühnen brauchen daher besonders in der Musical-Sparte einen völligen Neustart.

Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Alle Tendenzen weisen darauf hin, dass Wien in Zukunft nicht zwei Musical-Bühnen braucht. Es muss eine seriöse Evaluierung der Entwicklung der Musical-Bühnen in Wien stattfinden. Über eine sinnvolle Nutzung der beiden zur Verfügung stehenden Musical-Bühnen soll eine breite und offene Diskussion geführt werden.

Michael Tscharnutter (BZÖ): Absetzung der Intendantin sofort. Langweilige Produktionen vor leeren Sälen, wie bei den “Producers” und niveaulose Aufführungen wie bei “Tanz der Vampire” prägen das Bild. Das Ronacher ist renovierungsbedürftig. Auf der ganzen Welt werfen Musical-Produktionen Gewinne ab, nur in Wien sind sie kostspielig. Wien muss die VBW auflösen und völlig neu - unter privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten - aufbauen.

Didi Zach (KPÖ): Es gibt, so meine ich - wie ja auch in der vorigen Antwort schon angedeutet -, Kunst und Kultur jenseits von “Tanz der Vampire”, “Elisabeth” & Co. Und vor allem glaube ich, dass es in Wien Probleme gibt, die schneller und dringender einer Lösung zugeführt werden müssen, als die Frage des strategischen Konzepts der Vereinigten Wiener Bühnen.

Link
KURIER: Kultursprecher sind keine “Wunderwuzzis”

Lea Salongas Audition für “Miss Saigon”

WUK Wien: Kinderliteraturwoche 12. bis 19.10

12. Oktober 2010 10:00bis19. Oktober 2010 14:00

Bereits zum 17. Mal findet die Kinderliteraturwoche mit österreichischen AutorInnen im WUK statt.

Dieses Jahr stellen Adelheid Dahimà¨ne, Franzobel, Saskia Hula, Andrea Karimà¨, Christoph Mauz und Oliver Steger ihre (fast) brandaktuellen Kinderbücher vor.

Das Programm findet im WUK vom 12. bis 19. Oktober statt, beginnend mit: »Carlas musikalische Reise« , von und mit dem Musiker Oliver Steger; dreizehn schadenfrohe Gedichte, schräge Poesie und frische Reime von Adelheid Dahimà¨ne »Da vorne gibt es was zu lachen« ; das neue Abenteuerbuch von Christoph Mauz »Motte Maroni und die Flossen des Grauens«, über ein schreckliches Monster im Badesee; - eine Stille Post Buch » Oje, sagt die Fee« von Saskia Hula; Franzobel liest aus seinem bekannten »Schmetterling Fetterling« und seinem aktuellem Kinderkuch »Phantastasia«, beide Lesungen von ihm finden am Sonntag, den 17.10 statt. Zu Gast aus Köln ist die deutschlibanesische Autorin Andrea Karimà© mit ihrem aktuellen Buch »Kaugummi und Verflixungen«.

12. bis 19. Oktober 2010
WUK, 9., Währinger Str. 59, www.wuk.at
Reservierung: Tel 40121-70; kinderkultur@wuk.at

Programmübersicht
Oliver Steger: »Carlas musikalische Weltreise«, ab 5
Dienstag, 12.10.2010, 10 Uhr
Ein Mädchen entdeckt die Welt des Zirkus – Das Lied von »Bruder Jakob« in 11 verschiedenen Variationen. Mit Richard Barus

Adelheid Dahimene: »Da vorne gibt es was zu lachen«, ab 8
Mittwoch, 13.10. 2010, 10 Uhr und 15 Uhr
13 schadenfrohe Gesichte, schräge Poesie, frische Reime

Christoph Mauz. »Motte Maroni und die Flossen des Grauens«, ab 8
Freitag, 15.10.2010, 10 Uhr und 15 Uhr
Ein schreckliches Monster im Badesee ist der neue Fall für Motte Maroni.

Saskia Hula: »Oje, sagt die Fee« und andere Geschichten der Autorin, ab 5
Samstag, 16.10.2010, 15 Uhr
Stille-Post Geschichte über einen Hilferuf, der ganz anders ankommt.

Franzobel: »Schmetterling Fetterling«, ab 5
Sonntag, 17.10.2010, 11 Uhr, Matinee
Wie eine Fitnessfliege einem fetten Schmetterling ein paar Tipps gibt.

Franzobel : »Phantastasia«, ab 10
Sonntag, 17.10. 2010, 14 Uhr
Hannibal versucht seine grenzenlose Traurigkeit zu besiegen und muss viele Abenteuer bestehen.

Andrea Karimà©: »Kaugummi und Verflixungen«, ab 6
Dienstag, 19.10.2010, 9 Uhr und 10.30 Uhr
Zwei Außenseiter werden Freunde und helfen einander bei ihren geheimnisvollen »Verflixungen«.

Geschichtenwerkstatt
Montag, 18.10.2010, 14.30 -16.30 Uhr

Genaue Termine unter: www.wuk.at

Wiener Sicherheitsfest 2010: Vereinigte Bühnen Wien zeigen “Best of …” aus “Tanz der Vampire”

26. Oktober 2010
16:00bis16:45

Am 25. (von 11.00 Uhr bis 18 Uhr) und 26. Oktober 2010 (von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr) findet auch heuer wieder das Sicherheitsfest am Wiener Rathausplatz statt.

Die Vereinigten Bühnen Wien bieten am 26. Oktober ein “Best of …” von “Tanz der Vampire”. Wann dieses “Best of …” genau stattfindet, wie lange das Konzert dauern wird und wer singen darf … finden wir sicher demnächst –> hier oder gar auf musicalvienna.at.

Update/13.10.2010
Es singen: Barbara Obermeier, Alexander Di Capri, Sebastian Smulders und Gernot Kranner
Termin: 26.10.2010, 16 Uhr

Theater Akzent: XMAS Gift

17. Dezember 2010
19:00bis21:30

Theater Akzent: XMAS Gift
Premiere: Theater Akzent, 17. Dezember 2010, 19.00 Uhr

Im neuen Weihnachtsjugendmusical des Performing Center Austria geht es heuer um ein unfreiwilliges »Geschenk” eines Engels, das dazu führt, dass sich zwei Mädchen plötzlich im Körper ihrer jeweiligen größten Konkurrentin wiederfinden.

Natürlich ist das für beide zuerst einmal ein großer Schock, aber die daraus resultierenden Erfahrungen und entstehenden Situationen öffnen beiden die Augen und führen sie letztendlich zu einem größeren Verständnis und Toleranz.

Bis es aber so weit ist, müssen beide viele witzige Situationen meistern. Auch der kleine Engel, der das alles ausgelöst hat, hat alle Hände voll zu tun, das daraus entstehende Erden-Chaos den Chefs im Himmel erst einmal plausibel zu erklären. Dass so etwas natürlich nicht ganz ohne Komplikationen abläuft ist klar, aber das macht ja auch den Reiz von XMAS-Gift aus.

XMAS-Gift ist ein neues Jugendmusical, das ungewöhnliche Wendungen und Ideen beherbergt und viele unterschiedliche Rollen für junge Darsteller im Alter von 10-18 Jahren vorsieht.

Das XMAS-Projekt feierte im vergangenen Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Zahlreiche junge Darsteller konnten in den bisherigen Musicals ihr Talent zeigen. Einige Darsteller, die beim XMAS-Projekt entdeckt wurden, stehen heute als Profis auf großen Theaterbühnen. Die mehr als 40.000 Zuseher innerhalb der letzten zehn Jahre zeigen, dass dieses Projekt nicht nur vom Publikum hervorragend angenommen wird, sondern dass dieses Konzept in der Lage ist, einmal im Jahr das öffentliche Interesse in Wien auf den talentierten musischen Nachwuchs und dessen großartige Leistungen zu lenken.

Aufführungstermine
16. Dezember 10:00 Uhr
17. Dezember 10:00 Uhr
17. Dezember 19:00 Uhr
18. Dezember 19:00 Uhr
21. Dezember 10:00 Uhr
21. Dezember 14:00 Uhr
22. Dezember 10:00 Uhr
22. Dezember 19:00 Uhr
23. Dezember 10:00 Uhr

Ticketinfos –> hier

Wildhorn & Friends - endlich wieder Musical im Raimund Theater

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“Wildhorn & Friends”, das war wieder mal nach vielen gefühlten Jahren echtes Musical im Matrosendschungel des Wiener Raimund Theaters. Was die VBW nicht schaffen, erledigen nun jene, die sich für einen Tag ins Theater einmieten und damit Wien für einige wenige Stunden wieder zu einer Musicalmetropole machen. Und es ist in diesem Fall ein deutsches Unternehmen gewesen, das sich eingemietet hat und “Wildhorn & Friends” in Wien ermöglicht hat.

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In solchen Stunden wünscht man sich, dass keine Manager, keine Zahlenmenschen mehr an der Spitze eines Theaterunternehmens stehen, sondern Künstler, die Kunst leben, so wie es Michael Schottenberg beim Wiener Volkstheater praktiziert oder Robert Meyer an der Wiener Volksoper. Das ist nicht gegen Kathrin Zechner persönlich gerichtet, sie hat sicher ihre guten Zeiten gehabt, aber im besten Fall dürfen wir derzeit annehmen, dass sie entmachtet wurde und ein reiner Zahlenmensch nun alles in der Hand hat, dessen Namen wir, der Tradition Caspar Richters folgend, gar nicht erst erwähnen. Scheinbar ist dieser Zahlenmensch es, der nein zu allem, was kreativ ist, sagt.

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Es gab Zeiten, da war das anders, wenn man sich an die Ära Häussler erinnert, so lange ist das ja nicht her, wenn man sich an die Produktionen eines Rolf Kutschera erinnert und seine Erinnerungen dazu in seiner in diesen Tagen erschienenen Autobiographie nachliest, da waren die Theater von echten Musicals erfüllt und von Ideen, wie man in Wien Neues, Spannendes kreieren kann. Caspar Richter durfte mit dem Orchester der Vereinigten Bühnen viel Musicalisches probieren, als man ihm die Luft für die Kunst abgedreht hat, ist er gegangen. Wenn eine Produktion in der Ära Kutschera nicht geklappt hat, hat man es wieder versucht, und wieder. Das waren Zeiten, in denen am Theater an der Wien Sondheim gespielt wurde und Stars gemacht wurden. Und es gibt keine Ausrede dafür, dass man zwar für das Ronacher internationale Schauspielstars engagieren kann, aber es nicht schafft, für eine begrenzte Spielzeit einen Sondheim zu spielen. Die sprichwörtliche Einfalt der Vielfalt hat am Ronacher nichts gebracht, nun haben wir die reine Einfalt, ohne Vielfalt. Die Kunst wird auf die Aufführung von Revivals als Cashcows reduziert und das bisschen Profit, das gemacht wird mit Musicals, steckt man in Schauspiel/Opern-Produktionen, die gute Presse bringen, statt in die Entwicklung von Musicalproduktionen. Es gibt auch keine Ausrede dafür, dass die VBW den Musicalnachwuchs dermaßen schlecht fördern. Was könnte man mit den Studenten des Konservatoriums beispielsweise für interessante Produktionen auf die Beine stellen, Tryouts, Produktionen von Shows aktueller amerikanischer, deutscher oder österreichischer Komponisten, in Form einzelner Abende, oder auf der Probebühne für eine begrenzte Spielzeit. Wozu hat man sie errichtet, wenn man sie nun fast nicht nützt?

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An all das denkt man auch, wenn man aus einem gelungenen Konzert wie “Wildhorn & Friends” kommt, in dem Musicalfans über Songs eines vielgeschmähten und völlig unter seinem Wert geschlagenen Musical wie “Rudolf” jubelten. Mehr über das Konzert selbst demnächst hier und in der Dezember/Jänner-Ausgabe von “musicals”.

Frank Wildhorn & Friends
4. Oktober 2010, Raimund Theater

Setlist

1. Teil

I Will Be There (”Monte Christo”) - Pia Douwes & Thomas Borchert
When The World Was Mine (”Monte Christo”) - Pia Douwes
The Man I Used To Be (”Monte Christo”) - Thomas Borchert
Bring On The Man (”Jekyll & Hyde”) - Linda Eder & Girls
Someone Like You (”Jekyll & Hyde”) - Linda Eder
The Longer I Live (”Dracula”) - Thomas Borchert
Please Don’t Make Me Love You (”Dracula”) - Pia Douwes
Advice From A Caterpillar” (”Wonderland”) - Thomas Borchert & Girls
How ’bout A Dance (”Bonnie & Clyde”) - Pia Douwes
Something More (”Rudolf”) - Linda Eder & Thomas Borchert
Swing Medley (”Money To Burn”/”Mad hatter”/”Big Time”) - Alle

2. Teil
Viva (”Carmen”) - Pia Douwes & Girls/Dancer: Steven Seale
Living In The Shadows (”Victor/Victoria”) - Linda Eder/Frank Wildhorn
Where Do Broken Hearts Go - Linda Eder/Ensemble
Hell To Your Doorstep (”Monte Christo”) - Thomas Borchert
Only Love (”Rudolf”) - Pia Douwes
In His Eyes (”Jekyll & Hyde”) - Linda Eder & Pia Douwes
Go With The Flow (”Wonderland”) - Thomas Borchert & Ensemble
Gold (”Camille Claudel”) - Linda Eder
This Is The Moment (”Jekyll & Hyde”) - Thomas Borchert
Finding Wonderland (”Wonderland”) - Pia Douwes
Vienna - Linda Eder

Solisten
Linda Eder
Pia Douwes
Thomas Borchert

Ensemble/Backing Vocals
Natalya Bogdanis
Daniella Foligno
Linda Geider
Carina Kärcher
Björn Klein
Norbert Kohler
Andreas Lichtenberger
Steven Seale

Das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien

Musikalische Leitung: Koen Schoots
Produzent: Walter Feucht/Tanja Feucht
Künstlerische Produktionsleitung: cre-ma Creative Management, Renate Gritschke, Henriet Wunnink
Regie: Alex Balga
Technische Leitung/Tondesign: Ricccardo von krugten
Lichtdesign: Rick Belzer/Michael Grundner
Regie-Assistenz: Olivia Rode
Technische Assistenz: Alexa Koch
Künstlermanagement: Diabelli Management, Michael Staringer
Public Relations: Rina Bohland

Link
- BroadwayWorld.com: Photo Coverage: Eder & Wildhorn Reunite Onstage in Vienna
- Musical Awakening: Frank Wildhorn & Friends
- Das Kultur-Channel-Flickr-Foto-Set –> hier

Jason Robert Brown in Hamburg

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