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Archiv - Tod

Pompfüneberer am Catwalk

»Es ist absurd, dass wir geboren werden; es ist absurd, dass wir sterben.« (Jean-Paul Sartre)

Einmal jährlich treffen sich Bestatter aus ganz Europa auf der »Devota«, der Messe für Friedhof, Bestattungsbedarf, Grabmal und religiöse Artikel, um sich mit einem Fachpublikum auszutauschen.

Der Fotograf Robert Rutöd mischte sich diesmal unter die Gäste. Seit mehr als fünf Jahren besucht er für sein Projekt »Fair(y) Tales« das burleske Reich der Fachmessen und Ausstellungsflächen, um poetische Spurensicherung zu betreiben. Auf der diesjährigen »Devota« gab es neben Branchentrends wie buntbemalten Särgen, Designer-Urnen, aus Asche gepresste Erinnerungsdiamanten auch Außergewöhnliches aus der Automobilbranche zu entdecken: einen Leichenwagen des italienischen Sportwagenherstellers Maserati und ein Motorrad mit Sargbeiwagen. Weitere Highlights der Veranstaltung: Live-Abguss einer Totenmaske und die Modenschau der Bestatter.

Links
- rutoed.com
- facebook.com/robert.rutoed

Things To Do Before You Die!

Es kommt der Tag, da stehst du in deiner Wohnung und denkst dran, dass du hier vielleicht noch 10, 20, 30, mag sein 40 oder 50 Jahre stehn wirst, in dieser Wohnung oder einer andren, aber ein Teil, ein großer Teil oder ein weniger großer Teil deines Lebens ist vorbei.
Es ist immerhin schon ein guter Schritt, wenn du diese Momente zulässt, wenn du lernst, damit umzugehen. Es kommt irgendwann auch so weit, dass du mit Galgenhumor an die Sache rangehst, ja, stehen wirst du ja vielleicht nicht in 40 Jahren, vielleicht sitzt du nur mehr oder liegst.
Anlässe, die dazu führen, dass diese Gedanken in dir aufsteigen und dich bedrängen, also die reinen Anlässe, die gibt es ja immer wieder, und vielleicht nehmen sie mit zunehmendem Alter zu. Der Tod eines Freundes, der Großeltern, der Eltern …

things.jpgRoss Nugent starb am 15. Mai 2010 an Krebs. Er war 19 Jahre alt. Sein Freund Brian O’Reilly aus Dublin lernte auf eine ganz eigene Weise, mit dem Verlust umzugehen. Er gründete die “Ross Nugent Foundation” und setzt sich auch in seinem YouTube-Channel “Things To Do Before You Die!” damit auseinander. In der Beschreibung des Channels kann man Folgendes erfahren:

“I’m a young fellow living in Dublin who decided to cheer himself up one day by making a massive list of things I’ve always wanted to do before I die and video the whole experience. The list is infinite and I plan to do this for the rest of my life. So please keep watching! Sure what else would I be doing… getting a job?? Gway!
The Ross Nugent foundation was set up for Ross, one of my favourite friends that died of cancer in May 2010. Money raised buys equipment for cancer wards.”

Zu den Videos von BriBryontour, wie sich Brian O’Reilly auf YouTube nennt, gehts –> hier

Zur Ross Nugent Foundation auf Facebook gehts –> hier

Das tragische Ende von Corey Haim

 

Stephen Gately (1976-2009)

Als Mitglied der Gruppe Boyzone feierte Stephen Gately ab Mitte der 1990er Jahre seine ersten musikalischen Erfolge. In den sieben Jahren, in denen die Band bestand, erschienen Hits wie “Father and Son”, “Words”, “Picture Of You” (aus dem Soundtrack zum “Mr Bean”-Film) oder “No Matter What” (geschrieben von Andrew Lloyd Webber).

Seit 2002 konzentrierte sich Stephen Gately auf seine Theaterkarriere. Er hatte Hauptrollen in den Musicals “Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat”, “Chitty Chitty Bang Bang”, “Cinderella” und “The Wizard of Oz”. Im Herbst 2007 folgte das Musical “Godspell”. Stephen verließ die Produktion jedoch nach wenigen Wochen wegen vertraglicher Differenzen.

Im November 2007 verkündeten Boyzone ihr Comeback. Bei der britischen Charity-Show »Children in Need« traten sie zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder zusammen auf. Für eine Tour im Mai und Juni 2008 in Großbritannien und Irland waren die ersten Konzerte bereits nach Stunden ausverkauft. Eine weitere Tour folgte 2009. Außerdem war die Veröffentlichung eines neuen Studioalbums geplant.

Am 10. Oktober wurde die Leiche von Gately in Mallorca gefunden. Die Ursache seines Ablebens ist aber noch unklar. [wikipedia]

@Bandion-Ortner: Taser ist Folter, oder wie Michael Moore sagen würde: Shame on you

Der Taser-Einsatz wird wieder erlaubt. Justizministerin Claudia Bandion-Ortner lässt den Gebrauch des Elektroschockgeräts im Strafvollzug nun wieder zu. Ab Juni dürfen Taser von besonders geschulten Justizwachebeamten wieder verwendet werden.
Zwei Jahre waren sie in Gebrauch, bis Bandion-Ortners Vorgängerin Maria Berger (SPÖ) den Taser-Einsatz im Februar 2008 nach heftigen Protesten von Menschenrechtsorganisationen aussetzte. Amnesty International warnte vor Missbrauch und gesundheitlichen Schäden.[orf.at]

Allen Befürwortern des Taser-Einsatzes durch Exekutivbeamte sollte man jenes YouTube-Video zeigen, das demonstriert, wie der Elektroschocker als Folterinstrument eingesetzt wird. Am 17. September 2007 hielt Senator John Kerry an der Universität von Florida (UF) eine Rede. Andrew Meyer, Publizistik-Student an jener Universität, stellte unangenehme Fragen und wollte sie auch beantwortet wissen. Statt einer Antwort nahm ihn ein halbes Dutzend Polizisten in Gewahrsam, drückte ihn zu Boden, und folterte ihn mit einem Taser. John Kerry hielt währenddessen munter weiter seine Veranstaltung ab.

Im Hörsaal waren Mikrofone aufgebaut, jeder der Anwesenden hatte die Möglichkeit, offen seine Fragen an den Senator zu richten.
Das tat auch der Student Andrew Meyer. Er wollte unter anderem von Kerry wissen, wie es bei den Präsidentschaftswahlen 2004 in Florida zur massiven Einschüchterung von Wählern und zum Wahlbetrug kommen konnte. Immerhin war es John Kerry selbst, der durch die Manipulationen um die Präsidentschaft gebracht worden war. Weiter wollte Meyer wissen, warum es damals keine Bestrebungen gab, ein «Impeachment” (Amtsenthebung) gegen Bush einzuleiten.
Aber er stellt anscheinend die falschen Fragen. Meyer hält ein Buch von Greg Palace hoch und ruft Kerry zu, er hätte die Präsidentschaftswahlen 2004 gewonnen. Warum hat er nichts gegen Bush unternommen?
In diesem Augenblick heißt es, seine Fragezeit sei vorbei. Nachdem der Student auf seine Fragen und vor allem auf eine Antwort von Kerry besteht, stellt man das Mikro ab. Doch Meyer spricht unbeirrt mit erhobener Stimme weiter. Er ruft «Impeach Bush” und stellt die Frage, ob Kerry Mitglied der Geheimloge «Skull and Bones” sei. Plötzlich stürmen Polizisten in den Saal und nehmen ihn fest. «Was habe ich getan?”, ruft Meyer immer wieder. Er wehrt sich im ersten Moment nicht, als ihm aber klar wird, dass er verhaftet werden soll (‘are you arresting me?’), protestiert er und will sich den Griffen der Polizei entziehen.
Sie packen ihn, schleppen ihn in den hinteren Teil des Hörsaals und überwältigen ihn. Mittlerweile sind 19 Polizisten um ihn herum, Meyer leistet keinen Widerstand. Als er bereits am Boden liegt, stürzen sie sich auf ihn und richten eine Elektroschock-Pistole auf ihn. Wiederholte Male wird er mit Hochspannung (17.500 V bis 50.000 V ) beschossen - «getasert”. In dem Video ist nicht zu überhören, welche schrecklichen Schmerzen Meyer dabei zu erleiden hat. [via Politblog]

In Amerika sind nach einem Bericht von Amnesty International bisher 220 Menschen durch den Einsatz von Tasern gestorben.

1938/2008

Nur zwei Meldungen von heute:

Die Wiener Linien hatten am Montag Erklärungsbedarf gegenüber der Öffentlichkeit. Ein Straßenbahnfahrer hatte die Abschiedsrunde der Straßenlinie 1, die mit 26. Oktober wie die Linie 2 ihren Dienst als klassische Ringlinie einstellte, für einen Sonderauftritt der eigenen Art genutzt.
Unter dem Gaudium eines teils biertrinkenden Publikums verlangte der Fahrer, dass er in den nächsten zwei Minuten im Fahrgastraum als auch auf “meinem Führerstand” eine Stecknadel fallen hören wolle.
Ein Video auf YouTube dokumentierte den weiteren Verlauf der Fahrt, während der der Fahrer schließlich folgende Verabschiedung durchgab:
“Sehr geehrte Fahrgäste. Wir umrunden nun ein letztes Mal mit der Linie 1 den Wiener Ring, den Orbit rund um den Stephansdom. Viele historische Ereignisse haben hier stattgefunden. Sieg Heil!”
Auf die Durchsage folgte - teils auch einige Buhrufe. Danach dokumentiert das Video, offenbar nach Kritik an der Durchsage, den Fahrer mit dem Satz: “Versteht’s ihr kan Spaß?” [orf.at]

Rund zehn Neonazis versuchten gegen 00:20 die Räumlichkeiten des linken Kulturvereins W23 in der Wipplingerstraße 23 zu stürmen und begannen wahllos in die Menge der anwesenden Personen zu prügeln. Nur durch das besonnene Vorgehen der Anwesenden konnte Schlimmeres verhindert werden, die Neonazis wurden innerhalb kürzester Zeit hinausgedrängt. Es gab zwei Leichtverletzte und geringen Sachschaden.
Der Angriff war offenbar generalstabsmäßig geplant, zufällig vorbei kommende Passant_innen hatten, noch bevor es zu dem Überfall kam, die Polizei gerufen, nachdem sie die Gruppe beobachtet hatten, wie sie in Zweierreihe und mit militärischem Auftreten im Laufschritt durch den ersten Bezirk in Richtung Wipplingerstraße unterwegs war. Alle Angreifer waren einheitlich gekleidet und mit Sturmhauben unkenntlich gemacht, sowie mit Handschuhen auf die folgende Attacke vorbereitet.
Von dem Vorfall schockiert zeigte sich auch der Grüne Bezirksrat Georg Prack, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Fest zugegen war. “Die gezielte Attacke gegen das W23 stellt einen weiteren Beleg für die zunehmende Radikalisierung der extremen Rechten in Österreich dar”, sieht Prack einen gesamtgesellschaftlichen Hintergrund.
Fragen muss sich auch das Landesamt für Verfassungsschutz gefallen lassen: Ohne zunächst ersichtlichen Grund waren den Großteil des Abends mehrere Beamte der Behörde im Umfeld des W23 unterwegs, auch uniformierte Einsatzkräfte besuchten das Fest - beides ein Novum in der rund zweieinhalbjährigen Geschichte des Kulturvereins. Der Verdacht, dass der Verfassungsschutz über einen bevorstehenden Angriff informiert war, liegt also nahe. Die Betreiber_innen wurden über diese Bedrohung allerdings zu keinem Zeitpunkt informiert.
Der Kulturverein W23 beherbergt seit dem Frühjahr 2006 verschiedene emanzipatorische Initiativen, darunter eine Bibliothek und ein Archiv über soziale Bewegungen, auch finden regelmäßig Vorträge und Lesungen zu einer breiten Palette von Themen statt. So gab es etwa erst am vergangenen Dienstag eine Buchpräsentation zum Thema “Frauen 1938. Verfolgte - Widerständige - MitläuferInnen”. Vor kurzem fand auch ein Teil der “queer-feministischen Tage” in den Räumlichkeiten des Vereins statt, zum Bogen der Aktivitäten im W23 gehören außerdem Computer-Workshops.[no-racism.net]

Taser-Einsatz ist Folter

Allen Befürwortern des Taser-Einsatzes durch Exekutivbeamte (siehe ORF-Bericht) sollte man jenes YouTube-Video zeigen, das demonstriert, wie der Elektroschocker als Folterinstrument eingesetzt wird. Am 17. September 2007 hielt Senator John Kerry an der Universität von Florida (UF) eine Rede. Andrew Meyer, Publizistik-Student an jener Universität, stellte unangenehme Fragen und wollte sie auch beantwortet wissen. Statt einer Antwort nahm ihn ein halbes Dutzend Polizisten in Gewahrsam, drückte ihn zu Boden, und folterte ihn mit einem Taser. John Kerry hielt währenddessen munter weiter seine Veranstaltung ab.

Im Hörsaal waren Mikrofone aufgebaut, jeder der Anwesenden hatte die Möglichkeit, offen seine Fragen an den Senator zu richten.
Das tat auch der Student Andrew Meyer. Er wollte unter anderem von Kerry wissen, wie es bei den Präsidentschaftswahlen 2004 in Florida zur massiven Einschüchterung von Wählern und zum Wahlbetrug kommen konnte. Immerhin war es John Kerry selbst, der durch die Manipulationen um die Präsidentschaft gebracht worden war. Weiter wollte Meyer wissen, warum es damals keine Bestrebungen gab, ein «Impeachment” (Amtsenthebung) gegen Bush einzuleiten.
Aber er stellt anscheinend die falschen Fragen. Meyer hält ein Buch von Greg Palace hoch und ruft Kerry zu, er hätte die Präsidentschaftswahlen 2004 gewonnen. Warum hat er nichts gegen Bush unternommen?
In diesem Augenblick heißt es, seine Fragezeit sei vorbei. Nachdem der Student auf seine Fragen und vor allem auf eine Antwort von Kerry besteht, stellt man das Mikro ab. Doch Meyer spricht unbeirrt mit erhobener Stimme weiter. Er ruft «Impeach Bush” und stellt die Frage, ob Kerry Mitglied der Geheimloge «Skull and Bones” sei. Plötzlich stürmen Polizisten in den Saal und nehmen ihn fest. «Was habe ich getan?”, ruft Meyer immer wieder. Er wehrt sich im ersten Moment nicht, als ihm aber klar wird, dass er verhaftet werden soll (‘are you arresting me?’), protestiert er und will sich den Griffen der Polizei entziehen.
Sie packen ihn, schleppen ihn in den hinteren Teil des Hörsaals und überwältigen ihn. Mittlerweile sind 19 Polizisten um ihn herum, Meyer leistet keinen Widerstand. Als er bereits am Boden liegt, stürzen sie sich auf ihn und richten eine Elektroschock-Pistole auf ihn. Wiederholte Male wird er mit Hochspannung (17.500 V bis 50.000 V ) beschossen - «getasert”. In dem Video ist nicht zu überhören, welche schrecklichen Schmerzen Meyer dabei zu erleiden hat. [Politblog]

In Amerika sind nach einem Bericht von Amnesty International bisher 220 Menschen durch den Einsatz von Tasern gestorben.

Das Märchen vom kohlrabenschwarzen Kaisersemmerl

Es war einmal ein Brötchen. Wir in Österreich sagen ja Semmel dazu. Das Brötchen, von dem wir reden, war keine normale Semmel, es war eine Kaisersemmel, der absolute Star unter den Brötchen. Vor vielen Jahren, als es in einer berühmten Bäckerei mit traditionsreicher Geschichte kreiert wurde, sorgte es Furore. Wenn der Bäcker seine Brötchen aus dem Ofen hob und sie heiß und duftend auf der Palette in den Korb rutschten, warteten die Kunden schon sehnsüchtig auf ihre Kaisersemmeln. Einige hätten sich fast umgebracht, wenn sie nicht mehrmals wöchentlich ihr Semmerl bekommen hätten. Sie schrieben dem Bäcker Briefe, in denen sie damit drohten, sich mit Kandisin das Leben zu nehmen - alles, nur um an ihre Brötchen zu kommen.

Der gute Ruf der Brötchen sprach sich schnell herum, und der Bäcker konnte sich bald aussuchen, wo er seine Backkünste vollbrachte. Schnell wurde seine ganz spezielle Kaisersemmel in Gourmet-Umfragen zur europaweiten Nummer 1 gewählt, und das viele Jahre hintereinander.

Eines Tages passierte dem Bäcker ein Missgeschick. Eine ganze Partie an Brötchen geriet ihm zu dunkel. Die Semmeln waren bestellt, er musste liefern, keine Chance, die Kunden zu vertrösten. Voller Sorge beobachtete er, wie die ganze Lieferung ein wenig zu dunkel geratener Kaisersemmeln an die Kunden verkauft wurde. Und siehe da: Niemand beschwerte sich. Alle waren zufrieden. Niemand wollte sein Geld zurück. Ein schwerer Stein fiel dem Bäcker vom Herzen. Niemals sollte ihm das nochmals passieren, schwor er sich und ließ seinen Backofen generalüberholen.

Lange Zeit ging alles wieder glatt, auch wenn sich der Bäckermeister immer wieder eingestehen musste, nur noch mit viel Glück an seinen ehemaligen Standard heranreichen zu können. Ab und zu kam es vor, dass eine ganze Partie an Brötchen tiefdunkel aus dem Ofen kam. Mittlerweile dachte er freilich nicht mehr daran, die Brötchen etwa wegzuwerfen, nein, er verwendete nun in der Auslage ganz spezielles Licht, um seine Brötchen künstlich heller aussehen zu lassen. Wow, das klappte echt gut. Als das Ganze immer schlimmer wurde und seine Brötchen immer dunkler, engagierte er eine Marketingagentur und präsentierte seine Ware in speziellen designten Körben mit der Aufschrift “Die besten Kaisersemmeln Europas - seit 20 Jahren”. Die Kunden waren begeistert. “Die besten Kaisersemmeln”, das war genau das, was sie wollten. Sie dachten sich zwar manchmal, dass diese Semmeln doch ziemlich verbrannt, zumindest aber zu dunkel waren, aber hey, es waren immerhin “die besten”. Irgendwann begannen sie sich zu fragen, ob nicht die anderen, hellen Brötchen die schlechten, und die dunklen die wirklich guten wären. Wenn sie die Semmeln ihren Freunden servieren wollten, lehnten diese zwar schon lange es ab, so etwas auch nur kosten zu wollen, aber die Fans der “besten Kaisersemmel” blieben ihrem Brötchen treu, selbst auf Kosten so mancher Freundschaft. Sie gründeten Clubs, organisierten Brötchen-Verkostungsabende und luden den Bäcker zu Vorträgen über die Kunst des Brötchenbackens ein.

Eines Tages verbrannten dem Bäcker seine Brötchen völlig. Sie waren nicht mehr dunkel, sie waren kohlrabenschwarz. Was sollte er machen? “Da musst du durch”, sagte er sich, “die fressen doch eh alles, was ich mache.”

Und ist er nicht gestorben, so bäckt der Bäckermeister auch heute noch seine Kaisersemmeln, die besten in ganz Europa.

Denny Martin Flinn (1947-2007)

In Los Angeles hat der Tänzer, Autor und Performer Denny Martin Flinn Selbstmord begangen. Flinn war als Schauspieler in Musicals wie “Pal Joey” oder “Sugar” zu sehen, als Tänzer in Shows wie “Fiddler on the roof” engagiert, als Autor konnte er unter anderem mit “Star Trek VI: The Undiscovered Country” (1991; für dieses Werk erhielt er eine Saturn Award Nominierung) und “Star Trek 25th Anniversary Special” (1991) Erfolge erzielen.

Denny Martin Flinn wurde am 21. Dezember 1947 geboren. Seine Frau lernte er während eines Engagements beim Broadway-Hit “Fiddler on the roof” kennen. In den letzten Jahren hat sich Flinn vor allem Sachbüchern gewidmet. Ohne Einschränkungen zu empfehlen sind (neben einigen anderen) Titel wie “What They Did for Love: The Untold Story Behind the Making of A Chorus Line” (1989), “How Not to Write a Screenplay: 101 Common Mistakes Most Screenwriters Make” (1999), “How Not to Audition: Avoiding the Common Mistakes Most Actors Make” (2003), “Little Musicals for Little Theatres: A Reference Guide for Musicals That Don’t Need Chandeliers or Helicopters to Succeed” (2005).

Flinn hat seinen Selbstmord bis ins kleinste Detail geplant. Er hat eine Lebensversicherung für seine Kinder abgeschlossen, die auch bei Selbstmord zahlt, Zeitungsberichten nach hat er seinem Leben vor einem Krankenhaus ein Ende gesetzt, um noch als Organspender fungieren zu können. Flinn litt seit längerer Zeit an Kehlkopfkrebs und überstand mehrere Lungenentzündungen.

Im Oktober 2007 erscheint Denny Martin Flinns letztes Buch: “Ready for My Close-Up!: Great Movie Monologues”.

Thommie Walsh (15.3.1957–16.6.2007)

Im Alter von 57 Jahren ist Musicaldarsteller, Tänzer und Choreograph Thommie Walsh vergangenen Samstag an Lymphknotenkrebs gestorben.
Sein Broadway-Debüt gab Thomas J. Walsh 1973 als Tänzer in Cy Colemans & Dorothy Fields’ Musical “Seesaw”, seinen Durchbruch schaffte er 1975 in der Uraufführung von Michael Bennetts “A Chorus Line”, in der er die Rolle des Bobby kreierte. Es sollte sein letztes Broadway-Engagement als Darsteller sein. Nach zwei Jahren verließ er die Show, um sich einer Karriere in der Schallplattenindustrie und als Choreograph zu widmen.
Als Choreograph wurde Thommie Walsh mit insgesamt zwei Tony Awards ausgezeichnet: 1980 für «A Day in Hollywood/A Night in the Ukraine” und 1983 für «My One and Only”. Bei beiden Shows war Broadway-Star Tommy Tune sein Partner. Für seine Choreographie des Maury Yeston-Musicals “Nine” wurde Walsh 1982 für einen Tony Award nominiert.
Walsh führte bei der Uraufführung des Off-Broadway-Musicals “Lucky Stiff” Regie, arbeitete als Choreograph für Soloshows von Broadway-Stars (Donna McKechnie, Priscilla Lopez, Chita Rivera, Sandy Duncan und Barbara Cook), übernahm in weiterer Folge auch Choreographien für Tourproduktionen (”Best Little Whorehouse in Texas”, 2001) und Nachtclubs. In den letzten Jahren arbeitete er als Grundstücksmakler in Manhattan, New York. [Quelle: New York Times]

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