Martin Bruny am Mittwoch, den
28. August 2013 um 11:31 · gespeichert in Musical, Wien
Aufgrund des starken Interesses beginnt der allgemeine Vorverkauf für alle Vorstellungen des programmierten Wiener Musicalhighlights der Saison 2013/14, »Catch me if you can« (Wiener Kammerspiele), bereits am 10. September. Für Inhaber der Josefstädter Karte am 5. September und für Wahlabonnenten am 2. September.
Aufführungstermine
22. Oktober 2013 bis 3. November 2013
28. November 2013 bis 1. Dezember 2013
23. Dezember 2013 bis 7. Jänner 2014 (ausgenommen 31. Dezember 2013)
20. Jänner 2014 bis 5. Februar 2014
Nähere Infos auf der Website des Theaters –> hier
Martin Bruny am Dienstag, den
27. August 2013 um 19:58 · gespeichert in Theater
125 Jahre gibt es das Haus am Ring – Anlass genug, dieses Jubiläum mit einem Kongress zu feiern, und der geht vom 11. bis 13. Oktober über die Bühne des Burgtheaters. Ein paar Programmpunkte:
– Klaus Maria Brandauer über HANDWERK – KUNST – HEITERKEIT
– Andrea Breth über NATIONALTHEATER
– Peter Kümmel, Theaterkritiker der »Zeit«, über ALBTRÄUME mit Joachim Meyerhoff, Michael Maertens und Nicholas Ofczarek
– Matthias Horx über DIE ZUKUNFT DES MEDIUMS THEATER
Das gesamte Programm findet sich auf der Website des Burgtheaters –> hier
Martin Bruny am Montag, den
26. August 2013 um 00:03 · gespeichert in Musical
Vom 2. bis 23. Februar 2014 ist Laurence Mark Wythes Musical »Tomorrow Morning – Nur noch bis morgen« in der Kulturszene Kottingbrunn bei Wien zu sehen.
Das Vierpersonenstück wurde 2006 in London uraufgeführt und war 2011 am Off-Broadway zu sehen. Die Kulturszene Kottingbrunn bringt das Stück in der Übersetzung von Daniel Große Boymann als deutschsprachige Erstaufführung.
Leading Team
Regie: Peter W. Hochegger
Musikalische Leitung: Helmut Srobel
Klavier/Korrepetition: Bernhard von Ham
Cast
John - Oliver Arno
Jack - Martin Pasching
Kat - Anja Haeseli
Catherine - Kathleen Bauer
Infos und Tickets unter: www.kulturszene.at
Martin Bruny am Donnerstag, den
15. August 2013 um 20:53 · gespeichert in Musical
Nun, das scheint schiefgegangen zu sein. Da packt man sich den Schweizer Paradeautor Dürrenmatt ins Kistchen, dazu an bekannten Musicalnamen, was man nur bekommen kann – und dann lautet die Bilanz (zur Halbzeit): 10 bis 15 Prozent weniger Auslastung beim »Besuch der alten Dame« als erwartet.
Von offizieller Seite kommend der Versuch einer Begründung:
Viele Leute scheinen eine fixe Meinung zum Schriftsteller zu haben und können sich die Umsetzung als Musical nicht vorstellen.
Kann man so sehen. Vielleicht hat aber auch einfach die Art und Weise, wie über die Show durch die Beteiligten selbst berichtet wurde, dem angestrebten Erfolg geschadet. Die alte Dame ist in der Musicalversion keine alte Dame mehr, weil das »aktueller« sei, musste man lesen beziehungsweise hören. Was genau wäre daran aktueller? Der Teeniestar, den man für die Rolle des jungen Alfred engagiert hatte, meinte vor laufender Kamera mitten in der Probenzeit, das dem Musical zugrundeliegende Stück nicht gelesen zu haben und zementierte damit das Klischee, dass Musical ohnedies nur etwas für Analphabeten sei. Was man von der Show selbst gesehen hat, war vulgäres Overacting, was man gehört hat, waren viele falsche Töne, schwammige Melodien, was man nicht fassen konnte, waren die unfassbar banalen Choreografien. Wenn man eine Show kaputtfeaturen wollte, das hat man damit ganz sicher geschafft. Dass man eine Liebesgeschichte eingebaut hat und gleichzeitig meinte, stücktreu geblieben zu sein – wie durchsichtig ist das alles? Klischee, Klischee, Klischee. Man darf auf die Reaktion in Wien gespannt sein.
Link
- Berner Zeitung: Thunerseespiele ziehen zwiespältige Zwischenbilanz
Martin Bruny am Donnerstag, den
15. August 2013 um 19:34 · gespeichert in Theater
Wenn man eine Show richtig inszeniert, hat man schon mal eine ordentliche Basis für einen Hit. Dass eine Show auch die richtige Wahl war, das weiß man dennoch erst hinterher. 7566 Zuschauer bedeuten für den Musicalsommer in Amstetten eine Auslastung von 97,7 Prozent, und wenn man bedenkt, dass vor zwei Jahren gar nicht so sicher war, wie und ob es mit Musical weitergehen wird, ist das in sensationeller Erfolg.
Link
- nachrichten.at: Sommertheater: Organisatoren strahlen mit Sonne um die Wette
Martin Bruny am Mittwoch, den
7. August 2013 um 20:04 · gespeichert in Theater

Im Juni 2013 zeigte das Junge Ensemble Hörbiger im Hörbigerhaus eine vielgelobte Inszenierung von Shakespeares »Romeo und Julia«. Aufgrund des großen Erfolgs bringen die jungen Schauspieler im kommenden September ihre Show ins Wiener stadtTheater Walfischgasse.
Drei Vorstellungen sind angesetzt (22. und 23. September), der Kartenvorverkauf beginnt am 26. August.
Näher Infos zum Stück –> hier.
Links
- stadtTheater Walfischgasse
- Hörbigerhaus/Theater zum Himmel
Martin Bruny am Mittwoch, den
17. Juli 2013 um 09:04 · gespeichert in Theater

Am 23. Juli 2013 findet im Dschungel Wien die Uraufführung des Tanzstücks »Love Songs« statt. In seinem Stück begibt sich der bekannte Choreograf Ives Thuwis gemeinsam mit Jugendlichen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, Sehnsüchte und Bedürfnisse. Die Liebe wird zu einem Kampf gegen Erwartungshaltungen, Idealbilder und Schmerz. Denn es gibt keine Liebe ohne Enttäuschung, keinen Versuch ohne Scheitern, keinen Trost ohne Schmerz und kein Gemeinsam ohne Einsam. Und mal ehrlich, Happyends sind doch auch nur halb so spannend, weil sich die großen Gefühle oft in kleinen Gesten und zaghaften Annäherungen zeigen … Der Wunsch, so geliebt zu werden, wie man ist, oft leise, aber deshalb nicht weniger stark – die Wut, nicht angenommen zu werden, oft laut, dafür aber nicht weniger einsam … all diese Konflikte, das Wünschen und Begehren übersetzt »Love Songs« in die universelle Sprache des Tanzes. Das Material kommt aus den eigenen Erfahrungen, Ansichten, Meinungen und Erinnerungen der jugendlichen Akteure.
Ives Thuwis realisierte in den letzten zehn Jahren viele Produktionen mit jugendlichen DarstellerInnen, u. a. »Mannen« (Kopergietery), »à dieu« (FFT Düsseldorf), »Brief« (eine Koproduktion von JES-Stuttgart, DSCHUNGEL WIEN, Theaterhaus Gessnerallee Zürich und Kopergietery Gent), »Rennen« (Kopergietery), »Strange Days, indeed« (Junges Theater Basel) und »S A N D« (Schauspielhaus Zürich und Junges Theater Basel). 2009 erhielt er zusammen mit Brigitte Dethier den deutschen Theaterpreis »Der Faust«.
URAUFFÜHRUNG: LOVE SONGS
What the world needs now is love sweet love
Tanz (ca. 70 Min.)
für ein junges Publikum ab 14 Jahren
Eine Produktion von DSCHUNGEL WIEN im Rahmen von ImPulsTanz Festival
Choreografie: Ives Thuwis
Leading Team
Konzept, Choreografie: Ives Thuwis
Assistenz, Co-Choreografie: Malika Fankha
Dramaturgie: Julia Perschon
Ausstattung: Artemiy Shokin
Besetzung
Inà¨s Domà¬nguez del Corral, Paula Dominici, Oskar Jeglitsch, Daniel Karanitsch, Lilie Lin, Naà¯ma Mazic, Marco Payer
Termine
Di. 23. Juli 19:00 Premiere
Mi. 24. & Do. 25. Juli jeweils 19:00
Tickets
- Impulstanz –> hier
Martin Bruny am Sonntag, den
7. Juli 2013 um 01:02 · gespeichert in Rezensionen, Bücher, 2014
Der Tod ist eines der bestimmenden Themen in Sam Wassons Buch über den Tänzer, Choreografen & Regisseur Bob Fosse (1927–1987). »When you think something’s about to happen to you in a car«, sagte Fosse einmal, »or on an airplane, coming close to The End, this is a flash I’ll get – a woman dressed in various outfits, sometimes a nun’s habit, that whole hallucinatory thing. It’s like the Final Fuck.« – »This is a man who did not want to die, but he did want to flirt«, meint Ann Reinking, Choreografin, Schauspielerin & Tänzerin (und sechs Jahre mit dem Künstler liiert), über Fosses Faszination mit dem Tod.
Es ist also nur legitim, dass Wasson an die 100 Mal den Tod ins Spiel bringt und mit ihm auch gleich beginnt: Unter der Überschrift »The End« der erste Satz des Buches: »Gwen Verdon, legally Mrs. Bob Fosse, was smiling big.« Wir schreiben den 30. Oktober 1987, Tag 37 nach Fosses Tod. Alle sind sie gekommen, zur Leichenfeier des Choreografen, und der hatte alles geplant: »Before his cardiac bypass, Fosse had added a codicil to his will: I give and bequest the sum of $ 25,000 to be distributed to the friends of mine listed … so that when my friends receive this bequest they will go out and have dinner on me. Fosse thought the worst thing in the world (after dying) would be dying and having nobody there to celebrate his life, so he divided the twenty-five grand evenly among sixty-six people – it came out to $ 378,79 each – and then had them donate that money back to the party budget so that they’d feel like investors and be more likely to show up. Bob Fosse (…) died hoping it would be standing room only at his party, and it was.«
Sam Wasson, Professor an Wesleyan University, landete mit »Fifth Avenue, 5 A. M.: Audrey Hepburn, Breakfast at Tiffany’s, and the Down of the Modern Woman« einen Bestseller. Mit »Paul on Mazursky« (2011) und »A Splurch in the Kisser – The Movies of Blake Edwards« (2009) lieferte er zwei weitere bemerkenswerte Bücher zu Ikonen der Filmindustrie. Sein »Fosse« ist Biografie und Roman. Er hat intensiv recherchiert. Von den 724 Seiten des Buchs sind 95 prall gefüllt mit Quellenangaben. Die Art und Weise, wie Wasson diese Daten aufbereitet, ist eine Mischung aus Interpretation, Wertung sowie stilistischem Wollen – und Können. Man liest an manchen Stellen – fast – ein Filmdrehbuch, das geradezu danach schreit, irgendwann auf die große Leinwand zu kommen. Wasson liebt Namedropping und Etikettierung. Als Faust und Mephistopheles bezeichnet er den Choreografen, 28 Seiten umfasst der Index des Buches. Keiner der großen Namen fehlt.
Rein vermarktungstechnisch kann der Verlag auf einiges verweisen. So ist etwa seit 25 Jahren keine Fosse-Biografie mehr auf den Markt gekommen. Und es ist die erste, die auch auf Dokumenten des Fosse/Verdon-Archivs der Library of Congress basiert – auf Tausenden von Dokumenten, die seit 1992 öffentlich zugänglich sind. Wasson hat eine Reihe von Interviews für sein Buch geführt, unter anderem mit Dustin Hoffman über seine Rolle im Film »Lenny« Stephen Sondheim, Mariel Hemingway und E. L. Doctorow. Insgesamt verwertete Wasson mehr als 300 Interviews und versuchte Fosses Leben bis zurück zu seinem ersten Tanzunterricht zu rekonstruieren. Das gelingt ihm in zum Teil atmosphärisch dichten Passagen, wie etwa der Schilderung von Fosses Anfängen in der Burlesque-Szene als 16-Jähriger im Kapitel »Forty-Five Years«. – So ist das Buch aufgebaut. Als Countdown: noch 45 Jahren bis zum Tod. Im Kapitel »Fifteen Years« findet sich ein Musterbeispiel für die Art und Weise, wie Wasson mit seinem Quellenmaterial arbeitet: Er rekonstruiert die Dreharbeiten zu »Cabaret«, spannend wie einen Thriller, und als High Noon: die Oscar-Nacht am 27. März 1973, als Bob Fosse den großen Francis Ford Coppola in der Kategorie »Bester Regisseur« besiegt. »Cabaret« holt sich acht Oscars bei zehn Nominierungen. »Der Pate« bekommt drei bei elf Nominierungen. Fazit: Lesenswert.
Sam Wasson: Fosse. Houghton Mifflin Harcourt Publishing. New York 2013. 724 S.; (Hardcover) ISBN 978-0-547-55329-0. $ 32,00 [www.hmhbooks.com]
Martin Bruny am Samstag, den
6. Juli 2013 um 13:03 · gespeichert in Rezensionen, Bücher, 2013
Mehr als zehn Jahre (mit Unterbrechungen) war der österreichische Schauspieler Josef Meinrad ein Star der Wiener Musicalszene und auch auf Tourneen in Deutschland ein gefeierter Musicaldarsteller. Am 4. Januar 1968 feierte er in der Titelrolle der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals »Der Mann von La Mancha« seine Musicalpremiere. Meinrads Abendgage: 4000 Schilling, zusätzlich bekam er eine Probenpauschale von 35.000 Schilling. Mehr als ein Jahrzehnt später, vom 18. September bis 29. November 1981, spielte Meinrad eine letzte Serie an Vorstellungen dieser Show im Theater an der Wien. Seine Abendgage: 15.000 Schilling.
Genaue Angaben etwa zu Abendgagen von Musicaldarstellern findet man nicht so oft. Julia Danielczyk, Literaturreferentin der Kulturabteilung der Stadt Wien und Herausgeberin des vorliegenden Sammelbandes »Josef Meinrad – Der ideale Österreicher«, konnte sich als stellvertretende Leiterin der Handschriftenabteilung der Wienbibliothek im Rathaus auf beste Quellen stützen: Vor drei Jahren erwarb die Institution einen Teilnachlass des Schauspielers aus Privatbesitz.
Handelt es sich bei diesem Biografieband über Josef Meinrad zwar nicht gerade in erster Linie um eine Aufarbeitung seiner Musicalaktivitäten, so ist man im Musicalgenre doch oft darauf angewiesen, sich puzzleartig Informationen aus den verschiedensten Fach- und Sachbüchern für die Erstellung eines größeren Gesamtbildes zu suchen. In dem Sinne ist das vorliegende Werk auch für Zwecke der Musicalgeschichte relevant. Thomas Aigners (Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek) Beitrag, betitelt »â€š… den Gipfelpunkt meiner schauspielerischen Darstellung erreicht‘ – Josef Meinrad als Mann von La Mancha, sein Abstecher ins Musicalfach«, macht klar, wie wichtig der Schauspieler selbst seinen Einstieg ins Musicalgenre einschätzte: »Als ich hörte, daß das Theater an der Wien wegen der Rechte von Der Mann von La Mancha verhandelte, habe ich mich – vielleicht zum erstenmal in meinem Leben – von mir selbst aus um eine Rolle bemüht.« (Meinrad, 1968). Wie es genau zum Engagement Meinrads durch Rolf Kutschera, den damaligen künstlerischen Leiter des Theater an der Wien, gekommen ist, lässt Aigner offen und schreibt: »Die näheren Umstände, wie Meinrad und Kutschera zu der ‚Mann von La Macha‘-Produktion zusammenfanden, sind nicht bekannt.« Da könnte man aus dem reichen Erfahrungsschatz Robert Herzls, des derzeitigen künstlerischen Leiters der Bühne Baden, schöpfen und ergänzen: International gesehen wird die Hauptrolle in diesem Musical meist mit einem baritonalen Musicalsänger besetzt. In Österreich freilich ist der Erfolg ganz anders verlaufen. Doch warum? Rolf Kutschera erzählte Herzl: Auch in Wien war ursprünglich für die Hauptrolle ein großer Bariton vorgesehen – Hans Hotter. Doch Hotter sagte kurzfristig ab. Was tun? Kutschera kam auf die Königsidee, einen Schauspieler zu fragen – und das war Josef Meinrad. Rund um ihn herum wurde die gesamte Besetzung geändert: Alle großen Rollen waren nun mit Schauspielern besetzt. Fritz Muliar spielte Sancho Pansa, Blanche Aubry kam vom Burgtheater und gab die Dulcinea. Die kleineren Rollen aber waren alle mit Sängern besetzt. Diese Schauspieltradition hat sich in Österreich fortgesetzt. In der Volksoper mit Karlheinz Hackl, in Graz mit Franz Suhrada und in Klagenfurt mit Karl Merkatz.
Mit dem »Mann von La Mancha« konnte sich Meinrad am Theater an der Wien einen derartigen Stellenwert erarbeiten, dass ihm von Rolf Kutschera bei der darauffolgenden Musicalproduktion »My Fair Lady« – Meinrad spielte Higgins – die Möglichkeit eingeräumt wurde, Einfluss auf die Besetzung zu nehmen. Zitiert wird aus einem Brief von Kutschera an Meinrad, in dem es heißt: »Wenn Dir in dieser Richtung bzw. für die übrige Besetzung etwas einfällt, so bitte ich Dich um Deinen Rat und um eine entsprechende Nachricht.« Ein Ensemble, das um Meinrad gruppiert wurde, die Möglichkeit, die Besetzung mitzubestimmen, eine Abendgage von 10.000 Schilling – es sind die vielen Details in diesem Buch, in diesem Kapitel, aber auch in den anderen zur Karriere des Theater- und Filmschauspielers Meinrad, die es so lesenswert machen. Dazu kommen Beiträge (neben den Fachbeiträgen) von Kollegen wie Dagmar Koller deren Mentor Meinrad war, Michael Heltau, Achim Benning, Lotte Tobisch, Michael Bukowsky und Reinhard Urbach. Michael Bukowsky etwa zitiert Rolf Kutschera, der dem damals jungen Schauspieler einen Überbrückungsjob zwischen zwei Engagements im »Mann von La Mancha« mit folgenden Worten anbot: »Das Stück ist bei uns ein Riesenerfolg. Für Sie gäbe es zwar nur eine kleine Rolle, die hat aber ein sehr schönes Lied. Sie bekommen die gleiche Gage wie immer – und Sie können mit dem Meinrad spielen.« Am 18. November 1969 fand die Premiere statt, Gastspiele in Salzburg und Graz folgten. 1973 brachte Kutschera »Helden, Helden« auf die Bühne – statt einer angedachten Musicalfassung von Hermann Bahrs »Das Konzert«. Im »Konzert« hätte vermutlich Meinrad die Hauptrolle gespielt, mit »Helden, Helden« jedoch gelang Michael Heltau sein Durchbruch im Musicalfach, und Meinrad zog sich bis zu seiner letzten »Mann von La Mancha«-Aufführungsserie 1981 komplett aus dem Musicalgenre zurück.
»Josef Meinrad – Der ideale Österreicher« ist ein penibel recherchiertes und mit einem umfassenden Quellenapparat unterfüttertes Porträt zum 100. Geburtstag des Schauspielers geworden. Zitate aus Briefen und Dokumenten aus dem Nachlass, ein Vielzahl an Fotografien sowie eine Auflistung sämtlicher Film- und Bühnenrollen vervollständigen diesen lesenswerten Sammelband.
Als die Rolle seines Lebens, die Traumrolle schlechthin, wertete Meinrad den Mann von La Mancha. In einer seiner Lieblingsrollen, den Theodor aus dem »Unbestechlichen« von Hugo von Hofmannsthal nahm Meinrad am 17. April 1983 Abschied von der Bühne des Wiener Burgtheaters – in einem Stück, das in einem anderen Wiener Theater mit großer Tradition am 16. März 1923 seine Uraufführung erlebt hat: dem Wiener Raimund Theater.
Julia Danielczyk: Josef Meinrad – Der ideale Österreicher. Mandelbaum Verlag, Wien 2013. 320 S.; (Broschur) ISBN 978385476-411-3. Euro 24,99. [www.mandelbaum.at]
Martin Bruny am Donnerstag, den
4. Juli 2013 um 08:42 · gespeichert in Musical, Wien
Alles wird teurer, klar. Und wer es nicht glauben möchte, muss sich eigentlich nur die Ticketpreise der VBW im Raimund Theater ansehen. Sukzessive wurden sie in den letzten Jahren in ausgewählten Kategorien erhöht. Mittlerweile ist man auf einem Level angekommen, bei dem der Vorverkauf bei vielen Veranstaltungen ernsthaft in Schwierigkeiten gekommen ist. Wer bucht um 100 Euro ein Ticket, wenn der Saal ohnedies fast leer ist und man zu günstigen Resttickets kommt?
Eintrittspreise jenseits der 100 Euro sind nichts anderes als ein Eigentor. Das haben die VBW natürlich auch einigermaßen nachvollzogen, also ging man munter daran, die Plätze der Preiskategorie 1 sukzessive auszudehnen. Beispiel Raimund Theater: Waren vor dem September 2011 im Parkett die ersten vier Reihen Kategorie-1-Plätze, waren es ab 09/2011 die ersten sechs Reihen, bei »Elisabeth« sind es die ersten acht Reihen – und ab »Mamma Mia!« (siehe Sitzplan unten) 2014 werden es die ersten elf Reihen sein, wobei die erste dieser elf Reihen nun als VIP-1.Reihe gilt und zusätzlich verteuert wurde.
Die Frage bleibt offen, ob der Orchesterraum dafür auf die Größe eines Schwanzlurchs geschrumpft wird, in dem nur mehr die unzähligen »Mamma-Mia!«-Clicktracks herumgeistern werden.
Man kann wirklich froh sein, dass bei den VBW nicht auch noch die Darstellerverträge dahingehend geändert wurden, dass sie nun jeweils mit Ende Juni enden. Da würden dann nämlich Darsteller anteiligen Urlaub auch tatsächlich noch vor Ablauf dieser Frist nehmen, und wer weiß, es könnte dazu kommen, dass in einem Juni in diversen Shows nicht alle Rollen auf den Bühnen tatsächlich auch besetzt werden können. Ja, und da müssten doch dann die VBW eigentlich einen Teil des Ticketpreises zurückerstatten, nicht wahr? Aber Gott sei Dank, von solchen elenden Zuständen sind wir ja weit entfernt.




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