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Archiv - Februar, 2011

Chris Murray: “Ich bin Musicaldarsteller und stehe hundertprozentig dazu.”

Ich hasse Leute, die sich über ihr eigenes Genre lustig machen. Wenn wir, die wir Musicals machen, es nicht ernst nehmen, wer dann? Denn das Publikum nimmt es ernst. Die Zuschauer kommen nicht, um zu sehen, wie doof das doch ist, was sie mögen.

Leider treffe ich immer wieder Kollegen, die Musical eigentlich verachten. Dann heißt es: “Eigentlich bin ich ja Rock-/Popstar … eigentlich mache ich ja Chanson … eigentlich bin ich ja Schauspieler … eigentlich bin ich ja was ganz anderes, als das, mit dem ich eigentlich mein ganzes Geld verdiene.” Das ist auch, was ich vorhin meinte: Wenn ich nicht dahinter stehe, wie kann ich dann erwarten, dass die da draußen dahinterstehen.

Es gab auch damals Kollegen, als ich meine “Greatest Hits” veröffentlichte, die mich fragten, warum ich Musicaltitel aufgenommen habe. Was sollte ich denn machen: Knef? Wenn ich sieben bis acht CDs auf dem Tisch habe, wo ich alles und den Küchenschrank noch mitsinge, dann können wir mal vielleicht einen Exkurs machen … Ich bin Chris Murray, der Musicalsänger, und wenn mein Name irgendwo draufsteht, sollen die Leute wissen, dass sie das von mir erwarten können. Ich bin Musicaldarsteller und stehe hundertprozentig dazu. Mich ärgern Leute, die ihr Genre herabwürdigen. Deshalb freue ich mich immer über die Gelegenheit, Musical eine Plattform zu bieten, und über die, die das tun. [blickpunkt musical, Nr. 01/11, Januar-Februar 2011, S. 35]

The Spidey Project: Vergesst den U2-Spinnenmann - Jetzt kommt das echte Spiderman-Musical

Es ist ja wunderbar, mit welch perfiden Publicitystunts die Produzenten des U2-Spinnenmann-Musicals das Aufmerksamkeitslevel der Medien auf Trab halten. Aber sehen wir doch das Ganze mal realistisch: Außer den U2-Fans, den Touristen und all jenen, die auf Unfälle warten, wen interessiert es noch wirklich, ob Julie Taymors Werk nun wirklich auch eine “echte” Premiere auf die Reihe bekommt oder nicht. Die wahren Musicalfans haben sich schon nach den ersten Hörproben verabschiedet … doch es bleibt immer noch die Hoffnung, dass bei der nächstjährigen Grammy-Verleihung das Spinnenmännchen mit dem Preis für die beste Cast-CD ausgezeichnet wird, das hat 2010/1011 ja auch das schwachbrüstige “American Idiot” geschafft.

Man muss das verstehen. In Zeiten, in denen die Fans die aktuellen CDs ihrer Stars lieber für lau aus dem Netz klauen, überlegen sich die, wie sie ihren Fans nicht nur den Preis für ne CD aus der Tasche ziehen können, sondern noch mehr, und ein “Broadway-Musical”, das ist eine feine Sache. Dass damit das wahre Musicalgenre schön langsam zu Grabe getragen wird, was solls. Auch hierzulande machen sich die Musicalproduzenten ja tagtäglich lächerlich. Es beginnt schon bei Kleinigkeiten wie den Outfits der Platzanweiser. Kürzlich stand in einem der netten Fanforen (siehe –> hier) zu lesen:

Würde ich ins Burgtheater gehen, um dort Richard III. zu sehen, fände ich es auch deplaziert, wenn mir die Platzanweise mit künstlichem Buckel entgegenhumpelten. Aber Musical im allgemeinen und TdV im speziellen sehe ich als Unterhaltungstheater.

Weit haben wirs gebracht. Clowns, Artisten und fahrendes Volk, Unterhaltungstheater im Ringelspielsinn, hier die “hohe Kunst”, da die Kunst für die, die nur Zerstreuung suchen. Was für eine Einstellung ist das? Was für eine Definition von “Unterhaltungstheater” mag das sein?

The Spidey Project
Aber zurück zum Spinnenmann. Bevor noch Julie Taymor also ihre echte Premiere in die Gänge bringt (oder auch nicht), wird “Mr. Moran” mit “The Spidey Project: With Great Power Comes Great Responsibility” am 14. März 2011 das erste Spiderman-Musical New Yorks uraufführen. Sein Slogan: “Zero Dollars - 30 Days - The First Spiderman Musical to Officially Open in NYC.”

Stattfinden wird dieses Event in Manhattan im “People Improv Theater”. Morans “Spidey Project” erzählt die Geschichte des Spinnenmanns so, wie es im Marvel-Comic nachzulesen ist: “It’s Peter Parker, in high school at Forest Hills when he gets bitten by the spider and all that good stuff.” Eine Genehmigung von Marvel hat er zwar nicht, aber da er eine Parodie auf die Bühne bringt, nach einem Buch, das er selbst mit Jon Roufaeal geschrieben hat und einem Score, komponiert von Adam Podd und Doug Katsaros, sieht er möglichen Problemem gelassen entgegen. Geplant ist vorläufig nur eine einzige Vorstellung. Doch sollte das Publikum nach mehr verlangen … wer weiß.

Mr. Moran ist kein Unbekannter in der Branche. 2010 gewann er beim Fringe Festival für die Texte zu “Pope! The Musical” einen Excellence Award, und für sein Spidey Project haben sich schon Dutzende Darsteller, Komponisten, Set Designer und andere Interessierte gemeldet. Sein Ziel hat er klar definiert:

Our goal is to do what she [Julie Taymor] should have done in the first place, and that’s just make a really good musical.

Links
- The Spidey Project
- Pope! The Musical
- North Jersey.com: Moran writes and rewrites his way into Fringe Festival
- The New York Times: A Second Spider-Man Musical Swings Into Town

Koblenz: “Zustände wie im alten Rom”

febd51e6c4.jpgAm 25. Februar 2011 feiert Stephen Sondheims Musical-Comedy «Zustände wie im alten Rom” in der Kulturfabrik Koblenz Premiere. Auf der Bühne: eine junge Truppe des Koblenzer Jugendtheaters.

Web-2.0-gerecht geht man bei der Vermarktung dieser Produktion auch beispielsweise mit Videos ins Web. Auf YouTube unter anderem: ein interessantes Interview mit Darsteller Sebastian Steil zum Thema “Hauptberuflicher Darsteller? NEIN danke!” (–> hier) und ein Interview mit Regisseur Andre Wittlich über “Zustände wie im alten Rom” (–> hier)

Natürlich gibt es eine Website zur Show (–> hier), und man ist auf Facebook, flickr und Twitter vertreten.

Link
- Kulturfabrik Koblenz

Michael Heller: “All I need is the girl”

Musical-Diplomprüfung Folkwang Hochschule Essen, Januar 2010

Link
- Michael Heller @Diabelli Management

Kabarett Simpl: Der Niederösterreichische Theatersommer (unter besonderer Berücksichtigung des Burgenlandes)

9. März 2011
20:00bis22:00

programm_noetheater.jpgFür die Wiener ist der Niederösterreichische Theatersommer ja eigentlich eine tolle Sache – der einzige Haken: Er ist in Niederösterreich. Und da Melk, Haag, Staatz und all die anderen Spielstätten so weit weg sind, hat das Kabarett Simpl die Lösung: Egal, welchen der niederösterreichischen Festspielorte man sucht – finden kann man sie alle im Wiener Simpl – gleichzeitig – und an einem Abend –, schließlich liegt Wien ja sowieso in der Mitte von Niederösterreich.

Keine Absagen wegen aufkommender Sturmböen, keine störenden Gelsenschwärme - und hineingeregnet hat’s auch schon lange nicht mehr in den Keller in der Wollzeile.

Zu sehen gibt es unter anderem eine moderne Hamlet-Inszenierung im Rap-Stil, Romeo & Julia als Wachauer Singspiel oder ein Streichquartett, das zwar nichts von Beethoven spielen kann, dafür aber alles von einem gewissen Herrn Blatt. Die Zuschauer können einen Blick hinter die Kulissen der großen Festspielorte werfen und die verschiedenen Intendanten im Kampf mit dem prasselnden Sommerregen, dem kulturlosen Publikum oder den stechwütigen Gelsen erleben – egal ob Faust als Heurigeneinlage, Winnetou als Werbeträger oder Alfons Haider in einem Musical – jeder Festspielort hat seine ganz spezifischen Probleme …

Apropos Probleme: Einen kleinen Blick über die niederösterreichischen Landesgrenzen gibt es auch. Harald Serafin und sein Mörbisch eignen sich dafür schließlich »wunderbar«.

Durch den Abend führen zwei absolute Größen von Niederösterreich, die sich auf gegenseitiger Augenhöhe wähnen: Erwin Pröll und der Liebe Gott. Wobei: Für den Erwin musste das Simpl ein Double engagieren – er kann schließlich nicht überall gleichzeitig sein – was ihm selber am meisten leid tut.

Leading Team
Kostüme: Gaby Rajtora
Musikalische Leitung: Erwin Bader
Regie: Werner Sobotka
Produktion: Albert Schmidleitner
Buch: Hannes Muik und Werner Sobotka
mit Beiträgen von Roman Frankl und Fritz Schindlecker

Cast
Susanne Hirschler
Ariane Swoboda
Roman Frankl
Otto Jaus
Thomas Smolej
Roman Straka

Voraufführungen: 9. bis 12. März, 14. März bis 17. März 2011
Premiere: 18. März 2011
Weitere Vorstellungen ab 9. Mai bis 2. Juli 2011
Beginn: jeweils 20 Uhr

Weitere Infos –> hier

“Wonderland” - live im Wiener Burgtheater

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Die “Junge Burg” zeigt ab Mai 2011 “Alice im Wunderland” von Roland Schimmelpfennig. Unter der Regie von Annette Raffalt spielen die Teilnehmer des “TheaterJahres”.

Inhalt
Alice wird von einem sehr gestressten, aber elegant gekleideten Kaninchen aus ihrer Langeweile gerissen. Sie folgt dem Kaninchen – denn nichts hält sie in einer Welt, in der große Schwestern langweilige Bücher ohne Bilder lesen und jede Chance auf Unterhaltung mit »absurd« oder »gänzlich unmöglich« abtun.
Durch ein bedenklich tiefes Loch im Kaninchenbau fällt Alice bis – zum Erdmittelpunkt? Zur anderen Seite? In jedem Fall landet sie in einer höchst verwirrenden Umgebung und kann sich nun über mangelnde Abwechslung nicht mehr beklagen. Dass allerdings nun auch sie selbst – abwechselnd – mal ganz groß und dann wieder ganz klein ist und hochberühmte Balladen erschütternde Veränderungen erfahren, wenn sie aus Alice’s Mund sprudeln, ist doch etwas zu viel der Unterhaltung.
Alice ist plötzlich gar nicht mehr sicher, ob sie noch sie selbst ist. Die Ratschläge einer Pfeife rauchenden Raupe und der Grinsekatze helfen auch nicht weiter. Die Katze kann Alice auf der Suche nach ihrem Weg und ihrem Ich nur an drei Verrückte weiter verweisen. Ver-rückt ist in diesem sonderbaren Land aber so vieles, dass Alice sich über Humpty Dumpty, Hutmacher und Märzhasen und ihre sonderbaren Teatime-Gewohnheiten nur noch wenig wundert. Die Runde wird zusehends fröhlicher, doch dann spitzt Alice’ Lage sich zu … bis sie plötzlich wieder neben ihrer Schwester sitzt – die schon wieder von »absurd« und »nur geträumt« redet. Doch Hutmacher und Märzhase treten den Gegenbeweis an – und die unsteten Größenverhältnisse haben auch einen Vorteil: Wunderland hat Platz in jedem Kopf!

Nachwuchsförderung zahlt sich aus
Roland Schimmelpfennig macht aus dem weltberühmten Kinderbuch von Lewis Carroll ein phantasievolles und poetisches Musical-Libretto. Und die “Junge Burg” wird wieder einmal beweisen, dass sich Nachwuchsförderung auszahlt. Diese Einstellung kann man gar nicht hoch genug einschätzen, wurden doch seinerzeit beispielsweise die Theater an der Wien Studios mit dem “legendären” Argument geschlossen: “Wir werden doch nicht Musicaldarsteller ausbilden, die dann ins Ausland und nach Deutschland gehen.” Völlig zurecht meint dazu Peter Weck in seiner Autobiographie “War’s das?”: “So einen Unsinn muss man sich erst einmal einfallen lassen Aber man sieht, welche profunden Theaterleute die Geschicke nach mir übernommen haben. Mit einem Weitblick für die Sparte Musical, der dann dort hingeführt hat, wo man jetzt steht.”

Weitere Infos & demnächst Tickets –> hier

Attacke: Michael Riedel versus “Wonderland”

Frank Wildhorns neues Musical “Wonderland” ist noch nicht mal endgültig am Broadway gelandet, da lästert Michael Riedel, das Kritikerflaggschiff der New York Post, auch schon los gegen die Show. Sein Furor gipfelt in folgender Passage:

They should be able to make “Wonderland” coherent, at least. And if it doesn’t work here, there’s always Austria. The country that gave us Mozart is home to the annual Frank Wildhorn Festival.
Das ist der moment!

Zum Artikel gehts –> hier

Märchenschloss Poysbrunn: »Anamey! Der Ruf der Indianer«

8. Juli 2011
17:00bis19:00

In Niederösterreich, im nordöstlichen Weinviertel, liegt das idyllische Schloss Poysbrunn. Erstmals im 12. Jahrhundert als »Veste Bozesbrunn” urkundlich erwähnt, wurde es während der Ungarnkriege stark beschädigt. Durch den Wiederaufbau erhielt es im Wesentlichen die heutige Gestalt und seinen einzigartigen Charakter. Der Charme des 800 Jahre alten Gebäudes ist überwältigend. Hinter dicken Schlossmauern verbergen sich geheimnisvolle Kellergewölbe und über enge Wendeltreppen gelangt man zu uralten, knarrenden Türen , die in eine Märchenwelt entführen.

Was liegt also näher, als hier einen “Märchensommer” zu veranstalten? Seit 2008 ist das Schloss im Sommer ganz dem Märchen gewidmet. 2011 steht die Produktion “Anamey! Der Ruf der Indianer” auf dem Spielplan. Zu sehen ist das Stück vom 8. Juli bis 21. August jeweils am Freitag um 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag um 11 Uhr und 16 Uhr. Empfohlen für Kinder von 4 bis 12 Jahren werden sicher auch alle, die nie aufgehört haben, Märchen zu lieben, eine schöne Zeit haben. Nähere Infos zum Stück, zu den Lieblingsmärchen des Leading Teams und der Schauspieler und vieles mehr auf der Website zum “Märchensommer” –> hier.

Leading Team
Nina Blum: Intendanz, Regie
Michaela Riedl-Schlosser: Buch
Andreas Radovan: Musik
Gudrun Nikodem-Eichenhardt: Liedertexte
Silvia Armbruster: Regie
Sandra Maria Miklautz: Choreographie
Daniel Ogris: Dramaturgie
Michaela Lackner: Bühnenbild
Agnes Hamvas: Kostüm
Uschi Filipp: Maske
Devi Saha: Illustrationen

Darsteller
Christian Kohlhofer: Matu
Eva-Maria Scholz: Quai
Dieter Hörmann: Jukyman
Manfred Fau: Trilu
Martin Oberhauser: Walu
Ulla Pilz: Gugu

Theater 82er Haus: A Song for Europe

25. März 2011
19:30bis21:30

Wer kennt sie nicht, die Ohrwürmer des Eurovison Song Contest? Wem klingen nicht noch Songs wie “Save your kisses for me”, “Hallelujah”, “Congratulations”, “Zwei kleine Italiener” und “Satellite” im Ohr?

Für einige war der Eurovision Song Contest der Start in eine Weltkarriere, manche Stars gerieten bald wieder in Vergessenheit. Nicht so in Gablitz, denn dort erwachen sie bei “A Song for Europe” wieder zu neuem Leben. Geboten wird ein lustiger, beschwingter Abend mit viel Musik und Multimedia-Showeinlagen.

Cast
Birgit & Nicole Radeschnig, Sonja Schatz, Terry Chladt und Markus Richter

Aufführungstermine
Fr. 25. 3. 11, 19.30 Uhr (Premiere)
So. 27. 3. 11, 18.00 Uhr
Fr. 1. 4. 11, 19.30 Uhr
Fr. 8. 4. 11, 19.30 Uhr
Sa. 9. 4. 11, 19.30 Uhr
So. 10. 4. 11, 18.00 Uhr

Weitere Infos –> hier

Linda Eder: “No Finer Man”

eder2011.jpgBroadwayworld.com zeigt exklusiv Linda Eders neues Video: “No Finer Man”. Frank Wildhorn komponierte den Song (und alle anderen) für Eders CD “Now”, die am 1. März 2011 erscheinen wird. Zum Video gehts –> hier.

Die Tracklist der CD
- Not Gonna Fall This Time (Lyricist Jack Murphy)
- No Finer Man (Lyricist Leslie Bricusse)
- Ordinary People (Lyricist Brenda Russell)
- The Heat of The Night (Lyricist Jack Murphy)
- What Did You See Inside The Stars? (Lyricist Nan Knighton)
- Now (Lyricist Maury Yeston)
- The Mad Hatter (Lyricist Jack Murphy)
- A Woman In His Arms (Lyricist Nan Knighton)
- Good Bye (Lyricist Jack Murphy)
- What’s Never Been Done Before (Lyricist Nan Knighton)
- More Than Heaven (Lyricist Robin Lerner)
- Living In The Shadows (Lyricist Leslie Bricusse)

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