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Archiv - Wien

“A Christmas Eve” - die Presse-Präsentation

Ein paar Medien dürften ja doch davon erfahren haben, von der Presse-Präsentation des Weihnachtskonzerts “A Christmas Eve 2012″ am Tag der “Elisabeth”-Premiere. Das Konzert wird am 17. Dezember im Wiener MuseumsQuartier über die Bühne gehen, mit dabei: Maya Hakvoort, Uwe Kröger, Pia Douwes, Marjan Shaki, Lukas Perman, Ramesh Nair und The Rounder Girls.

“Österreich” war dabei (siehe –> hier), und “Puls 4″ hat einen kleinen Videobericht gedreht, bei dem Maya Hakvoort vor allem nach “Elisabeth” befragt wurde (siehe –> hier). Recht unterhaltsam sind da die Antworten ausgefallen. Wir erfahren, dass Annemieke van Dam “ein bisschen” jünger ist und dass in Wien deshalb andauernd Holländerinnen in die Rolle der Kaiserin schlüpfen, weil die Emanzipation in Holland schon weiter fortgeschritten zu sein scheint als hierzulande. Tja, wenn man fragt, muss man sich auch die Erklärungen anhören. Pia Douwes hat einen anderen Ansatzpunkt, sagen wir einen etwas logischeren. Ramesh Nair dagegen lässt mit wieder einer anderen Aussage aufhorchen: In “Elisabeth”, so Nair, werden keine “Ausländer” geduldet. Es gäbe, so Nair, keine “farbigen Darsteller” in “Elisabeth”.

Links
- Puls 4 – A Christmas Eve
- Österreich-Ticket

Okay, lasst uns Traditionen brechen: Die neuen Stars von “Elisabeth”

Traditionell gibt es keine Kritiken von Voraufführungen, Kritiken erscheinen nach der Premiere. Traditionell wird aber auch das zahlende Publikum, also jenes, um das die Theater geradezu betteln, wenn sie es nötig haben, nicht aus Premieren ausgesperrt, zumal bei einem subventionierten Theater. Diesmal ist alles anders, diesmal ziehen die Vereinigten Bühnen Wien ihre Linie durch und halten – am 5. September – die Premiere von “Elisabeth” als geschlossene Veranstaltung ab. Direkt sowie einzig und allein hat dies Christian Struppeck, der Intendant der Vereinigten Bühnen Wien, zu verantworten, einfach deswegen, weil auch das in seinem Verantwortungsbereich liegt. Es wurde immer wieder von seiten der VBW erwogen, Premieren und Dernieren als geschlossene Veranstaltungen abzuhalten, immer jedoch kam ein Kontingent an Karten in den freien Verkauf, immer wurde das angekündigt. Diesmal nicht. Es gibt hier keinen Spielraum für ein Dementi, das ist Fakt.

Doch es gibt eine Ergänzung: Der Standpunkt der Vereinigten Bühnen Wien ist Folgender: Angeblich soll es Karten ab Montag im Verkauf gegeben haben, im Kartenbüro und bei Wien Ticket und natürlich auf der “Liste”. Die “Liste” ist kein freier Kartenverkauf, und für freie Kontingente bei Wien Ticket und im Kartenbüro habe ich keine Bestätigung, ich höre nur, dass es auch auf Nachfrage keine Karten gegeben hat. Was also hat es für einen Sinn, wenn angeblich Karten im Verkauf sind, aber die Verkäufer sagen, dass es keine Karten gibt. Online bei Wien-Ticket waren definitiv keine Tickets erhältlich. Unter freiem Vorverkauf muss man sich etwas anderes vorstellen können.

Da die Veröffentlichung dieser Teilkritik auf Basis einer Vorpremiere auch als Protest gegen diese Ticketpolitik eines subventionierten Theaters zu verstehen ist, noch ein paar Punkte zur Erklärung: Die VBW haben eine Vielzahl an Tools, um einen geregelten Vorverkauf abwickeln zu können, um Kontingente, die neu in den Verkauf kommen, anzukündigen, und das kostet kaum Zeit, wenn die Kompetenzen geklärt sind. Beispielsweise Facebook, beispielsweise Newsletter, beispielsweise eine Website, beispielsweise Aussendungen von Wien-Ticket und so weiter. Es würde reichen, am Beginn der Vorverkaufszeit anzukündigen, dass ab ungefähr einem Zeitpunkt X ein Kontingent Y in den Verkauf kommt. Die Praxis sieht anders aus: Es wurde wiederholt mitgeteilt, dass es keine Karten im freien Verkauf geben wird. Freier Verkauf bedeutet auch, einen gewissen Respekt gegenüber Theaterbesuchern zu haben. Der geht mir hier eindeutig ab.

Brechen wir also Traditionen, der Bruch ist ohnedies schon gemindert, da diese Kritik wieder offline gegangen ist und erst nach Beginn der Premiere wieder online geschaltet wurde: Es gab im Verlauf der letzten Tage einige Previews. In diversen Foren wird schon eifrig über die neue Fassung der Levay/Kunze-Show diskutiert. Eine ausführliche Kritik, basierend auf regulären Vorstellungen nach der Premiere, wird es im Laufe der nächsten Wochen auch hier im Blog geben, doch vorab: die neuen Stars von “Elisabeth” sind Franziskus Hartenstein als Franz Josef und Anton Zetterholm als Erzherzog Rudolf.

Franziskus Hartenstein
Franziskus Hartenstein verleiht Franz Josef eine Präsenz und eine Stellung Elisabeth gegenüber, die seine Vorgänger in Wien nicht erreicht haben. Das geht so weit, dass das Verhältnis von Elisabeth und Franz Josef in der einen oder anderen Szene fast kippt, oder aber, und das ist die positivere Deutung, erst jetzt in dieser Version voll zur Wirkung kommt. Sowohl vom Schauspiel her gesehen als auch vom Gesang ist Hartenstein für die Show ein Volltreffer. Zwar mag er für die Rolle sehr jung sein, aber er interpretiert die Lieder – und leiert sie nicht nur runter, er verleiht ihnen Gefühl, erreicht mit seinem Schauspiel, dass man mit Franz Josef tatsächlich mitfühlt. Ich habe diese Figur zum ersten Mal so “lebendig” erlebt. Hartenstein spielt glaubhaft, seine Bewegungen, seine Mimik, all das zeigt, dass er es verstanden hat, sich mit seiner Rolle ernsthaft und für die Produktion gewinnbringend auseinanderzusetzen. Früher als Langweilnummern abgetane Balladen und balladeske Sequenzen haben auf einmal eine Tiefe, die man hier in Wien noch nicht erlebt hat.

Anton Zetterholm
Dasselbe trifft auch auf Anton Zetterholm zu. Anders als einer seiner deutschsprachigen Kollegen, Mark Seibert, hatte er eine Sprachbarriere zu bewältigen, über die in diversen Foren jahrelang gelästert wurde. Zetterholms Artikulation ist bei “Elisabeth” freilich bestechend, er singt klare, reine Töne, nicht wie Mark Seibert, dessen Gesangssequenzen gefühlt aus 98 Prozent gepressten Konsonanten bestehen, der in der Tiefe zu wenig Stimme hat, nasal und behaucht in der Mittellage arbeitet und einzig und allein in den Höhen dann an Lautstärke gewinnt, oft auf Kosten jeglichen Schöngesangs, oder Annemieke van Dam, die einem ihr Belting wie eine Watsche ins Gesicht schmettert.
Zetterholm spielt grandios, sein “Wenn ich dein Spiegel wär” ist atemberaubend und DAS Highlight der Show. Der kleine, ganz kurze Übergang zu “Hass”, auch das liefert er mit einer solchen Intensität und Power. Leider hat er das Pech, mit Seibert und van Dam Partner zu haben, die scheinbar ihre Hausaufgaben nicht ganz erfüllt haben und in der Show herumlaufen, als würden sie ferngesteuert. Der “Totentanz” etwa ist der Tiefpunkt der Show schlechthin. Wenn der Tod Rudolf küsst, wirkt es, als würde er ihn oral erdolchen.

Bühnenbild, Kostüme, Fragen über Fragen
Wieso beim “Totentanz” die “Kleider” getilgt wurden, sollte man sich besser nicht fragen. Denn wenn wir mit den Fragen beginnen, würden wir rasch zum Bühnenbild gelangen, das eine völlig misslungene Mixtur aus Teilen der alten Wiener Fassung und verkitschend wirkenden Projektionen und Filmchen ist. Es ging bei der Wiener Fassung immer gerade darum, den Kitsch aus der Show rauszuhalten, wo möglich. Nun sind wir dabei gelandet, dass all das, was bei der alten Fassung unsere Fantasie gestaltet hat, per Filmchen eingespielt wird. Ein Meer und ein Mond oder eine Sonne, was auch immer das sein soll, das sich bewegende Riesenrad. Wozu?
Nein, “Elisabeth”, das Musical, beruht nicht auf einem Film, wir können nicht immer nur Filmmusicals machen, und es muss nun auch nicht in jedem Musical eine Projektion her. Wir haben Fantasie, und wenn sich die Theater den Luxus leisten würden, nur Leute mit großartigen Stimmen verbunden mit einer entsprechenden Gesangskultur und Schauspielbegabung zu casten, wäre uns allen schon viel weitergeholfen. Wir brauchen kein Brimborium, das davon ablenkt, dass sich in Mimik und Ausdruck zu wenig tut.

Bei all den Fragen würden wir auch zu den Kostümen kommen. Was genau soll uns das Outfit des Todes sagen. Was sollen diese Moon Boots, wieso sieht Lucheni wie ein Penner aus, dessen Hosen drei Nummern zu groß sind, mit einem Westchen wie ein Clown?

Kommen wir vorerst zum Schluss und zur Schnapsidee schlechthin. “Elisabeth” wird mit einem Gesangs-Medley inklusive Publikumsbeteiligung beendet. WTF? Wir sind nicht bei den Pradler Ritterspielen, da, von mir aus, könnte Elisabeth nochmal aufstehen und sich meinetwegen in Zeitlupe erdolchen lassen – oder man könnte vorher ein Gewinnspiel machen und jemanden aus dem Publikum bitten, mal mit der netten Merchandising-Feile zuzustechen. Wir haben es mit einem Musicaldrama zu tun, und die erbärmlichen Versuche, aus dem Drama am Schluss noch ein Mitklatsch- und Mitsing-Inferno zu machen, sind degoutant. Nicht, dass das Rezept nicht aufgehen würde, Publikum ist verführbar, aber allein die Absicht, das Publikum mit derart billiger Effekthascherei in den Sumpf von Musikantenstadl Co. zu treiben, ist billig.

Soviel vorerst einmal. Ein paar positive Punkte, ein paar negative. Es gibt noch mehr Positives und auch anderes. Wir sollten uns das nächste Mal vielleicht darüber unterhalten, wieso es auf einmal so viele Barfuß-Sequenzen in der Show gibt, wieso zieht sich die tote Elisabeth die Schuhe aus? Was ist los mit “Ich gehör nur mir” – wieso wurde aus dem Highlight eine Durchschnittsnummer, wo bleibt die Spannung beim “Letzten Tanz”. Wieso befindet sich vor dem Raimund Theater eine Geröllhalde? So viele Fragen …

Links
- orf.at: Premiere für Musical »Elisabeth«
- Musical Awakening: Raimund Theater: Elisabeth - Vorpremiere
- Der Neue Merker: NEUE Kritik: WIEN/ Raimundtheater: ELISABETH – Musical von Sylvester Levay. Premiere
- Heute.at: Elisabeths letzter Tanz gehörte nur ihren Fans
news.at: Retro-Romantik
- oe24.at: Promiauflauf bei »Elisabeth« Premiere
- diepresse.at: »Elisabeth«: Eine schöne Leich’ für die Kaiserin
- kurier.at: “Elisabeth”: Ein süßes Apokalyptus-Zuckerl
- Neue Zürcher Zeitung: Rückkehr der Kaiserin nach Wien
- derstandard.at: Eine, die nur uns gehört
- heute.at: Uwe Kröger und Marika Lichter versöhnt!
- relevant.at: Promis im Sisi-Fieber nach “Elisabeth”-Premiere
- krone.at: Lichter und Kröger versöhnten sich bei Musical-Premiere

Renate Wagner schafft es, ihren Artikel gleich in zwei Online-Medien unterzubringen, und einen dritten Jubel-Artikel gibts auch noch von ihr.
- Der Opernfreund: Elisabeth
- Der Neue Merker: WIEN / Raimundtheater: ELISABETH
- Neues Volksblatt: Noch nie war »Elisabeth« so reizvoll besetzt
Hofberichterstattung bietet Silvia E. Loske in ihrem Blog -> hier

»àštvesztÅ‘ minden àºt« oder Lisl – die neue Alte (alte) [Version]

Der Sonntag, der 19. August 2012, war recht interessant, was die »neue Version« des Musicals »Elisabeth« betrifft, deren Premiere am 5. September 2012 im Raimund Theater vor ausschließlich geladenen Gästen stattfinden wird.

Bis heute musste man davon ausgehen, dass, wie Koen Schoots es in einem Interview mit der »musicalzentrale« skizzierte, mehr oder weniger die Version von 1992 gegeben wird, mit einer Änderung: der Prolog der Fassung von 1992 wird wiederhergestellt, inklusive der Solosätze von Sophie, Ludovika, Franz Joseph, Max, und Rudolf als Kind und Erwachsener. [LINK]

Von Sylvester Levay, dem Komponisten des Musicals, erfuhr die Tageszeitung KURIER jedoch folgende Neuerung: Man wird eine Version spielen »… mit Liedern, die in Wien auch schon in der Version von 2004 enthalten waren. Aber erstmals dem Lied ‚Kein Kommen ohne Geh’n‘ auf Deutsch vom Tod im 1. Akt, das bisher nur in Japan gezeigt wurde.« [LINK]

Unter den Fans der Show ist das maximal ein netter Marketing-Gag, ausgerechnet in diese Version diesen Song reinzustöpseln, aber soll sein. Inhaltlich richtig ist die Aussage aber natürlich nicht, denn »Kein Kommen ohne Geh’n« ist bereits in die ungarische Version des Stücks eingebaut worden, und das sollte der Meister doch wissen.

PS: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass in einem subventionierten Theater Karten für Premieren in den öffentlichen Verkauf gehören.

Palais Nowak: »Broadway Can Bounce«

bcb.jpg Vom 28. bis 30. September 2012 (Beginn 19:30 Uhr) bringt Regisseur, Choreograph, Tänzer und Sänger Cedric Lee Bradley seine Show »Broadway Can Bounce” im Wiener Palais Nowak zur Aufführung. Das »Killer Rock Musical« war bereits am 29. November 2004 im Wiener Raimund Theater zu sehen und kommt nun in einer überarbeiteten Version auf die Bühne.
Zu einer ausführlicheren Inhaltsangabe der Show geht’s –> hier.

Cast
Sabrina Harper, Angelika Ratej, Chris Coras, Dave Moskin, Jacqueline Braun, Andreas Wanasek, Jurriaan Bles

Ensemble
Samuel Calas, Franziska Fröhlich, Kathrin Hassenrück, Christian Joannidis, Peter Knauder, Verena Kollruss, Wei-Ken Jeffrey Liao, Lara Miloslavic, Mary Scherzer, Matthias Rathammer, Andrà© Wright

Leading Team
Konzept, Regie, Choreographie, Set, Kostüme: Cedric Lee Bradley
Musical Orchestration: Mario Dancso
Sounddesign: Richard Redl
Lichtdesign: Michael Grundner

Aufführungstermine
28. bis 30. September 2012
Palais Nowak (Zelt beim Gasometer)
Döblerhofstraße 20
1110 Wien

Tickets
Telefonisch unter +431 512 47 42 (täglich von 14–20 Uhr)

Wien-Premiere für Adam Gwons »Ordinary Days«

odpostersmall.jpgVom 1. bis 13. Oktober 2012 zeigt das Vienna Theatre Project Adam Gwons Kammermusical »Ordinary Days« im Wiener Theater Drachengasse. Die Show feierte am 25. Oktober 2009 ihre Premiere im New Yorker Black Box Theatre der Roundabout Theatre Company.

Ordinary Days handelt von vier jungen Leuten, die verzweifelt auf der Suche nach ihrer Zukunft sind, ihre Träume, Ambitionen verwirklichen wollen. Sie wollen ein lebenswertes Leben, das aber noch so weit weg zu sein scheint. Was die Charaktere der Show lernen, ist, dass die einfachsten Dinge, die einfachsten Momente im Leben genau jene sein können, die zur entscheidenden Wende führen. Dabei handelt es sich aber auch genau um jene Dinge, die wir oft ignorieren.

Handlung
New York. Warren ist ein aufstrebender junger Künstler, der als Assistent eines arrivierten Malers arbeitet. Im Moment ist es sein Job, Flyer zu verteilen, mit denen die besten Werke seines Chefs beworben werden. Eines Tages findet Warren Unterlagen zu einer Dissertation über Virginia Woolf. Die gehören Deb, einer Studentin an der New York University. Sie ist mit ihrer Lebenssituation alles andere als zufrieden. Weder weiß sie, ob sie in New York leben möchte, noch, ob sie wirklich über Virginia Woolf schreiben will. Warren und Deb treffen einander in der Metropolitan Opera, damit Deb wieder an ihre kostbaren Notizen kommt.

Jason und Claire sind ein Yuppie-Pärchen, das gerade die erste gemeinsame Wohnung bezogen hat und dessen Beziehung gerade dabei ist, sich langsam zu verabschieden. Der Grund, warum Claire Jason nicht ihre ganze Liebe zeigen kann, mag in ihrer Vergangenheit zu finden sein, in einem Trauma, das sie noch nicht aufarbeiten konnte. In ihrem Song »I’ll be here« beschreibt sie unter anderem, was sie so verfolgt.

Adam Gwon hat für sein Musical (das ungefähr 80 Minuten dauert) einen (fast durchkomponierten) Pop-Score geschrieben, mit Anklängen an Jason Robert Brown und Stephen Schwartz, aber auch an William Finn, in den Kritiken zu »Ordinary Days« wird fast durch die Bank die Qualität seiner Liedtexte gelobt. Gwon (1979 geboren) ist einer der Nachfolger der Guettel/LaChiusa/Brown-Gruppe, die mittlerweile alle in ihren Vierzigern sind. Er hat an der Tisch School of the Arts studiert und wurde 2008 mit dem Fred Ebb Award ausgezeichnet.

Leading Team
Director: Joanna Godwin-Seidl
Musical direction: Birgit Zach
Producer: Sarah K. Hayes, vienna theatre project

Cast
Sara Est, Alan Burgon, Peter Neustifter, Kudra Owens

Licence
Josef Weinberger Musikverlage Wien

Links
- Adam Gwon
- Die Cast-CD @sh-k-boom.com
- Vienna Theatre Project
- Charles Isherwood: Where Little-Town Blues Melt Away, So Can Dreams [The New York Times]
- Theater Drachengasse

Ronacher: »Das Phantom der Oper« als Gala-Konzert

das-phantom-der-oper_das-konzert.jpg»Musicals in Concert« lautet der Titel einer von VBW-Intendant Christian Struppeck ins Leben gerufenen neuen Konzertreihe. Als erstes Werk der geplanten Reihe hat sich Struppeck Andrew Lloyd Webbers »Das Phantom der Oper« ausgesucht, das am 20. Dezember 1988 seine deutschsprachige Erstaufführung im Theater an der Wien feierte.

Premiere für die Gala-Konzertversion des »Phantoms« ist laut Website der VBW am 29. November 2012, Karten gibt es aber bis jetzt nur für die Vorstellungen ab dem 30. November 2012 (weitere Termine: 1.12., 2.12., 3.12., 4.12., 6.12., 7.12., 8.12. und 9.12.).

Preise: 5 Euro bis 109 Euro.

Die musikalische Leitung übernimmt Koen Schoots, es spielt das Orchester der VBW. Zur Besetzung gibt es bis jetzt noch keine Angaben. Regie führt Andreas Gergen, u. a. Geschäftsführer der von Christian Struppeck und Andreas Gergen gegründeten Creative Agency.

Tickets sind bereits erhältlich –> hier.

Links
- VBW: Das Phantom der Oper - Das Konzert
- Vienna Online: Orchester der Vereinigten Bühnen Wien feiert Jubiläum mit Phantom der Oper
- VBW-Orchester feiert Phantom
- Wien Holding: “Das Phantom der Oper” im Ronacher

PS: So einfach sollte man eine solche Meldung natürlich nicht durchwinken. Die Idee, Musicals konzertant auf die Bühne zu bringen mit dem Orchester der Vereinigten Bühnen Wien hatte Caspar Richter schon lange bevor Christian Struppeck diese Idee nun mit einem Label versehen und verwirklichen darf. Caspar Richter durfte seine Ideen, und er hatte großartige Pläne, nicht verwirklichen. Weitere Ergänzungen dann vielleicht demnächst nach Klärung bestimmter Fakten.

Ausgeschifft: Raimund Theater wieder ready for Musical

»Jeder Alptraum hat einmal ein Ende«, das wird nicht das Motto gewesen sein, unter dem die gestrige Derniere (15. Juni 2012) der musikalischen Volksverdummung »Ich war noch niemals in New York« über die Bühne gegangen ist. Ein paar Sektkorken haben aber Musicalfans sicher knallen lassen, um so richtig zu feiern, dass diese Show der absurden Choreographien, der widerlichen Falschheiten endlich Geschichte ist. Eine Show, die gesellschaftlich durchaus relevante Themen missbraucht hat, um auf sich aufmerksam zu machen. Keines dieser Themen wurde auch nur im Entferntesten so behandelt, wie es nötig gewesen wäre. Fast könnte man meinen, es handelte sich nur um eingepflanzte Motivierungspatterns, um überhaupt Musicaldarsteller zu finden, die einen solchen Nonsens bereit sind umzusetzen.
Wie auch immer, Schweinchenpink ist das neue Hellblau, das Raimund Theater darf wieder, zumindest vorübergehend, Musical spielen. Im Ronacher gibt’s nächstes Jahr dann den neuen getarnten Blödsinn, aufgedröselt mit Hightech-Bühnen-Knowhow, einem Orchester, das alle Stückeln spielt (was bleibt ihnen anderes übrig) und vielleicht sogar Darstellern, wenn man denn welche findet, aber das ist eine andere Geschichte.

PS: Diskutiert wird derzeit in einem Forum (–> hier) über diesen Abschiedswink an eine Show, die gerne jeder, der mag, für ein Musical, meinetwegen auch für ein gutes, halten soll. Wie so oft meinen einige Poster, man müsse in Beiträgen, die man verfasst, auch noch dezidiert dazuschreiben, dass man nur seine eigene Meinung vertritt. Das halte ich persönlich für völlig entbehrlich. Wessen, wenn nicht meine Meinung sollte ich in meinem Blog vertreten? Es wird angemerkt, dass ich kaum positive Rezensionen verfasse. Das dürfte dann allerdings von Lesern stammen, die sich in ihrer Rezeption auf die Produktionen von VBW und Stage Entertainment beschränken, was auch ihr gutes Recht ist. Etwas bedenklich halte ich das wiederholte Abdriften auf eine Ebene, die mit dem hier zu Lesenden nichts zu tun hat, aber auch das ist durchaus unterhaltend zu lesen. Zumal von Personen, die auf dieser Site unter diversen Spitznamen schon ihr Fähnchen im Wind haben blasen lassen.

Sterbehilfe & Musical?

»Wenn Rosenblätter fallen« ist der Titel eines Musicals, das noch zwei Mal in Wien zu sehen ist, nämlich am 22. und 24. Juni im Off Theater, und sich mit einem Tabuthema beschäftigt: Sterbehilfe. Was steckt dahinter, wenn das häufigste Argument, das man gegen diese Show hört, in etwa jenes ist: »Also bitte, muss man denn heutzutage alles vermusicaln?«

Muss man nicht, klar, aber was spricht dagegen, ein topaktuelles Thema zum Thema eines Musicals zu machen? Traut man diesem Genre keine ernstzunehmende Beschäftigung mit Themen dieser Art zu? Verwunderlich wäre es freilich nicht. Nicht mal Komödien werden hierzulande ernsthaft umgesetzt, ernsthaft in dem Sinne, dass man sie mit einer gewissen Kunstfertigkeit schreibt, dass man sie mit neuen Kompositionen mit Leben erfüllt und so weiter.

Zurück zum Tabu und zur Aktualität. Zu drei Jahren Haft ist dieser Tage ein 26-Jähriger verurteilt worden, der seine Mutter getötet hat. »Getötet«, wenn man das nach geltendem Recht so bezeichnen will, oder, wie man mir gesagt hat, nach den allgemeinen Regeln. Die Mutter des Sohns lag seit sieben Jahren im Koma. Über dieses Urteil gibt es zahlreiche Artikel:

- Berliner Morgenpost: Drei Jahre Haft für Tötung der kranken Mutter
- Spiegel Online: Drei Jahre Gefängnis für Sterbehilfe
- Der Westen: Sterbehilfe für Mutter – Sohn muss in Haft
- Hamburger Abendblatt: 26-Jähriger tötet Mutter im Wachkoma - Urteil
- Dorstener Zeitung: 26-Jähriger muss wegen Tötung der kranken Mutter ins Gefängnis

Vielleicht entwickelt diese Gesellschaft ja in den kommenden Jahrzehnten einen etwas anderen Umgang mit dem Thema Sterbehilfe. Momentan schaffen die Gesetze Opfer. Im oben erwähnten Fall wurde zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, weil der Richter sich verpflichtet sah, ein Zeichen zu setzen. Er hätte auch die Möglichkeit gehabt, eine Bewährungsstrafe zu verhängen.

Mir persönlich ist jeder Ansatz, der fähig ist, in diesem Bereich ein wenig zu wirken, recht – auch auch wenn er »nur« in einem Musical verpackt ist.

Wer sich vielleicht doch noch »Wenn Rosenblätter fallen« ansehen will: –> hier gibt es Informationen dazu.

Die allerletzte Chance: DER URKNALL – im Wiener Ronacher

13. Juni 2012
20:00bis21:20

Foto: Reinfried Schieszler Ein Mal noch besteht die Chance, auf der Probebühne des Wiener Ronacher das Musical »Der Urknall« (Originaltitel: »The Big Bang«) zu sehen.

Am kommenden Mittwoch, dem 13. Juni 2012 (Beginn: 20 Uhr), findet die letzte Vorstellung statt. Tickets sind bei Wien-Ticket erhältlich.

Wer sich über das Musical vorab informieren möchte, findet Details –> hier oder in der Kritik zur Show in »musicals« (siehe –> hier).

Der Urknall

mit Martin BERGER und Artur ORTENS
Keyboard: Wolfgang GATTRINGER
Regie/ Konzept/ Raum: Reinfried SCHIESZLER
Choreographie: Georg PROHAZKA
Kostüme: Nicole PANAGL
Licht: Dirk KORNBERGER
Requisite: Stefanie JUST
Ton: Hubert DOLZNIG
Bühnenrechte: Verlag JUSSENHOVEN&FISCHER
Musik von Jed FEUER
Text von Boyd GRAHAM
zusätzliche Arrangements und Orchestrierung von Albert AHRONHEIM
Deutsche Fassung von Bernd SAMLAND und Alfons NOWACKI

Letzte Vorstellung: 13. Juni 2012

RONACHER/ Probebühne
Seilerstätte 9, 1010 Wien
www.musicalvienna.at
01/ 514 11 111

Tickets
- Wien-Ticket

Links
- Jed Feuer
- Archiv der Wiener Kammerspiele: »Der Urknall«
- The Big Bang – The Musical
- The Big Bang (Video einer Produktion mit Patrick Herlihey, Pier Debes und Eric Lander) bei –> YouTube

Wien: »Wenn Rosenblätter fallen« – prolongiert

Zwei weitere Aufführungstermine des Musicals »Wenn Rosenblätter fallen« wird es am 22. und 24 Juni 2012 im Wiener Off Theater geben. Rory Six hat die Show für einen intimen Rahmen neu adaptiert, ideal besetzt und spielt nun ausverkaufte Vorstellungen.
Das Thema mag nicht jedem geeignet scheinen, als Musical auf die Bühne gebracht zu werden, und das mag ein valides Argument für jene Version gewesen zu sein, die im Theater Akzent im Vorjahr zu sehen war. Aber Musicals werden umgeschrieben, neu konzipiert, manchmal pompöser, flittriger, gekrönt mit einem »Musicalstar« – und manchmal wird der Stoff konzentriert in seiner Wirkung, wird das, was man als »Musical« im negativen Sinn auffassen könnte, einfach fallen gelassen. Gecastet wird dann nach ganz anderen Kriterien, und das ist gut so.

rosenblaetter20121.jpg

Cast
Till: Thomas Höfner
Rose: Jacqueline Braun
Iris: Ulrike Figgener

Aufführungstermine
22.06.2012, 19:30 Uhr, Off Theater, Wien
24.06.2012, 19:30 Uhr, Off Theater, Wien

Karten
Online: rosenblaetter-musical.webnode.at
Telefonisch: +43 (0) 676 770 61 88
Preis: € 22 (€18 erm.)
Es gibt 99 Plätze pro Vorstellung, freie Platzwahl!

Links
- Wenn Rosenblätter fallen: Official Website
- Rory Six
- Kai Hüsgen
- Rory Six @twitter
- reel kandi Video über die letzte Produktion der Show –> hier
- Off Theater
- Indiegogo: When Rose Petals Fall

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