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Archiv - Wien

“The Wild Party” - da geht was ab an der Konservatorium Wien Privatuniversität

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An der Konservatorium Wien Privatuniversität scheinen in der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater derzeit spannende Umstellungen im Gang zu sein. Nehmen wir als Beispiel die Aufführungen der Musicalabteilung. Lange Zeit gab es die Möglichkeit, den ersten Jahrgang der Ausbildungsstätte im Laufe der ersten Monate eines Jahres im Rahmen einer kleinen Show zu erleben. Diese Shows, meistens Revuen, waren ohne Ausnahme sehenswert. Manches Mal wurde etwas prominenter auf die Aufführungen verwiesen, manchmal eher zurückhaltender, aber man wusste fast immer Bescheid und konnte so einen Jahrgang vom ersten öffentlichen Auftreten innerhalb des Studiums bis zur Diplomshow vier Jahre später im Auge behalten. 2010 ist man von diesem Prinzip abgegangen und hat eine “geheime” Aufführungssession in den institutseigenen Proberäumen abgehalten. Keine Ankündigung, kein Newsletter. Schade, ist doch das Vermitteln von Aufführungspraxis unter möglichst realitätsnahen Bedingungen ein blendend gewähltes Ziel des Konservatoriums. Die Show des ersten Jahrgangs intern abzuhalten, kommt ein wenig so rüber als wären a) die Neuen so schlecht, dass man sie extern nicht zeigen kann b) die finanziellen Mittel so knapp, dass man sie streichen musste, wobei da auch c) die Streichung der Show des 4. Jahrgangs mit ins Spiel kommt. Denn ab 2010 gibt es am Konservatorium zwar eine sogenannte Bachelor-Show, die entweder die klassische Revue ist, die man bisher gewohnt war, dann aber die Einzelperformances, die für die Abschlussprüfungen immer einstudiert und von den Studenten individuell gestaltet werden konnten, ersatzlos ablöst. Natürlich könnte sich auch d) die Meinung des einen oder anderen durchgesetzt haben, dass man ja ohnedies nur im ersten Jahr am Kons genügend Zeit “zum Lernen” zur Verfügung hat und es nur gut sei, dass es nicht durch Aufführungen gestört wird - was aber andererseits kein Argument ist, weil es ohnedies eine Aufführung gegeben hat, nur eben unter Ausschluss der Öffentlichkeit, daher also doch eher a) bis b). Wie auch immer, es scheint sich also was zu tun am Konservatorium, und es scheint darauf hinauszulaufen, dass die neuen Studenten im Rahmen ihrer Ausbildung zwei Shows weniger die Möglichkeit haben, sich - nach außen - zu präsentieren. Aber vielleicht kommt auch alles anders - oder mehr Zeit “zum Lernen”?

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Blendend präsentieren konnte sich die Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater jedenfalls vom 26. Mai bis 1. Juni 2010 mit der Aufführung von Andrew Lippas Musical “The Wild Party” (zum Inhalt der Show siehe –> hier). Im Vorfeld wurde in einer Kulturpostille Lippas Werk als für das Genre “nicht unbedingt typisch” bezeichnet: Man würde in dieser Show, die am 24. Februar 2000 ihre Off-Broadway-Premiere gefeiert hat, Gewalt, Sex, physische und psychische Härte zu sehen bekommen. Oh Gott oh Gott, ob man das dem typischen Musicalfan, der sich nur “berieseln” lassen möchte, vorsetzen darf, so die ungefähr ableitbare Frage? Man konnte beim Lesen des Artikels fast den Eindruck bekommen, Musical sei die Löwingerbühnenfraktion des Musikalischen Unterhaltungstheaters, Andrà© Rieu wäre dagegen fast schon ein Goth der Unterhaltungsmusik. Was waren gleich noch mal die Themen von Shows wie “Rudolf”, “Rebecca”, “Jekyll & Hyde”, “West Side Story” und wie sie alle heißen? Verwechseln wir den Begriff Thema mit der Umsetzung? Aber nehmen wir das alles nicht so ernst, die Autorin zitiert ja auch Alexandra Frankmann-Koepp mit dem Satz: “”The Wild party” ist kein Mainstream-Musical, aber es ist toll.” - was für eine “fast” gefährlich verwirrende oder verwirrte Aussage. Am Off-Broadway war die Party im Manhattan Theatre Club übrigens nach 54 Vorstellungen am 9. April 2000 wieder vorbei. So viel zum Thema Reality-Check. So viel man nämlich auch von Lippas Show halten mag, könnte man sie auch als Musical bezeichnen, in dem sich eifersüchtige Männer prügeln und besaufen beziehungsweise diesen Eindruck erwecken, während sie tatsächlich singen und tanzen. So ganz war sich da die Kritik, was die Beurteilung der Show betrifft, nicht einig. Letzten Endes vielleicht doch nur eine Art Mainstream mit etwas besserer Musik?

Geht man davon aus, um wieder zum Anfangsstatement zurückzukommen, dass man an der Konservatorium Wien Privatuniversität Musicals unter anderem deshalb aufführt, um die Studenten an eine gewisse Realitätsnähe (hier allerdings, was die Arbeit am Theater betrifft) zu gewöhnen, dann, müsste man meinen, ist wohl eines der wichtigsten Ziele, auch den “Castingprozess” für eben diese Shows nicht so zu gestalten, als würde man sich in einer Märchenwelt à  la Alice’s Wonderland befinden. Das Casting als kleiner Reality-Check, damit wird man im Alltag draußen, außerhalb der Schule, rasch konfrontiert, und wenn man vier Jahre lang in all den Schulproduktionen nur die kleinsten Rollen bekommen hat, dann stellt man sich mit Sicherheit schon lange vorher Fragen.

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Natürlich ist man an einer Musicalschule etwas limitiert. Man hat all jene Studenten mit Rollen zu versorgen, die gerade eingeschrieben sind. Entscheidet man sich dafür, dass es wichtiger ist, ein bestimmtes Musical aufzuführen, als ein Musical zu finden, das man mit dem vorhandenen Potential aufführen kann, dann ist ein solcher Castingprozess etwas tricky (dafür die Wahl der Show unkomplizierter) - mitunter kann es vorkommen, dass man Rollen zu besetzen hat, die von den abteilungseigenen Studenten unmöglich alle abgedeckt werden können. Interessanterweise setzt das Konservatorium in letzer Zeit auf recht tanzbetonte Stücke. Ein Ruf als tanzorientierte Ausbildungsstätte indes wäre neu, auch wenn es vor ein paar Jahren Ansätze gab mit der kurzfristigen Verpflichtung eines Choreographen, der einen irren Kick in einen der Jahrgänge brachte. Doch in diesem Jahr greift ein anderer Ansatz verstärkt: das abteilungsverbindende Element, wir lieben ja alle das Schlagwort Vernetzung. Auf der Bühne sehen wir nicht nur die Studenten der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater, sondern auch Kollegen aus der Abteilung Ballett: Yi Yi Wang (mit einem fantastischen Tanzsolo im 2. Akt: “Jackies letzter Tanz”), Anna Schumacher, Kyra Chlebowski, Yue Yating und Manaho Shimokawa durchmischen sich mit dem Musical-Ensemble, und tatsächlich ist ihre virtuose Körperbeherrschung stellenweise so fesselnd, dass sie von den dagegen teilweise und fallweise abfallenden guten Movern der Musicalabteilung ablenken. Nur ein Problem gibts, oder zwei. Es ist nicht immer ganz der Rhythmus, den die Balletttänzer gewohnt sind, und: ist das Musicalgenre nicht jene Disziplin, die auf drei Fundamenten aufbaut: Gesang, Schauspiel … und Tanz? Wie auch immer, besser, man erkennt Defizite im eigenen Potential und versucht diese mit Talenten aus anderen Abteilungen bühnenwirksam zu kaschieren, als man blamiert sich auf offener Bühne. Die Tanzszenen bleiben allerdings vergleichsweise der Schwachpunkt der Aufführung. Gerade Glanznummern wie der Titelsong “Die wilde Party” leben von mehreren parallel ablaufenden Tanzeinheiten. Da matchen sich normalerweise mehrere Formationen, da liefert das Ensemble dazu eine perfekt auszuckende Tanzeinheit, das alles kann man nicht machen, wenn das Potential der einzelnen Studenten dafür (jetzt noch) nicht ausreicht. Die Lösung ist das rasche Übergehen in eine immer noch sehr wirksame Gruppenchoreographie, in der wieder die Kollegen aus der Ballettabteilung abtanzen, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her, während einige andere vergleichsweise spazierentanzen. Insgesamt gesehen aber kommen Szenen wie “Der Juggernaut” gut rüber.

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Realitätsnähe scheint allerdings auch bei der Besetzung einer der Hauptrollen nicht ganz oben auf der Liste gestanden zu haben. Martina Lechner (3. Jahrgang) für die Rolle der Queenie zu besetzen, ist eine etwas eigenwillige Interpretation von Realitätsnähe. Da geht es nicht einfach darum, wie gut oder schlecht sich die Studentin macht, denn sie macht ihre Sache gut, sie passt einfach nicht in die Rolle. Weder Stimme noch Optik, und auch nicht die Art, wie sie sich zu bewegen imstande ist. Ist das für Martina Lechner eine große Belastung, sieht sie das anders? Man weiß es nicht. Man kann aber definitiv sagen, dass sie ihr Bestes gibt - und kann im Übrigen jegliche weitere Kritik unterlassen. Ihre Alternativbesetzung Miriam Mayr dagegen ist eine Queenie, vom ersten Moment an. Sie muss sich da nicht erst viel erarbeiten, sie hat das gewisse Etwas, das man sich nicht anschminken kann. Es hat auch etwas mit Körperhaltung, Körpersprache zu tun, das reicht bis hin zu Maske und Kostüm, das bei der einen Darstellerin ein harmonisches Ganzes ergibt und bei der anderen nicht. Mayr hat jetzt vielleicht (noch) nicht die Mörderstimme, aber ihre Interpretation der Queenie ist vielschichtig, sie hat eine ausdrucksstarke Mimik und kann der von ihr dargestellten Figur eine gewisse Tiefe verleihen, wobei es noch ein bisschen intensiver hätte sein können beispielsweise bei “Maybe I like it that way”, dessen zweideutige Eindeutigkeit ein wenig verloren geht.

Wunderbar Lena Brandt, die als Kate auf der Bühne steht. Spielt sie mit Martina Lechner ist ihr erstes Erscheinen auf der Bühne wie ein Bombeneinschlag, so als wäre der Broadway mitten im Leonie-Rysanek-Saal eingefahren, so verschieden wirken die Welten, die hier aufeinanderprallen. Im Zusammenspiel mit Miriam Mayr ist das ein vorzügliches Theatererlebnis. Lena Brandt ist vortrefflich bei Stimme, ihr “Juggernaut” ist sicher eines der Highlights des Abends.

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Sie ist aber nicht der einzige Volltreffer. Laura Hempel beispielsweise, die als Mae die durchgeknallte Freundin von Eddie, dem Boxer, gibt, entspricht in ihrem Auftreten genau dem, was sie laut Rollenbeschreibung sein soll: klein, beknackt und süß. Bei ihr passt alles, Schauspiel, Gesang, Tanz, eine perfekte Rolle, ein Glücksfall. Auch Konstantin Zander als Boxer Eddie ist vom Typ her gut besetzt und schauspielerisch übezeugend, nur mit einer noch sehr belegten Stimme mit dabei. Als Lesbe Madelaine True verkauft Petra Straussova ihre große Solonummer “Eine altmodische Love-Story” schauspielerisch blendend, stimmlich okay.

Sind viele der Charaktere vom Buch her gut herausgeabeitet, so gibts dann auch noch die kleineren und ganz kleinen Partien wie Phil und Oscar, gespielt von Timo Verse und Sebastian Brandner. Timo Verse punktet mit guter Stimme, wo er die Chance bekommt, aber im Gegensatz zu den meisten “Typen” in “The Wild Party” sind Phil und Oscar fast statistenhafte Rollen, dasselbe trifft auf Max zu, gespielt von Johannes Sorgner. Er steht als “Partygast” als einziger Student des 1. Jahrgangs der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater auf der Bühne, hat eine kleine Gesangseinlage im Titelsong “Die wilde Party” und zeigt dabei, dass er Stimme mit Potential und eine natürliche, sympathische Bühnenpräsenz hat, vermutlich gut tanzen kann und ein kleiner großer vielversprechender Strahler ist - und das ist ja letztlich für eine Show, in der der 1. Jahrgang normalerweise gar nicht antritt, sehr viel.

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In den männlichen Hauptrollen sind Oliver Liebl als Black und Christoph Messner als Burrs zu sehen. Messner ist in der Rolle eine Wucht, da steht jemand auf der Bühne, dem man gerne zusieht und in den man auch Vertrauen hat, dass er imstande ist, alles richtig zu machen. Da muss man nicht mitzittern, ob ein Ton richtig sitzt, sondern man freut sich am Variantenreichtum des Ausdrucks in jeder Beziehung, da versteht man vor allem auch jedes Wort, da sieht so gut wie nichts aufgesetzt aus, ein irrer Körpereinsatz fasziniert, das passt - mit Sicherheit die überragende Leistung im Rahmen der Show. Mit Oliver Liebl ist die Rolle einerseits nicht wirklich vom Konzept her ideal besetzt, aber die Gründe, warum Black so besetzt ist, und nicht anders, liegen auf der Hand. Schauspielerisch war Liebl auf einem guten, aber nicht beeindruckenden Niveau, stimmlich ebenso. Was er ausstrahlt, ist eine gewisse Selbstsicherheit, und am Rest arbeitet er noch.

Interessant das Bühnenbild, das einerseits aus eher leichten Elementen wie Tisch, Bett, Couch besteht und auf der anderen Seite ein schweres Hebe-Element aufweist, das eine andere Ebene der Handlung auf die Bühne trägt und dessen Heben und Senken an zwei wesentlichen Punkten des Musicals stehen. So spiegeln sich die Schwere der Themen und die manchmal vorhandene Leichtigkeit des Scores im Bühnenbild. Schön gemacht, wenn das die Idee dahinter war. Verantwortlich für das Bühnenbild ist Timo Verse, Student des 2. Jahrgangs (und in der Rolle des Phil auf der Bühne).

Die Inszenierung (Alexandra Frankmann-Koepp), die auf der Amstettener Fassung der Show von Hannes Muik und Werner Sobotka beruht, bietet an die zwei Stunden Top-Unterhaltung ohne jegliche Länge, nur ein Punkt stört: die Crux mit der Statisterie. Viele der Studenten haben, wenn sie nicht gerade ein Solo zu singen haben, die Aufgabe, Partygäste zu mimen. Sie tun das mitunter wie Karpfen, mit weit aufgerissenen Mündern - und hemmungslos übertriebener Gestik. Das ist ein Schwachpunkt, denn das lenkt vom Geschehen ab, zerreißt die Schärfentiefe, die eigentlich aufgebaut werden sollte, mit dem Fokus auf den Solisten und dem unscharfen Bereich der Statisterie.

Andrew Lippa verwendet für die Kompositionen in seiner Show zeitgenössische Stile, zitiert gleich mit dem ersten Ton des Scores Duke Ellingtons Jungle-Style mit seinem typischen Growling, und auch Kurt Weill ist ihm ein Begriff, andererseits bleibt er diesen Stilen nicht treu, sondern durchmischt Elemente der 1920er- bis 1990er-Jahre kunterbunt, bringt zum Jazz auch den Rock, R&B und Pop. Das spiegelt sich beispielsweise auch bei den Arrangements der Cast-CD aus dem Jahre 2000, wenn da im Opener “Queenie Was A Blonde” auf einmal E-Gitarren Verwendung finden. In der Version des Konservatoriums (Musikalische Leitung, Arrangements: Peter Uwira) sind keine E-Gitarren zu hören, den Bruch hat man sich erspart, und das ist gut so. Die Band hat ein Alt- und Tenorsaxophon sowie Klarinette und Querflöte (alle: Lisi Steiger) zur Verfügung, weiters am Klavier Peter Uwira, am Kontrabass Sebastian Küberl und am Schlagwerk Gerfried Krainer. Einziges Manko beim Schlagwerk, wofür der Schlagwerker nichts kann: In den Momenten, in denen die E-Drums auch tatsächlich wie kleine Plastikdöschen klingen, weil sie nunmal manchmal, nicht immer, so klingen, hinterlassen sie einen schlechten Eindruck. Aber ökonomische- und Platzgründe … ok. Die Band spielt um ihr Leben und bringt den aufregenden Vibe der Musik, die sexuelle Spannung bis hin zum dramaturgischen Höhepunkt großartig auf den Punkt.

Fazit: Zwei Stunden beste Unterhaltung auf für eine Schulproduktion sehr hohem Niveau mit einem beeindruckenden Christof Messner, und einer wunderbar spielenden Lena Brandt.

Leading Team
Buch, Musik und Liedtexte: Andrew Lippa
Original-Arrangements: Michael Gibson
Deutsche Übersetzung: Wolfgang Adenberg
Bearbeitung: Hannes Muik, Werner Sobotka
Musikalische Leitung, Arrangement: Peter Uwira
Regie, Produktionsleitung: Alexandra Frankmann-Koepp
Choreographie: Marcus Tesch
Dancecaptain: Astrid Nowak
Stage Combat: Mel Stein
Bühne: Timo Verse
Lichtdesign: Dulcinea Jan
Kostümdesign, Inspizienz, Requisite: Doris Richter
Kostüme: Kostümhaus Lippitsch
Konsultantin: Alexandra Fitzinger
Maske: Wilhelm Galli, Regina Tichy
Technische Koordination: Ernst Wilfinger
Bühnenmeister: Harald Lindermann
Bühnenbildbau: Stefan Michelfeit
Ton: Markus Urban, Florian Bogner
Verfolger: Vera Ledel
Garderobe: Heike Portisch

Band
Alt-, Tenorsaxophon, Klarinette, Querflöte: Lisi Stiger
Klavier: Peter Uwira
Kontrabass: Sebastian Küberl
E-Drums, Percussion: Gerfried Krainer

Cast
Queenie: Martina Lechner (3)* 27.05./29.05./01.06./Miriam Mayr (3) 26.05./28.05./31.05.
Burrs: Christof Messner (3)
Kate: Lena Brandt (3)
Black: Oliver Liebl (2)
Madelaine: Petra Straussova (3)
Oscar: Sebastian Brandmeir (2)
Phil: Timo Verse (2)
Eddie: Konstantin Zander (2)
Mae: Laura Hempel (2)
Nadine: Andreja Zidaric (2)
Dolores: Caroline Zins (2)
Sam: Florian Stanek (2)
Max: Johannes Sorgner (1)
Jackie: Yi Yi Wang (als Gast)**
Rose: Anna Schumacher (als Gast)**
Peggy: Kyra Chlebowski (als Gast)**
Babe: Yue Yating (als Gast)**
Ellie: Manaho Shimokawa (als Gast)**
Chor: Tanja Petrasek (1)(Franziska Kemna (1)/Salka Weber (1)/Alixa Klemm (1)/Dieter Hörmann (1)/Manuel Heuser (1)/Manuel Walcherberger (1)
* (3): Jahrgang, in dem sich der/die Studierende befindet
** Studierende(r) der Abteilung Ballett

Eine andere Meinung zur Show gibts –> hier, und eine nochmals andere, geschrieben von Sascha Sautner, wird in der nächsten Ausgabe von “musicals” erscheinen (August/September 2010).

ÖVP-”Kultursprecher” Franz Ferdinand Wolf: Ist der Mann neu oder nicht vom Fach?

Einen weiterer Problemaspekt für Wolf ist die Rentabilität von großen Häusern, wie beispielweise der Vereinigten Bühnen Wien. Diese großen Häuser sind, so der ÖVP-Kultursprecher, “schweinsteuer” und es sei fraglich, ob man die knappen Mittel wirklich dafür verwenden sollte. Obwohl er die Neue Oper Wien nicht antasten möchte, kritisiert er das Ronacher. Überall auf der Welt wären Musicals gewinneinbringend, “warum Musical hier (Anm.: in Wien) subventioniert wird, konnte mir noch niemand erklären”. [derstandard.at]

Lieber Herr Wolf, das erklären Ihnen und allen Interessierten seit mittlerweile mindestens 23 Jahren ununterbrochen, und durchaus schlüssig, die verschiedensten Repräsentanten der Vereingten Bühnen Wien. Ein Buchtipp, damit auch Sie es endgültig verstehen: Theater an der Wien: 40 Jahre Musical.

Hans Peter Janssens - der Krolock von Antwerpen trifft Thomas Borchert

Vor ein paar Tagen hatte Thomas Borchert, Wiens Krolock, Besuch eines Kollegen aus Belgien. Hans Peter Janssens (”Les Misà©rables”, London) besuchte die Wiener Version von Roman Polanskis “Tanz der Vampire”, um ein paar Eindrücke aufzunehmen für seine Vobereitung auf die Rolle des Krolock, die er in der Produktion von Antwerpen demnächst spielen wird. Auf seiner Homepage gibt es das typische Meet & Greet-Foto mit Thomas Borchert–> hier

Musical Forever II - Darsteller fixiert

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Caspar Richter beendet nach 20 Jahren seine Tätigkeit als Musikdirektor der Vereinigten Bühnen Wien und widmet sich neuen Aufgaben. Mit 1. September 2010 übernimmt Koen Schoots, Caspar Richter tritt am selben Tag das Amt des Generalmusikdirektors der Nationaloper in Brno an. Zu seinem Abschied dirigiert er am Sonntag, den 27. Juni 2010, im Ronacher ein Best-Of Musicals Konzert.

Auf der Bühne stehen bei Musical Forever II Marjan Shaki, Lisa Antoni, Carin Filipcic, Thomas Borchert, Lukas Perman und Rob Fowler, der damit sein Comeback bei den Vereinigten Bühnen Wien, nach langer Abstinenz, feiert.

Vampire: Also sprach Michael Kunze

ID#1235: Ich wollte fragen, ob es von den VBW in Ordnung ist, auf der neuen Gesamtaufnahme nur mehr “Vampire” draufzuschreiben? Kannst du dir denken, warum man auf so eine Idee kommt?

Michael Kunze, am 20. Mai 2010 um 21:30 Uhr: In Ordnung finde ich das nicht, und das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen. Das Motiv für diese Gestaltung: Man hat das Design des Programmhefts der neuen Wiener Produktion verwendet, um die CD von früheren Aufnahmen abzusetzen. [storyarchitekt.com]

Kammerspiele Wien: “Cabaret” mit Ruth Brauer-Kvam, Lotte Ledl & Kurt Sobotka

16. September 2010
20:00bis23:00

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Am 16. September 2010 feiert in den Wiener Kammerspielen die Musical-Produktion “Cabaret” Premiere. (Voraufführungen finden am 12., 13., 14. und 15. September statt.)

«Cabaret” war bereits bei seiner Uraufführung 1966 in New York (produziert und inszeniert von Harold Prince) ein sensationeller Erfolg und gewann neun Tony Awards, darunter jene für das beste Musical und den besten Komponisten. In Bob Fosses Verfilmung von 1972 faszinierten Liza Minnelli, Michael York, Joel Grey und Helmut Griem. Der Film erhielt acht Oscars.

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Für Wien hat man sich bekannte Namen gesichert - Darsteller aus dem Bereich des Musicals und Wiener Publikumslieblinge, bunt gemischt. Die Daten für die Wiener Produktion:

Cabaret
Buch: Joe Masteroff
Musik: John Kander
Gesangstexte: Fred Ebb
Deutsche Übersetzung: Robert Gilbert
Nach dem Schauspiel “Ich bin eine Kamera” von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood

Regie: Werner Sobotka
Bühnenbild: Amra Bergman-Buchbinder
Kostüme: Elisabeth Gressel
Musikalische Leitung: Christian Frank
Choreografie: Ramesh Nair

Sally Bowles: Ruth Brauer-Kvam/ Eva Mayer
Clifford Bradshaw: Martin Hemmer
Confà©rencier: Andrà© Eisermann
Herr Schultz: Kurt Sobotka
Fräulein Schneider: Lotte Ledl
und mit Caroline Frank, Miriam Mayr, Simone Niederer, Maja Pihler, Michael Clauder, Stefan Konrad, Ferdinand Stahl, Ronnie Verà³ Wagner

“Vampire” Cast-CD: Ab 28. Mai 2010 wird gebissen

vamperln.jpgNach einigen Verschiebungen scheint es nun ein fixes Erscheinungsdatum der Cast-CD “Vampire”, produziert von MG-Sound, zu geben. “Vampire - Gesamtaufnahme/Neue Wiener Fassung” gibts ab 28. Mai 2010 in den Läden.

Vorbestellen kann man das 2-CD-Set auf der Homepage der Vereinigten Bühnen Wien –> hier.

Finderlohn für die beiden auf dem Cover fehlenden Worte “Tanz der” wurde keiner ausgeschrieben.

facts
titel: tanz der vampire - gesamtaufnahme
artist: diverse interpreten
ean: 9120006683128
catalogue: 668312
PC: MG 290
packaging: 2CD + Poster
release: 28.05.2010

Theater-center-Forum: What’s New, Pussycat?

5. Oktober 2010
19:30bis21:30

Tom Jones at the House Of Blues, Anaheim, Cali...Image via Wikipedia

Die Liste der Jukebox-Musicals wird schön langsam endlos. Ein neues Perlchen ist “Die Tom Jones Story”, die derzeit quasi ihre Tryouts in Linz absolviert, bevor sie im Oktober ins Wiener Theater-center-Forum einzieht. Worum gehts in der Show? Das liest sich auf der Website zur Produktion (–> hier) folgendermaßen:

Seine Songs sind legendär und sein Hüftschwung (immerhin der zweitbekannteste der Welt!) ließ die Konzerthallen überkochen. Doch nur einige konnten den TIGER in den 1970ern live in Las Vegas sehen - und noch viel weniger wissen genaueres über sein Leben.
In der neuen Tribute Show »Die TOM JONES Story: Eiskalt erwischt!« lernen wir den Tiger endlich auch von seiner privaten Seite kennen.
Wer verbirgt sich hinter dem Star, der seit über 40 Jahren die Massen begeistert? Wer ist eigentlich der Mann, von dem man sagt, er sei »The Tiger« oder »The Voice«, wirklich? Was für ein Mensch verbirgt sich hinter der Fassade des Superstars?
Hier fanden die Macher der Tom Jones Story auch einen der Ansätze dieser aufsehenerregenden Liveshow: Tom Jones hat es immer verstanden sich und seine Erfolge mit einem Augenzwinkern zu sehen. Und genauso präsentiert sich auch die Tom Jones Story. Es war nicht immer leicht Tom Jones zu sein, aber er hat es wie fast kein anderer verstanden, sich immer wieder zur Sonnenseite des Lebens durchzuarbeiten.
Wir begleiten den Sänger durch seine Höhen und Tiefen und erwischen den Tiger eiskalt als Schürzenjäger, stadtbekannten Schläger und später auch als den Mega-Star, der er zweifellos bis heute geblieben ist!

Die Texte der Website sind recht nett formuliert, jedenfalls wenn man sie als gekonnt selbstironisch getextet auffasst, wobei man sich da nicht so ganz sicher sein kann. Über das Bühnenbild steht zu lesen:

Zu den Schauplätzen zählt auch ein Highlight der Bühnenausstattung in diesem Bereich: Die Tom Jones Story verfügt über das erste aufblasbare Bühnenbild der Welt. Das bühnenfüllende Gebilde im Tiger-Look ist das Herzstück der Show und wurde in monatelanger Handarbeit von der ambitionierten Bühnenwerkstatt Er&Er in Linz gefertigt.

Nik Raspotnik und Julia Preglau stellen in der “Tom Jones Story” ingsamt 15 Personen dar und singen 20 Lieder, laut Website “inklusive Choreographie”. Wie sollte das auch ohne Choreographie gehen, selbst wenn man nur auf einem Bein auf der Bühne steht, ist das eine Art von Choreographie. Die “fasznierende Detailgetreue” … - egal, vergessen wird das mit der Selbstironie doch lieber wieder schnell.

Die Produktion ist ab 5. Oktober im Wiener Theater-center-Forum zu sehen.

Leading Team
Regie: Johannes Hafner
Choreographie: Patrick Strasser, Julia Preglau
Musik & Sounddesign: Erich Zann
Bühne: ER&ER Bühnenwerkstatt
Grafik & Konzept: JGM

Darsteller
Nik Raspotnik, Julia Preglau

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Theatercafà© Wien: Ring frei für Leopold Doppler

Wien (OTS) - Nachdem der Wiener Szenewirt Ivo Brnjic am 30. Juni nach zwölf Jahren Abschied vom Theatercafà© nimmt, wird das Restaurant in der Linken Wienzeile 6 - direkt neben dem Eingang zum Theater an der Wien - nach einer kurzen Renovierungsphase schon im September wieder seine Pforten öffnen. Gastronom Leopold Doppler, der seit zwölf das Restaurant Hansen im Souterrain des Wiener Börsegebäudes erfolgreich betreibt, erweitert damit seinen Schaffensbereich. [ots]

Tanzen die Vampire oder nicht? Das “pars-pro-toto”-Dilemma

vamperln.jpgEin recht interessanter Kommentar zu einem Beitrag (siehe –> hier) des Kultur-Channels könnte die Frage aufbringen: Ist es legitim, den Titel eines Musicals am Cover einer Cast CD abzukürzen?

Wenn die links stehende Abbildung das finale Cover der (irgendwann) bald erscheinenden Cast CD zur aktuellen Wiener Version von “Tanz der Vampire” sein sollte, dann heißt das Musical, mit dem wir es zu tun haben, eigentlich “Vampire”, und nicht “Tanz der Vampire”. Wenn man nun die Meinung vetritt, naja, der Schriftzug ist doch eindeutig, dann könnte man ja gleich “Vamperl” draufschreiben und als Bonustrack “Draußen ist Freiheit” als Wiener Dialektversion dazustempeln.

Man darf gespannt sein.

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