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Archiv - TV

Fernsehtipp: Josephine Baker - Schwarze Diva in einer weißen Welt

3SAT, Samstag, 27.06.2009, 21.15 Uhr

Josephine Baker: Schwarze Diva in einer weißen Welt
Film von Annette von Wangenheim
Josephine Baker (1906–1975) zählt zu den populärsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit der »Revue Nà¨gre« kam sie nach Paris und eroberte die Herzen der Europäer mit ihrem Bananenröckchen und ihrem Chanson »J’ai deux amours« im Sturm. Der Film zeigt das Leben und Werk Josephine Bakers aus afroamerikanischer Perspektive.

“Everwood” - 2. Staffel 5 Jahre nach Erstausstrahlung als DVD-Set im Handel


2002 bis 2006 lief in den USA die beliebte und von den Fans vor allem heiß geliebte Fernsehserie “Everwood”. Die 1. Staffel der Soap mit Treat Williams, James Earl Jones, Gregory Smith, Emily VanCamp und Chris Pratt in den wichtigen bzw. bedeutenden Rollen gab es (als englischsprachige Ausgabe) 2004 im Handel, seitdem warten Fans auf die Veröffentlichung der weiteren Folgen.

Wer sich einige der Kritiken dieser DVD-Ausgabe der 2. Staffel auf amazon.com durchliest, wird schnell merken, dass nicht wenige die Absetzung der Soap im Jahre 2006 noch heute nicht wirklich verstehen. 145 enthusiastische Kritiker schwelgen in Wehmut und Melancholie, analysieren aber andererseits sehr gut das Phänomen “Everwood”.

It is indeed trite to declare profound affection for a television show, but the fact that Everwood elicits such passion from its viewers serves as testament to the quality of the writing, acting, and direction. I have watched many television dramas over the years, and I can honestly say that I have never–never–seen one that captured the human condition so authentically. As other reviewers have rightly claimed, Everwood never pandered, never condescended, never simplified, and never compromised merely to reach the lowest common denominator in viewership. Ultimately, I suspect this accounts for its untimely cancellation; it was simply too genuine and too smart for an American audience.

Im deutschsprachigen Raum ist dieser Tage die 1. Staffel von “Everwood” als DVD-Box erschienen. Auffallend dabei wieder mal der enorme Preisunterschied zwischen den USA und Europa. “Everwood” (1. Staffel) als deutschsprachige Ausgabe kostet bei amazon.de 39,99 Euro (–> hier), die englischsprachige Version der 2. Staffel ist bei amazon.com um 25,99 Dollar erhältlich (–> hier).

Das große Geschäft hat man sich hierzulande aber ohnedies nie von dieser Serie erhofft. Sowohl in Deutschland wie auch in Österreich wurde sie gleich nach Tintifax, Pezi, Pippi Langstrumpf oder sonstigen Gutenachtbären ausgestrahlt. Verfehlte Programmplanung hier wie da.

ORF: Song Contest-Farce

Recht lächerlich macht sich der ORF mit seiner “Übertragung” des diesjährigen Eurovisions Song Contests. Von 20:15 Uhr bis 21 Uhr bringt man in einer vorproduzierten Sendung von jedem Lied einen ungefähr zehn Sekunden dauernden Ausschnitt - natürlich nicht von der tatsächlichen Show, die erst um 21.00 Uhr beginnt und nicht vom ORF live gesendet wird. Statt dessen überträgt man den Lifeball und sendet anschließend live um 23.00 die Entscheidung des Song Contests. Das ist ungefähr so, als würde man von einer Kochsendung den Einkauf der Zutaten am Markt zeigen und danach, wie die Speisen serviert werden. Abstruser gehts nicht. Nunja, doch, denn der ORF bringt dann um 00:20 Uhr die Aufzeichnung des Song Contests. Nchträglich servierte Hauptspeise. Wohl bekomms.

“The Producers” @ Schmidt & Pocher

Am 17. Mai 2009 steigt im Berliner Admiralspalast die “THE PRODUCERS”-Premiere, und da Deutschland mehr TV-Magazine/-Shows als Vera am Mittag, Nachmittag oder Vormittag hat, gibt es auch mehr Möglichkeiten der Promotion, sogar einer gewissen werbewirksamen Promotion.

“Schmidt & Pocher” zum Beispiel. Zwar sind die beiden ab und zu am besten, wenn sie aus dem Telefonbuch vorlesen, aber mal abwarten, was sie mit Bettina Mönch, Cornelius Obonya und Andreas Bieber anstellen, wenn die am 2. April 2009 ihren Auftritt als Ulla, Max Bialystock und Leo Bloom in der ARD absolvieren.

TV-Tipp
“Schmidt & Pocher” - am 2. April 2009 um 23 Uhr auf ARD (Wiederholung am 3.4.2009 um 10.30 Uhr auf MDR)

Es war der Mond …

Ein komischer Tag, voll von Schlagworten und schlecht formuierten abstrusen Zusammenhangskonstrukten. So darf Michael Jeannee nun laut Oberstem Gerichtshof die Tageszeitung “Österreich” nicht mehr “Billig-Postille” oder “Perlen-vor-die-Säue-Blatt” nennen. Interessant, dieser Infight zwischen “Kronenzeitung” und “Österreich”, an sich aber doch fast eine Form der Zensur, die dazu einlädt, weiter zu klagen, wenn irgendeine Bezeichnung nicht passt. Andererseits, da war doch was, ja, vor einem Jahr wurde Gery Keszler, der Organisator des Wiener Life-Balls als “Berufsschwuchtel” bezeichnet, auch er hat geklagt, und verloren. Berufsschwuchtel geht also, “Billig-Postille” nicht.

In einem Interview meinte Kathrin Zechner, die Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien, unlängst: “In den letzten zehn, verstärkt in den letzten fünf Jahren hat sich die Konkurrenz bei Musicals in Wien verstärkt.” Gemeint hat sie unter anderem damit die Halle F der Wiener Stadthalle. Nun muss man eigentlich dazu sagen, dass die Vereinigten Bühnen Wien und die Wiener Stadthalle derselben Holding, nämlich der Wien Holding gehören. Stellt sich da nicht viel eher die Frage, ob der Umstand, dass sich nun die Stadthalle zusätzlich als Musicalveranstalter etablieren möchte, zu einer Art Monopol der Wien Holding im Wiener Raum führt, der eher kleine unabhängige Theaterhäuser zu Verzweiflungsseufzern treiben sollte als die Vereinigten Bühnen Wien? Also ich versteh es nicht ganz.

Der Standard berichtet heute darüber, dass “Wrabetz Lorenz wegen Verunglimpfung von Mitarbeitern rügt”. Hat Herr Lorenz sich etwa in einer Schimpforgie über die Qualität des ORF-Programms aufgeregt? Nein, ganz und gar nicht. Viel eher ist das der geschickte Versuch, Zensur über die Bande einzuleiten. Der ORF-Generaldirektor beauftragt seinen Programmdirektor damit, Einfluss zu nehmen, auf dass nicht genehme Inhalte des Satirikers Alfred Dorfer in der Sendung “Dorfers Donnerstalk” eben - nicht - auf Sendung gehen. Das nennt man gemeinhin Zensur, nicht? Hab ich etwas falsch verstanden? Hab ich etwa zu viel im Musicalclubforum der Vereinigten Bühnen Wien gelesen, wo derzeit darüber gestritten wird, ob es akzeptabel ist, dass eine 40 Jahre+ alte Musicaldarstellerin ein Kind erwartet. Vermutlich sind das alles Nachwirkungen des letzten Vollmonds, denn normal ist das alles mit Sicherheit nicht.

“Dancing with the Stars” - mit Belinda Carlisle & Steve Wozniak

“Dancing with the Stars”, die U.S.-Version des BBC-Hits “Strictly Come Dancing”, geht ab 9. März 2009 wieder auf Sendung. Ein nettes Line-up schicken die Produzenten von ABC in die achte Staffel:

David Alan Grier - Musicaldarsteller/Schauspieler
Lil’ Kim - Rapper/Sängerin/Schauspielerin
Steve O - Reality-TV-Star
Nancy O’Dell - Nachrichtensprecherin
Lawrence Taylor - Footballspieler
Shawn Johnson - Turner
Chuck Wicks - Countrysänger
Denise Richards - Schauspielerin
Gilles Marini - Schauspieler
Belinda Carlisle - Sängerin
Steve Wozniak - Apple Co-Gründer
Ty Murray - Rodeo-Star
Jewel - Sängerin/Songwriter

Sag doch mal Inder: “Wirst du DANCING STAR?”

Die nächste Staffel des ORF-Tanzkränzchens “Dancing Stars” steht vor der Tür, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieses Showformat nicht einfach als Spin-Off zu “Musical! Die Show” konzipiert wurde. Mit Vincent Bueno, Sandra Pires und Ramesh Nair (als “Parade-Inder” im österreichischen Werbefernsehen und einschlägigen Printmedien derzeit sehr angesagt) hat man drei Musicaldarsteller in die Sendung geholt, die wohl die besten Chancen haben, ihren “Profi-Tanzlehrern” zu zeigen, wo der Barthel den Most herholt.

Sandra Pires war als Maria von Trapp (”The Sound of Music”) in der Wiener Volksoper zu sehen, Ramesh Nair als Joseph im Wiener Raimund Theater und Vincent Bueno als Mereb (”AIDA”) bei den Wörthersee Festpielen.

Wenn Vincent Bueno nach Musical Star nun auch Dancing Star werden sollte, kann er ja immer noch zum Triple ansetzen und 2012 bei Starmania in den Ring steigen.

Frag doch den … Inder

Ramesh Nair ist seit vielen Jahren fixer Bestandteil der Wiener Musicallandschaft, sei es als Darsteller oder in den letzten Jahren verstärkt als Choreograph und Gründer der “Sophistikids”.

Am Ende passiert dem “Musicaldarsteller” Nair nun als Galionsfigur einer Werbekampagne des Telekommunikationsunternehmens tele.ring der Traum vieler Musicaldarsteller: ein Sprung in die Popcharts.

Die Signation des Werbespots “Frag doch den Inder” wurde vom Plattenlabel MGSound/HitSquad zur Popnummer ausgebaut, ein Video steht auf YouTube (Link –> hier) bereit. Jetzt fehlen nur noch Fans, die sich die Scheibe auch kaufen und für Airplay im Radio sorgen.

Andrew Lloyd Webber komponiert Englands nächstes Eurovisions Song Contest-Lied

In my life I have never shied away from the impossible and this looks like the biggest mission impossible of all time, but with the might of the British public behind me who knows what will happen?

Während sich Länder wie Österreich ins Trutzwinkerl zurückziehen und beschlossen haben, zu unkreativ zu sein, um am Eurovisions Song Contest teilzunehmen, packt England die Sache nun von einer anderen Seite an: Sir Andrew Lloyd Webber wird ein Liedchen komponieren, und selbstverständlich gibt es dann eine Castingshow als Appetithäppchen zum großen Event, dem Song Contest. “Your Country Needs You” wird die Talentsuche heißen, die im englischen Fernsehen geplant ist. Wer soll Webbers Lied singen, das entscheiden letztlich also die Fernsehzuschauer.

Es ist übrigens nicht der erste Versuch Webbers, mit einer Komposition England im Wettsingen zu vertreten. Im Alter von 21 Jahren schrieben Tim Rice und er das Lied “Try It” für den Song Contest des Jahres 1969. England entschied sich damals allerdings für Lulu mit dem Titel »Boom Bang-A-Bang« - ein weiser Entschluss, denn die Sängerin landete auf Platz 1 (punktegleich mit zwei anderen Nationen). Man wird sehen, wie es Lloyd Webber 2009 ergehen wird.

Starmania und der Besuch der alten Dame: Werbung, die nervt

Ja, Starmania geht in den nächsten Tagen wieder mal mit einer neuen Staffel auf Sendung. Ja, da muss man alles mobilisieren, damit man ganz tolle hochgerechnete Einschaltziffern präsentieren kann und vielleicht doch nicht Haus und Hof am Küniglberg verkaufen muss. Aber nein, wenn man eine Verfilmung von Friedrich Dürrenmatts “Der Besuch der alten Dame” zeigt, dann ist das vielleicht doch nicht eine Zielgruppe, die man damit gewinnt, dass man mitten während des Films einen Werbebanner für “Starmania” über den Bildschirm jagt.

Das ist genauso unsinnige Werbung wie jene der Bäckerei Felber, die während, ja tatsächlich auch zum Teil während der Vorstellung des Musicals “Joseph and the amazing Technicolor Dreamcoat” in der Wiener Stadthalle F auf die Wände projiziert wird. Ich kauf mir sicher kein Felber-Semmerl, nur weil der Schriftzug über die Wände wabert. Da müsste sich die Bäckerei schon einen Stand mieten in der Stadthalle und Kostproben anbieten, dann vielleicht. Und ich schau mir sicher nicht deswegen Starmania an, weil ich von stumpsinnigen Bannern während einer Literaturverfilmung genervt werde.

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