Archiv - Literatur
Martin Bruny am Samstag, den
27. März 2004 um 16:10 · gespeichert in Literatur
Lustig gehts derzeit in der “Literaturkritik” zu. Frà©dà©ric Beigbeders Roman “Windows on the World” animiert Rezensenten zu Metaphern und verbalen Wutausbrüchen [FAZ], die man sich in Zusammenhang mit Literatur eigentlich sparen könnte. Es ist eine Sache, das Werk eines Schriftstellers schlecht zu kritisieren, es ist aber etwas anderes, eine Rezension mit den Worten “Spätestens hier rüttelt die Literatur an ihrem Watschenbaum” [Standard] abzuschließen. Denn da würde ich doch gerne wissen, Metapher hin, Metapher her, in welcher Funktion sich der betreffende Rezensent hier sieht und auf welchem Weltbild seine Tätigkeit basiert.
Martin Bruny am Donnerstag, den
4. März 2004 um 15:41 · gespeichert in Literatur, Pop


[Foto: Martin Bruny, 4.3.2004]
Dionne Warwick, 5-fache Grammy-Preisträgerin, Soul-Superstar … und neuerdings auch Buchautorin weilt derzeit in Wien, um ihr Werk “My Point of View” zu promoten. Im Virgin Megastore fand am 4. März 2004 eine Signierstunde statt, die in entspannter und lockerer Atmosphäre über die Bühne ging. Der charmante Weltstar nahm sich ausführlich für Fans und Verehrer Zeit und beantwortete vor dem Booksigning auch willig Fragen eines Radio Wien-Reporters. Dionne Warwick hat mit diesem Buch nicht etwa eine Autobiographie verfasst, vielmehr handelt es sich um eine Auswahl von privaten und bisher unveröffentlichten Photos, die von der Sängerin kommentiert werden. Dem Werk ist eine CD mit 4 bisher unveröffentlichten Songs beigelegt. Das Package wechselt für 49,50 Euro den Besitzer. Hoffentlich noch in diesem Jahr wird Dionne Warwick auch als Sängerin wieder in Wien gastieren. Für den Herbst sind Termine in Planung.
Martin Bruny am Donnerstag, den
22. Januar 2004 um 13:27 · gespeichert in Literatur, Netz
Seien wir doch mal ehrlich: Was wäre aus Florian Illies’ Buch Generation Golf geworden, wenn das Publikum beim Aufschlagen des Schmökers einen Lehrkurs in Sachen Golf oder eine Liste der Bestandteile eines Golfs vorgesetzt bekommen hätte. Mit einem Schmunzeln hätte man das Buch wohl wieder ins Regal zurückgestellt und sich sein Teil gedacht.
Nun, auf dem Markt ist derzeit ein Buch zu haben mit dem Titel Generation Blogger. Wer jedoch glaubt, hier eine interessante und spannende Abhandlung zum Phänomen Blogging geboten zu bekommen, irrt völlig. Womit der staunende Leser konfrontiert wird, ist zum Beispiel eine Anleitung, wie man bei blogger.com ein Account eröffnet und die Uhrzeit einstellt oder wie man “Movable Type” benutzt (und das gleich auf fast 100 Seiten). Die wirklich interessanten Infos zum eigentlichen Thema “Generation Blogger” (was ist das eigentlich, wodurch zeichnet sich diese Generation aus, wie ist sie fassbar etc.) hat man großteils schon in den diversen Blogs dieses Universums gelesen, sie sind veraltet und teilweise peinlich simpel: “mit einem Weblog können Sie publizieren, unkompliziert und weltweit” (S. 226). No na! Die Zielgruppe für dieses Buch gibt es nicht, denn es will allen genügen und ist daher für alle unbrauchbar. Schade, denn das Thema hätte sich Besseres und Spannenderes verdient. Aber das kann ja noch kommen.
Martin Bruny am Samstag, den
3. Januar 2004 um 13:18 · gespeichert in Literatur

News, Reviews, Resources, and Perspectives of Science Fiction, Fantasy, and Horror [Klick the LOGO]
Martin Bruny am Dienstag, den
9. September 2003 um 11:19 · gespeichert in Literatur, Sprache, Skurriles

0:0, das Fußballspiel Deutschland-Island ist vorbei. Der Nationaltrainer des deutschen Teams muss zum Interview. Was folgt, ist eine gelungene Mischung aus Freakshow Marke Ozzy Osbourne und einer schwächeren Folge der Lindenstraße, gewürzt mit etwas Schimanski. Vorhang auf:
1. Akt
Delling, das ist eine Sauerei, was der sagt. Die Geschichte mit dem Tiefpunkt, und nochmal ein Tiefpunkt. Da gibt’s nochmal einen niedrigen Tiefpunkt. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Da stelle ich mich vor die Mannschaft. Natürlich war das heute nicht in Ordnung. Aber ich weiß nicht, woher die das Recht nehmen, so etwas zu sagen. Das verstehe ich nicht. Dann soll er doch Samstagabend Unterhaltung machen und keinen Sport, keinen Fußball. Dann soll er ‘Wetten dass …’ machen und den Gottschalk ablösen.
2. Akt
Aber ich kann diesen Käse nicht mehr hören nach jedem Spiel, in dem wir kein Tor geschossen haben, dann ist noch ein tieferer Tiefpunkt. Das ist das Allerletzte. Wechselt den Beruf, das ist besser. Ich sitze jetzt seit drei Jahren hier und muss mir den Schwachsinn immer anhören. Das ist einfach so.
3. Akt
Wir haben 0:0 gespielt beim Tabellenführer. Das ist sicher ein Tick zu wenig für unsere Ansprüche, wir sind Vizeweltmeister. Da muss ein bisschen mehr kommen. Aber der Scheiß, der da immer gelabert wird. Da sollten sich alle wirklich mal Gedanken machen, ob wir in der Zukunft so weitermachen können. Immer diese Geschichte, alles in den Dreck ziehen, alles runterziehen. Das ist das Allerletzte - und ich lasse mir das nicht mehr so lange gefallen, das sage ich euch ganz ehrlich.
4. Akt
Wieso müssen wir denn die Mannschaften klar beherrschen? Die Isländer sind Tabellenführer, das weißt du, Waldi, oder nicht? Sind sie Tabellenführer oder nicht? Na also. Und da müssen wir den Gegner auswärts beherrschen. In welcher Welt lebt ihr denn alle. Ich habe doch die Mannschaft kritisiert, das war heute nicht in Ordnung. Ihr müsst doch mal von eurem hohen Ross runterkommen, was ihr euch immer alle einbildet, was wir für einen Fußball in Deutschland spielen müssen. Der Günter (Netzer, Anm.), was die früher für einen Scheiß gespielt haben, da konntest du doch früher überhaupt nicht hingehen, die haben doch früher Standfußball gespielt.
5. Akt
Die Schärfe bringt ihr doch rein. Müssen wir uns denn alles gefallen lassen? Du sitzt hier locker auf deinem Stuhl, hast drei Weizenbier getrunken. Natürlich war das von dem einen oder anderen nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es kann doch keiner verlangen, dass wir hierher fahren und die Isländer 5:0 wegputzen. Aber so redet ihr doch alle. Das ist doch richtig, dass wir sicherlich in den letzten Monaten Spiele abgeliefert haben, die nicht in Ordnung waren. Nur wehre ich mich dagegen, dass man nach solchen Spielen alles total in den Dreck zieht. Das ist das Allerletzte, unterste Schublade.
Epilog
Gewisse Dinge gehören sich einfach nicht. Ich bin auch nicht so wie der Erich Ribbeck und der Berti Vogts, die jahrelang an ihrem Stuhl festgehalten haben, egal was die Journalisten geschrieben haben oder im Fernsehen gesagt haben. Das ist mir das Ding nicht wert.
Beim Abgehen
Das ist so ein bisschen ein Ausbruch von mir gewesen, das lag mir schon lange auf der Seele. Es war Pech für Delling/Netzer, dass die beiden es gerade waren. Das ist doch schon lange so im deutschen Fußball, das geht doch gar nicht so sehr nur um die deutsche Nationalmannschaft. Alle Gurus, diese Ex-Gurus, die irgendwann mal Fußball gespielt haben. Ob’s der ‘Kaiser’ (Franz Beckenbauer, Anm.) ist, den ich ja mag, der ja mein Trainer war, der mich nicht kritisieren würde. Der aber öfter in seinen Aussagen absolut überzieht, ob es bei Bayern ist oder bei uns. Und der Günter ja auch, und der Breitner auch. Natürlich sind sie Fußballexperten. Aber es gibt bei uns im Moment in Deutschland eine Steilkurve nach oben, diese Häme, diese Kritik, gerade von Ex-Trainern oder Spielern, die früher große Karrieren hatten. Natürlich müssen sie ihren Lebensunterhalt verdienen, da habe ich absolutes Verständnis dafür. Aber ich finde es eben total überzogen.
Ich könnte es mir einfach machen, mich kritisiert ja keiner. Da wird der Sturm kritisiert, da wird der kritisiert, da wird die Abwehr kritisiert. Ich könnte mich locker zurücklehnen und sagen: Och, ich hab ja nichts damit zu tun. Aber da wäre ich natürlich an der falschen Position. Da müsste ich sofort aufhören. Da wäre ich als Trainer untragbar. Und dieses ganze Gebilde, unsere Nationalmannschaft, die muss ich in Schutz nehmen.
Was ich absolut ein Unding finde: dieser absolut fehlende Respekt auch vor unseren Gegnern. Natürlich haben wir schlecht gespielt und Glück gehabt, dass wir nicht verloren haben, aber diese ganzen Gurus. Wenn ich immer höre, wie gut die früher waren. Gegen die Isländer und gegen die Albaner haben sie alle nur hoch gewonnen früher. Das ist für mich eine absolute Sauerei. Das ist eine Meinungsmache. Das ist das Allerletzte. Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich habe mit dem Berti Vogts ein sehr gutes Verhältnis, mit dem Erich Ribbeck sowieso, aber die haben sich das alles gefallen lassen. Die mussten das alles immer runterschlucken. Die haben sich nicht gewehrt. Und das mache ich nicht. Das ist mir die Geschichte nicht wert.
Martin Bruny am Sonntag, den
24. August 2003 um 11:07 · gespeichert in Literatur

“Auf einer Zugfahrt von München nach Berlin werden Paul und Henry, beide Anfang zwanzig, für die Dauer einer Nacht zu Weggefährten. Aufmerksam lauscht der Ich-Erzähler Paul den Worten Henrys, der in leuchtenden Farben von Freundschaft und Liebe erzählt – und der Erfahrung, beides verloren zu haben. Und während Henry immer freier und ungezwungener wird und seinen Erinnerungen ihren Lauf lässt, hört Paul nur zu und schweigt. Er erzählt nicht von der Sehnsucht, woanders und wer anders sein zu wollen, nicht von der Art, wie Menschen ihren Regenschirm aufspannen. Und nicht von Mandy. Aber mehr und mehr holt ihn, während er den Worten Henrys lauscht, seine eigene Geschichte ein.” [Quelle: Benjamin Leberts Homepage]
Dieser Tage erscheint Benjamin Leberts neues Buch »Der Vogel ist ein Rabe«. “Crazy”, Leberts Erstlingswerk, wurde in 33 Sprachen übersetzt und hat eine Auflage von 750.000 erreicht. Durch die Verfilmung wurde »Crazy« einem Millionenpublikum bekannt. Mit »Der Vogel ist ein Rabe« versucht Lebert, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Das 127 Seiten starke Buch startet mit einer Auflage von 100.000. Leberts Verlag Kiepenheuer & Witsch hofft, dass diese schon Anfang September verkauft sein wird. Längst läuft die Marketingmaschinerie auf Hochtouren: taz, Spiegel, Faz, Süddeutsche, stern, Weltwoche
Martin Bruny am Donnerstag, den
21. August 2003 um 11:02 · gespeichert in Literatur, Awards

- Monica Ali for Brick Lane
- Martin Amis for Yellow Dog
- Margaret Atwood for Oryx and Crake
- Carol Birch for Turn Again Home
- Melvyn Bragg for Crossing the Lines
- JM Coetzee for Elizabeth Costello
- Julia Darling for The Taxi Driver’s Daughter
- Gerard Donovan for Schopenhauer’s Telescope
- Damon Galgut for The Good Doctor
- Barbara Gowdy for The Romantic
- Mark Haddon for The Curious Incident of the Dog in the Night-time
- Zoà« Heller for Notes on a Scandal
- Francis King for The Nick of Time
- Shena Mackay for Heligoland
- Clare Morrall for Astonishing Splashes Of Colour
- John Murray for Jazz etc
- Julie Myerson for Something Might Happen
- Tim Parks for Judge Savage
- Caryl Phillips for A Distant Shore
- DCB Pierre for Vernon God Little
- Jonathan Raban for Waxwings
- Graham Swift for The Light of Day
- Barbara Trapido for Frankie & Stankie
[story]
Martin Bruny am Donnerstag, den
21. August 2003 um 11:01 · gespeichert in Literatur
Legionen von kleinen Potter-Verfallenen haben derzeit ein Ziel: JK Rowling muss den Literatur-Nobelpreis 2004 bekommen. US-Autor James Downey erkannte das Bedürfnis der enthusiasmierten Minderjährigen und lancierte prompt eine Internet-Petition. [story]
Martin Bruny am Donnerstag, den
17. Juli 2003 um 10:43 · gespeichert in Tod, Literatur, Sprache

Keine andere Form des gewöhnlichen Scheiterns, weder Krankheit noch Ruin oder Versagen im Beruf, findet einen solch tiefen grausamen Widerhall im Unbewussten wie die Trennung. Sie rührt unmittelbar an den Ursprung aller Angst und weckt ihn auf. Sie greift mit einem Griff so tief, wie überhaupt Leben in uns reicht. —Botho Strauss
Aber fast jeder, der aus einer Trennung zurückbleibt, erkrankt konservativ an Leib und Seele (während vielleicht sein Verstand, der äußere, feste, auch der politische durchaus die Richtung hält). Er ringt mit jedem seiner schweren Atemzüge um einen Zustand, der verloren ist. —Botho Strauss
Martin Bruny am Freitag, den
11. Juli 2003 um 10:28 · gespeichert in Literatur, TV

With a boost from Oprah Winfrey’s relaunched book club, John Steinbeck’s East of Eden has pushed Hillary Rodham Clinton’s Living History to the No. 3 spot on the USA TODAY Best-selling Books list, not bad for a novel first published in 1952. J.K. Rowling’s Harry Potter and the Order of the Phoenix remains No. 1, however, outselling East of Eden almost 18 to 1. [story]
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