Martin Bruny am Sonntag, den
1. April 2012 um 00:01 · gespeichert in Musical, Skurriles
Wer lässt sich schon die Chance entgehen, am 1. April, dem Nationalfeiertag der blöden Scherze, einen ebensolchen zu machen. Also scherzen wir mal: »Robocop! The Musical!« kommt zurück. Letztes Jahr wurde es in Detroit uraufgeführt …
Nein, alles kein Scherz – derzeit läuft auf der Funding-Plattform »Kickstarter.com« ein Projekt, bei dem man noch fünf Tage mitmachen kann, um »Robocop” The Musical« demnächst als Cast CD live bei sich zuhause abspielen zu können, und eine Wiederaufnahme der Show ist für 31. Mai 2012 tatsächlich geplant, wenn man Berichten der Huffington Post glaubt (was ja manchmal ein Fehler ist). Geschrieben haben die Show Sean May (Buch) und Ryan Parmeter. Die erste Aufführungsserie war ein Hit!
Klingt absurd, fast blond, aber ehrlich, es könnte blondere Ideen auf dieser Welt, in dieser Stadt, also in Wien, für Musicalproduktionen geben, nicht wahr, und jeder würde auf solch blonde Aprilscherze reinfallen … Aber man sollte es nicht übertreiben mit schlechten Scherzen.
Martin Bruny am Freitag, den
30. März 2012 um 23:47 · gespeichert in Netz, Sprache
Zwirbler kommen die Zeichen bekannt vor. Koreanisch, wird das Internet besagen.
Aber er kann ihre Bedeutung nicht entziffern. Er hebt das Paket hoch, für die Größe ist es überraschend leicht. Darunter liegt ein Stück Papier. »Du solltest es probieren. Trotz dem
Schmerz.â€, hat eine Frau in schnörkelloser Handschrift geschrieben. In der Kiste bewegt sich
etwas …
Mit diesen Worten startete am 1. Juli 2010 »Zwirbler«, der erste Facebook-Roman der Welt. Anfangs erschienen zwei Statusmeldungen täglich, nun zwei bis drei die Woche, insgesamt sind bis dato 380 »Zwirbler«-Episoden online.
Worum geht‘s in diesem Roman, veröffentlicht in Form von Facebook-Statusmeldungen:
Handlungsgerüst
Zwirbler ist auf der abenteuerlichen Suche nach seiner Schwester. Danni hat sich einem Fruchtbarkeitsexperiment unterzogen, wurde schwanger, hat ihr Kind jedoch abgetrieben.
Zwirbler versucht, sie schneller zu finden, als der dunkle Schatten, der sie verfolgt. Kann er sie noch retten?
Jeder Leser kann den Fortgang der Handlung durch Facebook-Kommentare beeinflussen. Ziel ist es letztlich, einen interaktiven Roman zu gestalten.
Die Gebrauchsanleitung zu Zwirbler kann man –> hier nachlesen.
Wer nicht lesen mag, kann sich Zwirbler auch anhören. Zum Podcast geht es –> hier.
Die »Zwirbler«-Lesung – im Jenseits
Zwirbler hören, Whisky trinken und Gutes tun: All das an einem Abend am 19. April im Jenseits.
Der Autor TG liest aus »Zwirbler«, das Duo Jessica & David begleitet mit jazzigem Sound und der Sprecher Axel Grunt steuert seine Stimme bei.
Das Gute: Von jedem Whisky gehen zwei Euro an das Flüchtlingsprojekt von Ute Bock.
Nähere Infos –> hier.
Martin Bruny am Mittwoch, den
21. März 2012 um 22:25 · gespeichert in Netz
Zehn Jahre Kultur-Channel. Das runde Jubiläum bietet Gelegenheit, ein wenig zu plaudern. Ja, hinter diesem Blog, dieser Kultur-Plattform, steckt nur eine Person. Es ist eine Non-Profit-Plattform ohne kommerzielle Interessen.
Es gab und gibt einen Grund für die Entstehung dieses Blogs. Kleinere Theaterproduktionen, generell Produktionen im Sektor Kultur, sollten hier völlig gleichberechtigt neben den mächtig budgetierten Platz finden und, so ein Internetprojekt wie der Kultur-Channel das ermöglichen kann, etwas mehr Öffentlichkeit. Daran hat sich nichts geändert. Um Musical und Theater geht es hier auch, aber nie ausschließlich.
Jeder der insgesamt 3947 Leserkommentare zu den 3345 meiner Beiträge wurde von mir zuerst gelesen und danach freigegeben. Ein Spam-Tool hat 60.141 Spamkommentare schon vor einem solchen Check entfernt. Fast alles, was als sinnvoller Kommentar gemeint ist, wird freigegeben, für rein persönliche, unsachliche Kritik gibt’s ja immer noch Mails.
In zehn Jahren bekommt man den Verlauf und auch das Ende so mancher Karriere mit, man erlebt erste Auftritte an Musicalschulen, erste Kontakte und wie dann Manager und eine geänderte Einstellung zum Künstlerberuf Kontakte ändern. Das ist nach wie vor alles eine sehr spannende Sache, die ich nicht missen möchte.
Nicht geändert hat sich meine Einstellung. Hier gibt es keine Kritiken zu kaufen. Ob und was hier gepostet wird, hängt natürlich von der Zeit ab, die gerade dafür zur Verfügung steht, und vorrangig ist mein Interesse an bestimmten Produktionen, das man aber sehr rasch wecken kann, wenn man mir Informationen, Einladungen, Musterexemplare etc. zukommen lässt, egal ob das nun eine »Rebecca«-Produktion der Gumpoldskirchner Schuhplattler ist, die dann per Einspruch aus den heiligen Hallen im letzten Augenblick untersagt wird, oder die Uraufführung eines interessanten Musicals in Untersulzenbach – oder die neueste CD eines innovativen Musicalprojekts … Oder es dreht sich alles um den neuen Benjamin-Lebert-Roman »Im Winter dein Herz«, der von der deutschen Fachpresse im Moment geradezu zerpflückt wird und doch ein so spannendes Thema so eigen behandelt wie den kollektiven Winterschlaf einer ganzen Gesellschaft – und den Ausbruch aus dieser »Kollektivität«.
Das Layout des Kultur-Channels basiert auf einem Template, das im Original –> so aussieht. Zwei Sidebars weniger und jede Menge kleinerer und größerer Veränderungen, diese Arbeit hat mich einige Jahre immer wieder beschäftigt. Ich sollte längst auf eine neue Version von Wordpress upgraden, aber ich fürchte, da bin ich Know-how-mäßig nicht am neuesten Stand, daher ist da in absehbarer Zeit nichts zu erwarten.
Es gibt ein Wordpress-Plugin, das die Popularität von Beiträgen misst. Das Ganze ist eine etwas merkwürdige Messmethode, weil natürlich eher ältere Beiträge, die laufend noch gelesen werden, ihren relativen Vorsprung gegenüber neueren Beiträgen kontinuierlich ausbauen, aber wie auch immer: Die Top 10 der meistgelesenen Beiträgen lautet:
Ab und zu wird angefragt, ob es Zugriffsstatistiken für den Kultur-Channel gibt. Ja, gibt es, vom zuständigen Provider 1und1.de. Ich kann mich noch in etwa an das Jahr 2003 erinnern, damals noch bei blogger.com und fremdgehostet. Es waren um die 3000 Hits, und zwar für das gesamte Jahr 2003. Es ist nicht ganz so einfach, mit einer solchen Site auf gute Werte zu kommen, aber im Moment sieht es gut aus, oder anders formuliert, ich bin zufrieden. Nehmen wir den Januar 2012 als Beispielmonat:
Januar 2012
- 155.976 Besuche
- 331.570 Seitenaufrufe
- davon aus Österreich 57 Prozent, aus Deutschland 14 Prozent, “com” 13 Prozent, “net” 10 Prozent, “ru” 2 Prozent etc.
- 1:15 Minuten durchschnittliche Verweildauer pro Besuch
- 2,13 Seiten pro Besuch im Durchschnitt
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Lesern und Kritikern bedanken, bei allen, die die Inhalte dieser Site mit Bildern, Kommentaren, freundlichen und auch weniger freundlichen Beträgen mitgestaltet haben. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, dass Themen bewegen, sei es auch manchmal scheinbar nur aufgrund meiner ab und zu provokanten Herangehensweise. Ich fürchte, auch das wird sich nicht ändern. Auf die nächsten zehn Jahre!
Martin Bruny am Freitag, den
10. Februar 2012 um 21:57 · gespeichert in Netz, Musical, Broadway
Die Broadway-Produktion des Musicals »Godspell” (Stephen Schwartz) hat es nicht leicht. Die Auslastung liegt derzeit bei rund 75 Prozent, das ist momentan gar nicht mal so schlecht, war schon mal niedriger. Schlagzeilen können bei Auslastungen in diesem Bereich nie schaden. Mal überlegen: Womit könnte man das konservative Broadway-Publikum noch schocken? Erlauben wir doch Live-Tweeting aus dem Theatersaal. Ist das nicht was?
Nun, das Ganze ist schnell als Promotionaktion entlarvt. 15 Besucher, die tweeten möchten, bekommen Gratiskarten (also Tickets, die man bei einer derartigen Auslastung ohnehin nicht verkauft hätte), weitere Tickets mit der »Lizenz zum Tweeten« gibt es um 99 Dollar am Ticketschalter. Die Tweeter werden in einen speziellen Bereich des Theaters verfrachtet, wo sie andere Besucher nicht allzu sehr stören – wo immer das sein mag. Könnte man eigentlich für jede Vorstellung so machen, gilt aber nur für den 19. Februar 2012. Werden wir in zehn Jahren zurückblicken und sagen: Da, an dem Tag war das der Beginn einer neuen Ära?
In Wien, nur nebenbei erwähnt, wird etwa aus den Theatern der VBW andauernd, nun, nicht gerade getweetet, aber doch gesimst. Woran immer das liegen mag …
Martin Bruny am Freitag, den
20. Januar 2012 um 14:58 · gespeichert in Kult
Apollo Theatre, New York, January 19, 2012
Perfekter Puzzlestein im Wahlkampf Obamas. »Let’s stay together«, in Zeiten der Krise. In Österreich hört man dagegen Statements wie »Her mit dem Zaster« (–> hier).
Martin Bruny am Mittwoch, den
18. Januar 2012 um 13:11 · gespeichert in TV
So prüde ist man nicht mal in den USA. Kaum, dass Kathrin Zechner all ihre »Castingfinessen« für das ORF-Erfolgsformat »Dancing Stars« einer nicht allzu interessierten Öffentlichkeit präsentiert hat, muss sie sich schon vorwerfen lassen, den ORF in Negativschlagzeilen manövriert zu haben. Eine ehemalige Pornodarstellerin darf doch nicht in einer Familienshow auftreten. Das Töchterlein könnte die Mama fragen, was denn ein Porno ist.
kath.net formuliert es so:
Im ORF-Gesetz ist sogar von einem Bildungsauftrag die Rede.
Tschuldigung? »Dancing Stars« und Bildungsauftrag? Bildungsauftrag generell? Das Schulfernsehen wurde längst abgeschafft, nicht mal an den legendären ORF-Russischkurs kann sich heute noch jemand erinnern, Kultur-TV wurde großzügig in weitere Kanäle ausgelagert. Wo ist das Problem?
Martin Bruny am Samstag, den
14. Januar 2012 um 09:44 · gespeichert in Absurditäten
Das weiß, ganz offensichtlich, Anita Ammersfeld, die »Prinzipalin« des Hauses, bis heute nicht, denn auf eben diese Frage des »Standard« antwortete sie:
Ich würde die Identität meines Hauses mit Qualität und Vielfalt definieren.
Es unterscheidet somit das Stadttheater Walfischgasse nichts von einem Gemüsestandl am Nasch- oder Karmelitermarkt.