In der Inszenierung von Ulla Pilz wird der Diener zum Praktikanten und der Mäzen zum Banker. Allfällige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind beabsichtigt. Die Premiere geht am 7. August über die Bühne.
Ein weiterer Programmpunkt: Die »Richard Wagner Gala« – mit Annette Fischer (Sopran), Michael Pabst (Tenor), Ulla Pilz (Sopran, Moderation) und Erich Binder (Musikalische Leitung) – zu sehen am 20. August 2013.
Martin Bruny am Dienstag, den
25. Juni 2013 um 14:45 · gespeichert in Musical, Sprache, Skurriles
Wer hat sich mit dem Spruch »Musical? Das ist doch nur was für Analphabeten« unbeliebt gemacht? Es wäre zumindest ganz nett, wenn man keine Deppenapostrophen verwenden würde …
Martin Bruny am Mittwoch, den
19. Juni 2013 um 22:14 · gespeichert in Musical, Wien
Immer wieder interessant, wie anderssprachige Besucher die Wiener Produktion von »Legally Blonde« einschätzen. Kurt of Gerolstein (Kurt Gänzl, einer DER Operetten- und Musicalpäpste) postet in seinem Blog dazu (siehe –> hier – nach unten scrollen):
At half time, I said ‘The English-speaking world is welcome to this one. And I’ll speak French’.
Loud, strident, brainless, charmless, loud, loud … quite awful.
But someone found a sense of humour and half a tune in the interval, the orchestra and singers intermittently stopped blasting ff, the plot cheered up nicely, and this alarming representative of the Broadway musical 21st century (and of Hollywood) became quite bearable. Not the least because of the hectic efforts of the brave young cast.
So, it seems that the days are well and truly gone when America produced the quality shows, and central European works were an embarrassment.
I wonder where history will lead us next. And when. And if I’ll be around to see and hear it.
Alle »Elisabeth«-Fans sollten sich seinen Kommentar zu seinem Besuch im Raimund Theater durchlesen. Die Show hat einen Fan mehr (siehe –> hier)
Martin Bruny am Mittwoch, den
19. Juni 2013 um 20:49 · gespeichert in Netz
Comeback @Facebook. Seit ein paar Tagen ist der Kultur-Channel wieder auf Facebook online. Hauptsächlich mit Videoverlinkungen und Veranstaltungsankündigungen, würd ich mal sagen.
Wer also Lust hat, kann die Site gerne liken. Zur Facebook-Site geht es –> hier.
Martin Bruny am Dienstag, den
18. Juni 2013 um 17:11 · gespeichert in Theater
Kärntens jüngstes Sommertheaterfestival geht in die zweite Runde. Das Team um Markus Schöttl und Sabine Kranzelbinder bietet diesmal die deutschsprachige Erstaufführung von Fabrice Melquiots französischer Gesellschaftssatire »Juri« im Innenhof des kulturhof:keller in Villach.
Handlung
Patrick und Andrea sind glücklich verheiratet. Nur mit dem Kinderkriegen klappt es nicht so ganz. Was tun? Patrick schluckt fleißig Hormone, während Andrea bereits über Alternativen nachdenkt. Eine Adoption vielleicht? Andrea will nicht mehr warten. Also nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand. Das Schicksal heißt »Juri« …
Der Autor
Der Franzose Fabrice Melquiot ist im deutschen Sprachraum kein Unbekannter. Seine über 40 Theatertexte, anfangs noch romantisch-boulevardesk, haben sich mittlerweile zu schonungslosen Gegenwartsanalysen gewandelt. Mit sprachlicher Skurrilität und viel schwarzem Humor geht Melquiot in »Juri« gegen eine zunehmend von Burnout, Vorurteilen und Kinderlosigkeit geprägte Generation an, die trotz Wohlstand, Bildung und Überfluss schwer glücklich werden kann.
Martin Bruny am Montag, den
17. Juni 2013 um 14:31 · gespeichert in Musical, Deutschland
Aus mitreißenden Songs und pointierten Dialogen haben Peter Lund und Thomas Zaufke mit »Babytalk« ein kleines Musical voll Witz und Tiefgang geschaffen, das bereits bei der Berliner Uraufführung im Jahr 2000 und zuletzt 2010 im Wiener Gloria Theater Publikum und Presse gleichsam begeisterte. »Mein Körper und ich«, der Song, in dem Charlotte mit sich selbst hadert, hat inzwischen schon Kultstatus erreicht. Im Herbst sind Tina Schöltzke (Charlotte) und Stefan Bischoff (Robert) mit der Wiener Inszenierung der Show (Katharina Dorian) in Deutschland auf Tour (Termine siehe unten).
Handlung
Seit 14 Jahren sind Charlotte und Robert schon ein Paar. Und nun ist er auf einmal da – der Kinderwunsch. Allerdings gestaltet sich die Umsetzung dieses Planes schwieriger als gedacht. Wenn nur die Fantasie nicht wäre! Charlotte fürchtet, dass überlebensgroße Pampers-Packungen ihren Wiedereinstieg in den Beruf verhindern, während Robert sich bereits zu 20 Jahren emotionalem Hausarrest verdammt sieht.
Da man solche albernen Visionen aber am besten für sich behält, schrumpfen die Gespräche zwischen Robert und Charlotte genau in dem Verhältnis, in dem die Spannung wächst: Wird es klappen? Und wenn ja – was dann?
Natürlich steht das Thema »Baby« im Mittelpunkt. Dabei geht es eigentlich gar nicht mehr nur um das Kinderkriegen, sondern auch um die Beziehung, Liebe, Einsamkeit und Zukunftsängste. »Babytalk« ist unterhaltsam und tiefgründig zugleich.
Leading Team/Cast
Buch/Songtexte: Peter Lund
Musik: Thomas Zaufke
Regie: Katharina Dorian
Sound-/Lichtdesign: Richard Redl
Darsteller: Tina Schöltzke, Stefan Bischoff
Martin Bruny am Samstag, den
15. Juni 2013 um 19:15 · gespeichert in Theater
Nach fünf erfolgreichen Kindertheaterproduktionen im »Theater zum Himmel« gründeten Maresa Hörbiger und Katharina Stockinger das »Junge Ensemble Hörbiger«: Hochtalentierte Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren spielen mit großer Leidenschaft die berühmteste Liebesgeschichte der Welt, mit den Instrumenten modernen Theaters inszeniert von Florian Brüggler und Christian Holemy.
Theater mit allen Sinnen zu erfassen, den emotionalen Kern eines Charakters zu begreifen und in der authentischen Darstellung einen Bezug zu sich selbst und zum eigenen Leben zu finden, sind die Ziele der Theaterarbeit des »Jungen Ensembles Hörbiger«. Initiatorin Mag. Katharina Stockinger.
In unserer »Romeo und Julia«-Inszenierung wollen wir mit Hilfe Shakespeares Sprache, den Instrumenten modernen Theaters und der darstellerischen Kraft der Jugendlichen das Publikum berühren.
Das Ensemble besteht aus neun hochbegabten Jungendlichen, die alle bereits erste Schauspielerfahrungen an den großen Bühnen Wiens, in Film und TV gesammelt haben. 6 Vorstellungen stehen noch am Programm auf der Sommerbühne des »Theaters zum Himmel«. Freitag, 21., Samstag, 22., Sonntag, 23., Freitag, 28., Samstag, 29. und Sonntag, 30. Juni 2013.
Kartenpreise: € 20,00 / Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) ermäßigt € 10,00
Verbindliche Kartenreservierungen per E-Mail an: office@theaterzumhimmel.at
Karten an Vorstellungstagen erhältlich ab 19.00 Uhr an der Abendkassa.
Martin Bruny am Samstag, den
15. Juni 2013 um 09:52 · gespeichert in Skurriles
Ein Musterbeispiel, wie man Musicals am besten nicht der Öffentlichkeit präsentieren sollte, lieferten die VBW gestern ab. Der Öffentlichkeit nämlich scheint die Präsentation von »Schikaneder«, einer Eigenproduktion der VBW für die Saison 2015/2016, völlig entgangen zu sein. Brav ist die APA ihrem Job nachgekommen und hat einen sehr ordentlichen Bericht erstellt, der vom KURIER publiziert wurde (siehe –> hier). Aber was machen die Damen, die den VBW-internen Pressespiegel erstellen wollten, heute mit all der freien Zeit? (Okay, sie haben noch ein paar Internetschnipsel der einschlägigen Musicalfan-Medien.) Zum Glück gibt es noch eine ORF Meldung (LINK). Aber wo sind die Zeiten hin, da der ORF Pressekonferenzen dieser Art zur Gänze aufgezeichnet hat und dann am selben Tag vom ORF ein ausführlicher Bericht ausgestrahlt wurde?
Interessant wäre es, zu hinterfragen, wie dieses Projekt überhaupt zustande gekommen ist. Oder anders formuliert: Was hat man eigentlich präsentiert und wie? Stephen Schwarz ist in den USA ein Superstar unter den Musicalkomponisten, freilich am Broadway nicht unumstritten, aber immer wieder äußerst erfolgreich. Die Cast-CD zum aktuellen Broadway-Revival von »Pippin« etwa liegt derzeit auf Platz 1 der amerikanischen Cast-CD-Charts. Schikaneder ist in Österreich sicher einigen Menschen ein Begriff, aber ich vermute mal, dass die meisten Wiener mit dem Wort Schikaneder vor allem das gleichnamige Kino verbinden, wenn überhaupt. Schikaneder als Musicalstoff? Warum nicht. Auch wenn man lieber nicht mit allzu vielen Reisebüropartnern aus Hintertupfing und Untergroßgurgel rechnen sollte. Auf der Hand liegt ein solches Thema aber nicht, und ob man für eine Show, die nicht als Long-Run gedacht ist, ausgerechnet einen internationalen Komponisten engagieren muss, ist eine andere Frage. Wollte Herr Struppeck sich nicht mit europäischen, vielleicht sogar, was für eine kühne Vorstellung, österreichischen Künstlern kurzschließen? (Und hier nicht den »Besuch der alten Dame« als Gegenbeispiel anführen, denn das ist eine Thuner Produktion, die von Chaos-Manager Struppeck wohl eher aus schierer Verzweiflung in die VBW-Pipeline gekippt wurde.) Aber auch der Kreativität so mancher Agency sind wohl engere Grenzen gesetzt, als sich das manche noch vor zwei oder drei Jahren vorgestellt haben.
Einigen wir uns also darauf, dass gestern vor allem Stephen Schwartz Superstar präsentiert werden sollte. Das ist mehr als legitim. Schwartz generell mit einem Musical zu beauftragen, ist eine hervorragende Idee. Und wo präsentiert man nun Stephen Schwartz den Medien? – In einer Kantine! Man will gar nicht daran denken, wo die Organisationstalente dieser PK in den 1970er-Jahren etwa Elvis präsentiert hätten, wäre der Mann damals auf die Idee verfallen, in Wien ein Konzert zu geben und zuvor eine PK. Vermutlich hätte er im Marchfelderhof posieren müssen.
Überhaupt mutet das Unternehmen, mitten im Sommer des Jahres 2013 ein Musicalprojekt für die Saison 2015/16 anzukündigen mehr als sonderbar an. Ist das tatsächlich das nächste anstehende Projekt? Wars das? Sonst gibt es noch nichts? Wenn es doch etwas gibt, wieso werden nicht Pläne, die sich noch lockerer in der Intendanz Struppeck verwirklichen lassen, vorgestellt? Oder dient eine solche PK etwa dem Zweck, eine vorzeitige Verlängerung der Intendanz zu unterfüttern? Dann wäre allerdings das, was tatsächlich geschehen ist, ein Grund, dies nicht zu tun. Schwartz in die miefige Atmosphäre einer Kantine zu zerren, ist völlig abstrus. Den Mann müsste man erstens auf großer Bühne vorstellen und zweitens mit einem zusätzlichen Showprogramm. Nicht, weils ein paar Musicalfans gerne hätten, sondern weil dann vielleicht auch wieder Medien berichtet hätten. Das Problem der VBW ist immer mehr das ihrer Marketing- und der Presseabteilung. Musicals zu produzieren und zu planen, reicht nicht. Man muss sie auch bekannt machen.
Das Libretto zu »Schikaneder« wird der Intendant der VBW verfassen. Really? Hat er als Intendant nicht genug zu tun? Was ist eigentlich seine Aufgabe als Intendant? Sein eigenes Libretto zu prüfen, ob es was taugt, und sich dann die Expertise selbst zu erstellen: »Super, Christian, das hast du gut gemacht!«? Warten wir ab, wie der Rechnungshof diese Vorgänge 2017/18 kommentieren wird. Mein Gott, wir haben doch Zeit. Wer interessiert sich schon dafür, was 2014/15 auf der Agenda steht.
Reaktionen Erste Randnotiz: Wie so oft, wurden und werden Glossen des Kultur-Channels auch gerne im Forum der Musicalzentrale diskutiert. Man darf dabei nie vergessen, dass sich in diesem Forum im Schutze der Anonymität nachgewiesenermaßen auch schon mal Mitarbeiter der VBW getummelt haben und vielleicht auch noch tummeln, etwa vom Bereich Ticketing. Sie wechseln gerne ihre Identitäten, aber es scheint sich um eine lustige Truppe zu handeln. Vielleicht sollte ich mal persönlich vorbeischaun auf ein Schwätzchen. Ist ja nicht so, dass ich die handelnden Personen nicht kennen würde. Zweite Randnotiz: Ohne jetzt jemanden als partiellen Analphabeten bezeichnen zu wollen: Es gibt einen Unterschied zwischen den Wörtchen »können« und »wollen«. Und selbstverständlich kann ich nicht im Detail darauf Bezug nehmen, was bei dieser Pressekonferenz, die wohl in die Geschichte der VBW eingehen wird (viel Input, null Output), genau passiert ist, aber über das Präsentierte kann ich selbstverständlich schreiben. Und natürlich will ich, das stand übrigens immer außer Frage. Dritte Randnotiz: Ich bemängle übrigens nicht, dass man eventuell weniger Bustouris nach Wien bekommt. »Schikaneder« kann man schon machen. Die Frage ist aber dennoch, ob man damit das finanzielle Ziel, das jede Musicalproduktion der VBW hat (im Gegensatz zu den Opern im Theater an der Wien, wo Geld buchstäblich verbrannt wird), erreichen kann. Vierte Randnotiz: Herzlichste Gratulation, nun hat auch der Standard ein paar Zeilen geschrieben. Siehe–> hier. Aber nochmals: Ich halte die Organisation dieser PK (und ob da ein Blogger mehr oder weniger eingeladen war, hat damit nichts zu tun) für das größte Versagen der Presseabteilung der VBW der letzten Jahre. Promotion und TV-Berichte hätte es in Massen gegeben, wenn man das auch nur halbwegs richtig aufgezogen hätte. Fünfte Randnotiz: Nach wie vor ungeklärt: der Zweck der PK. These eines Märchenkönigs der »Musicalzentrale«: Eine PK für Insider und zur Belebung der Diskussion im Netz soll es gewesen sein. Jetzt ist mir alles klar. Besser beleben auch Putin & Scientology nicht das Netz. Gute These.