Archiv - Castingshows
Martin Bruny am Sonntag, den
9. Dezember 2007 um 01:58 · gespeichert in Castingshows
Geld an sich ist keine Motivation. Geld ist abstrakt. Niemand erbringt Höchstleistungen, um Geld zu erhalten. Das merkt man der Sendung “Musical! Die Show” an. 50.000 Euro bekommt der Sieger. Super. Fragt man die Leute, was sie mit dem Geld machen würden, ist eine der Standardantworten: “Weiß nicht” oder “Mal sehen” oder “Vielleicht auf eine Musicalschule in Deutschland gehen”.
Genau so “klingt” dann auch die Show. Die dritte Folge war uninspiriert, sowohl, was die Performances der Kandidaten, als auch die musikalische Aufbereitung der Songs betrifft. Wildhorns “This is the moment” aus “Jekyll & Hyde” zimmerte man zu einem musikalischen Torso, bewusst ignorierend, dass der Song nichts anderes macht, als auf einen Höhepunkt hinzusteuern. Das wäre das Ziel gewesen, ein sehr konkretes.
Das Finale von “This is the moment” einfach zu kappen, ist andererseits bezeichnend für eine Sendung, in der man einen jungen Sänger, nennen wir ihn Vincent, als Traumtänzer in der Figur des Phantoms der Oper durch die Szenerie tapsen lässt. Das war mehr ein Raoul-Crossover als ein Phantom, da war nichts, aber auch gar nichts von dem da, was diese Rolle definiert, bis auf die Maske.
Hauptsache die Requisitenabteilung ist ausgelastet. Man hat sogar eigens die Songcontest-Abteilung angezapft und für Nazide den berühmt-berüchtigten Ventilator angeworfen. Kein Wunder, dass ihre “Totale Finsternis” dann wie Schlager für Angeschlagene geklungen hat.
Das waren die schlechten Aufritte, der Rest war dann wirklich ganz schlecht, wobei da nur einige der Teilnehmer tatsächlich etwas dafür konnten und es immer wieder interessant ist, wie unterschiedlich die Jury ihre Wertungen handhabt. Es gibt tatsächlich Teilnehmer, die rein vom Gesang her jeden Song in den Sand setzen dürfen und trotzdem von Sendung zu Sendung mehr Lob einsacken, mit dem Argument, dass das Schauspiel ja so toll war.
Andere bekommen Tanznummern, obwohl sie in der Realität nie für solche Rollen vorsingen würden, sie werden gelobt, weil sie sich das “getraut” haben. Leute, die tatsächlich Charisma haben, eine Ausnahmestimme und Potential, landen in dem, was man in den USA bei American Idol “bottom 2″ nennen würde.
Allerliebst die Erklärung von Alice für ihr Ausscheiden. Sie meinte, sinngemäß, das unbekannteste Lied bekommen zu haben - wir reden von “Mackie Messer” aus der Dreigroschenoper. Wow, das ist tatsächlich kreativ. Der wahre Grund liegt meiner Meinung ganz woanders. Die Verantwortlichen für die Arrangements wollten sich wieder mal in der Kunst des Grenzwertigen üben und verpassten der Nummer einen Swing-Rhythmus. Nun ist “Mackie Messer” nicht gerade die einfachste Nummer, und es wäre für Alice schon schwer genug gewesen, sie halbwegs gut über die Bühne zu bekommen. Dann aber das Ganze auch noch zusätzlich als Swing interpretieren zu müssen, ist einfach lächerlich. Wie lautet schnell noch das Motto der Show? Im Übrigen ist auch die Auswahl des Stücks grenzwertig, denn die Dreigroschenoper ist nunmal ein Theaterstück mit Musik, wogegen ja nichts einzuwenden ist, aber gibt es nicht genug “reine” Musicals?
Martin Bruny am Montag, den
3. Dezember 2007 um 20:54 · gespeichert in Castingshows
Mit Verlaub: Die ORF-Show “Musical! Die Show” entwickelt sich zur Farce. Angesichts der Songzuteilungen für die nächste Ausgabe, Folge Nummer 3, macht es fast keinen Sinn mehr, darüber zu berichten.
Vincent Bueno soll “The Music of the Night” aus “The Phantom of the Opera” singen, Werner Mai “This is the moment” aus “Jekyll & Hyde”.
Mehr ist dazu auch nicht zu sagen, damit hat sich diese Sendung aus dem Reigen auch nur halbwegs ernstzunehmender Musicalsendungen definitiv verabschiedet. Die Kandidaten sind nicht nur altersmäßig Dimensionen von diesen Rollen entfernt, zumindest bei Vincent Bueno kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er je auch nur in Erwägung ziehen würde, zu einem Casting für “The Phantom of the Opera” zu gehen. Und wie zum Geier kann man einen 18-Jährigen “This is the moment” zum Singen geben?
Noch ein kleiner Tipp: Es wäre doch ganz nett, wenn man die Musicals und die Lieder daraus auf der Website des ORF auch korrekt bezeichnen würde. Es heißt “The Phantom of the Opera” oder “Das Phantom der Oper” und nicht “Phantom der Oper” und es heißt “The Music of the Night” bzw. “Die Musik der Nacht”, und nicht “Musik der Nacht”.
Martin Bruny am Freitag, den
30. November 2007 um 23:15 · gespeichert in Castingshows
Immer mehr entwickelt sich “Musical! Die Show” zum Alptraum für einige der Kandidaten. Es hakt vor allem an Stellen, auf die man im Vorfeld nie getippt hätte: an der Songauswahl und an der Instrumentierung der Lieder. Beides Bereiche, auf die die Kandidaten keinerlei Einfluss haben.
Beispiel Alice. Nicht nur, dass sie - als weibliches Wesen - “Any Dream Will Do” singen muss, nein, man unterlegt den Song auch mit einer Art Calypso-Rhythmus, bei dem sich Andrew Lloyd Webber wohl auf der Stelle übergeben würde. Man raubt dem Lied jegliche Wirkung, jeglichen dramatischen Aufbau, jegliche Substanz. Schlechter geht es wirklich nicht. Ist es Ziel dieser Sendung, alternative Arrangements zu perfektionieren?
Beispiel Vincent Bueno. Man gibt ihm eine Nummer aus dem Dschungelbuch, die er mit Tänzern bringen muss, die alle um einen halben Meter größer sind als er, zu einer Choreographie, die nichts mit Musical und schon gar nichts mit Vincent Bueno und seinem Stil zu tun hat. Danach, fast zum Hohn, verlangt die Jury von ihm, er solle doch das nächste Mal etwas Lyrisches bringen. Schön langsam sollte sich auch bis zu den Juroren herumgesprochen haben, dass den Kandidaten die Nummern vorgeschrieben werden.
Zur völligen personifizierten Lächerlichkeit gerät “I Am What I Am” von Alexander. Bei allem Verständnis, aber wenn das alles ist, was die Abteilung Kostüm und Maske des ORF drauf hat, dann ist das zu wenig. Das jedenfalls war mehr Rocky Ugly Horror als “La Cage Aux Folles”. Da gibt es Schulaufführungen, die mit einem Bruchteil des Budgets auskommen müssen, und bei denen die Darsteller besser aussehen dürfen.
Ein Direktimport ist auch zu vermelden: Man hat ganz offensichtlich die professionellen Musicalkreischer vom Raimund Theater für “Musical! Die Show” begeistern können. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass man nach einer Stunde neben einer solchen Kreischpartie einem Hörsturz sehr nahe ist. Gekreischt wird von dieser Spezies Mensch, meist, aber nicht immer weibliche Wesen, bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, gerne auch mitten im Song.
Beispiel Werner Mai: “Du musst versatiler werden”, sagt Alexander Goebel ihm, wieder mal darauf Bezug nehmend, dass er eine “Popstimme” hat. Gegeben hat man Werner Mai in der ersten Sendung einen Song von Elton John, in der zweiten einen Popsong von Queen.
Gelungen von der optischen und szenischen Aufbereitung: “Don’t cry for me Argentina” aus “Evita”, “Milady ist zurück” aus “Die Drei Musketiere” und “Ich gehör nur mir” aus dem Musical “Elisabeth”. Auch musikalisch hat man erstaunlicherweise keinen Foxtrott aus den Nummern gemacht. So inszeniert hat der Kandidat ein optimales Umfeld, um auch tatsächlich optimal performen zu können. Leider hatten das nicht alle.
Was gabs noch? Viele leere Gesten und aufgesetzte Musicalattitüde. Unerwartet viel, wenn man bedenkt, wieviel choreographische Manpower hinter den Kandidaten steht. Moderator Alfons Haider handelte sich vor laufender Kamera von Alexander Goebel eine harsche Abfuhr ein: In “La Cage Aux Folles” wird man ihn ganz sicher nicht als Georges und damit als “Mann” von Alfons Haider erleben.
Tiefpunkt der Show: Die Ensemblenummer “Breaking Free” aus Disneys “High School Musical”. Da liegen Welten zwischen der Power, die man erst unlängst bei Studenten des Performing Center Austria in der Wiener Stadthalle erleben konnte, und dieser müden Schlussnummer der zweiten Folge von “Musical! Die Show”.
Auf der Strecke blieben Markus mit “I’m Free” und Alice mit “Any Dream Will Do”. Das Stechen konnte Alice mit “Irgendwo wird immer getanzt” aus dem Levay/Kunze-Musical “Mozart!” für sich entscheiden.
Martin Bruny am Donnerstag, den
29. November 2007 um 12:47 · gespeichert in Castingshows
Kaum entdeckt der deutschsprachige Raum ein neues Sendungsformat für sich, wird ein Stakkato an Produktionen auf den Konsumenten runtergesendet, und zwar auf Biegen und Brechen. Man hat es vor Jahren bei den “Big Brother”-Formaten erlebt, man konnte es bei den Pop-Castingshows erkennen, auch die “Dancing Stars”-Formate bilden keine Ausnahme. Gerade aktuell: die Musical-Castingshows.
Während man in England und den USA Musical-Castingshows mit einem konkreten Ziel (gesucht wurden Besetzungen zum Beispiel für “Grease” oder “Joseph”) auf Sendung brachte, in denen die Macher/Produzenten der Show und die künftigen Stars, eventuell auch noch eine prominent besetzte Jury, im Vordergrund standen, ist in Europa die Tendenz abzulesen, dass der Moderator, warum auch immer, der Star der Sendung ist. In Österreich spielt bei “Musical! Die Show” Alfons Haider diese Rolle, in Deutschland bei “Musical Showstar 2008″ wird es Thomas Gottschalk sein.
Bereits in der zweiten Folge von “Musical! Die Show” geht der ORF zudem einen recht merkwürdigen Weg bei der Zuteilung der von den Kandidaten zu interpretierenden Songs. Es ist ja wunderbar, dass “Any Dream Will Do” aus Andrew Lloyd Webbers “Joseph” auf dem Programm steht, aber warum diesen Song Teilnehmerin Alice singen muss, ist mehr als fraglich, genausogut könnte man Werner Mai “Ich gehör nur mir” performen lassen. Eine solche Songauswahl mag bei Konzerten durchaus einen gewissen Charme haben, bei einer Musical-Show ist sie völlig sinnfrei.
Fast so sinnfrei wie der Titel einer Musical-Castingshow, die 2008 auf SAT.1 mit dem Titel “Ich Tarzan, Du Jane” gesendet wird. Zwar handelt es sich dabei weingstens um eine Show mit einem konkreten Ziel, nämlich die Hauptdarsteller für Phil Collins’ flaues Musical “Tarzan” zu finden, das im Oktober 2008 in Deutschland Premiere feiern soll, aber schon der primitive Titel macht nicht viel Hoffnung auf eine tatsächlich ansprechende Show.
Ein bisschen mehr Seriosität und etwas weniger Karneval und Pseudowitzigkeit wären vielleicht gar nicht so übel.
Martin Bruny am Samstag, den
24. November 2007 um 00:33 · gespeichert in Castingshows
Die erste Folge der ersten Staffel von “Musical! Die Show” ist geschlagen. Lustig wars. Gefehlt hat einiges, beispielsweise ein, nur ein einziger Juror, der das, was an stimmlicher Leistung serviert wurde, auch fachgerecht zu sezieren imstande gewesen wäre. Jack Poppell beispielsweise. Nicht dass Doris Fuhrmann und Alexander Goebel nicht wüssten, wo was nicht wirklich sitzt, aber das Vermögen, das auch in wenigen Worten exakt auf den Punkt zu bringen, ist nicht ihr Job. Insofern hätte es eines Jurymitglieds, eines Gesangslehrers, zusätzlich bedurft. Rein aus dem Bauch heraus war Alexander Goebel, was die Einschätzung der Kandidaten betraf, am ehrlichsten, pointiertesten und auch unterhaltendsten. Niemand hat etwas von allzu viel Geschleime und Statements wie “super”, “wunderbar” oder “toll”. Wenn jemand total versagt hat oder einen Song gewählt hat, der nicht mal im entferntesten in seinem stimmlichen Vermögen lag, Goebel brachte es auf den Punkt und gab ihm gleich den Rat, sich auf den Joker-Song einzustellen. In dem Fall zu sagen, dass es schauspielerisch aber doch akzeptabel war, empfanden wohl auch alle Zuschauer als völlig sinnlos - schließlich hatten auch sie gehört, dass kein Ton knallhart saß.
Nicht größer hätte der Unterschied sein können zwischen den Teilnehmern Werner Mai und Nazide Aylin. Die Jury, vor allem Thomas Borchert und Doris Fuhrmann, waren von Nazide Aylin begeistert, Werner Mai attestierten sie eher die Qualitäten eines Popstars - was besonders lustig ist, weil es Werner Mai bei der letzten Staffel von “Starmania” als, so die dort engagierten Juroren, eher fürs Musicalfach geeigneter Typ, nicht ins Finale schaffte. Noch viel lustiger ist, dass hier mit einem gewissen, aber doch deutlich hörbaren Unterton das Musicalgenre höher eingestuft wurde als das Popgenre. An sich kein Problem, denn bei “Starmania” verfolgte man denselben Ansatz, nur umgekehrt, und eine Nazide Aylin, man möge es mir verzeihen, wäre vermutlich nicht mal in die zweite Vorrunde von “Starmania” gekommen. Wenn ich die Wahl habe zwischen der Natürlichkeit eines Werner Mai und der (heute) doch extrem unnatürlich wirkenden Nazide, würde ich der Natürlichkeit, zumal bei einem Song wie “Can you feel the love tonight”, den Vorzug geben. Insofern war die harte Kritik an Werner Mai, die, Goebel sei Dank, nicht von allen Jurymitgliedern so formuliert wurde, völlig fehl am Platze. Man kann “Can you feel the love tonight” schon auch anders performen, aber gerade Werner Mai hatte, was die Szenerie betraf, überhaupt keine Unterstützung. Keine Backgroundtänzer, kein “Kostüm” (wie beispielsweise Vincent Bueno bei “Hair”). Insofern war seine Leistung sehr ansprechend.
Etwas überraschend war, wie so oft, die Entscheidung des Publikums. Bernhard Viktorin und Werner Mai erhielten die wenigsten Stimmen. Das Stechen entschied Werner Mai für sich. Mit Bernhard Viktorin ist mit Sicherheit nicht der schwächste Kandidat ausgeschieden, aber so sind Castingshows.
Die Songs:
Alle: “We Go Together” aus “Grease”
Gudrun Ihninger: “Mein Herr” aus “Cabaret”
Bernhard Viktorin: “Don’t Stop Me Now” aus “We Will Rock You”
Alice Macura: “Beauty And The Beast” aus “Beauty And The Beast”
Markus Neugebauer: “Wie wird man seinen Schatten los” aus “Mozart!”
Vincent Bueno: “Hair” aus “Hair”
Eva Klikovics: “I Dreamed A Dream” aus “Les Misà©rables”
Werner Mai: “Can You Feel The Love Tonight” aus “The Lion King”
Nazide Aylin: “I Got Rhythm” aus “Crazy For You”
Alexander Donesch: “All I Ask Of You” aus “The Phantom of The Opera”
Simone Fetz: “Diamonds Are A Girl’s Best Friend” aus “Blondinen bevorzugt”
Alle: “One” aus “A Chorus Line”
Martin Bruny am Freitag, den
23. November 2007 um 20:13 · gespeichert in Castingshows
In einem etwas merkwürdig anmutenden Interview mit der Tageszeitung DER STANDARD nimmt Dagmar Koller zu Kollegen und zum “Musicalstar 07/08″ Stellung:
Über Ute Lemper meint der ehemalige Volksopernstar:
Die Musicals, bei denen die Darsteller Mikrofone direkt vor dem Mund haben: Das ist leichter, aber dafür werden sie auch nur noch nach Typ und Timbre ausgesucht. Früher gab es nicht so ein großes Angebot. Ute Lemper zum Beispiel hat sich entwickelt, obwohl sie nie eine große Stimme hatte. Und sie ist eine hervorragende Tänzerin und starke Persönlichkeit.
Die Mär, dass es leichter ist, mit Mikroport zu singen, verbreitet kaum noch jemand, der im heutigen Theaterbetrieb arbeitet, nicht einmal Christoph Wagner-Trenkwitz, seines Zeichens Direktionsmitglied der Wiener Volksoper. Es ist eine andere Technik nötig, um mit Mikro zu singen, und genausogut könnte man von all jenen, die es nicht schaffen, mit Mikro akzeptabel zu singen, sagen, dass sie keine große Mikrostimme haben.
Auf die Frage: “Können die Talente später auf der Bühne bestehen?, meint Dagmar Koller:
Nein. Das wäre zu schnell. Im Fernsehen kann man technisch einiges steuern, so dass der Gesang gut klingen wird. Wenn Sie eine Kandidatin alleine auf die Bühne stellen und sie das “Evita”-Lied singen lassen, wird’s heiße Luft sein. Sie werden sicher nicht gleich Engagements kriegen. Aber sie werden ein Jahr Star sein, und man wird mit ihnen Abende organisieren. Es gibt ja genug Agenturen, damit kann man dann von Amstetten bis Villach die Hallen füllen. Schauen Sie sich “Starmania” an, bis auf die großartige Stürmer sind alle weg vom Fenster. Die Tragik ist der Fall danach. Da gibt es in Deutschland einen … Silberkübel, oder wie heißt der?
Nachzulesen ist das Interview –>hier<--
Martin Bruny am Freitag, den
23. November 2007 um 12:50 · gespeichert in Skurriles, Castingshows
Seit “Musical! Die Show” als DAS Fernsehevent der Herbstsaison 07 von den Illustrierten dieses Landes gefeatured wird, versucht man so ganz nebenbei auch tatsächlich ein paar musicalrelevante Aspekte in Artikel einzubauen.
Das Wochenmagazin “News” beispielsweise bringt in seiner Ausgabe vom 22. November 2007 ein “Musicalquiz”. Amüsant ist Frage 6:
Mit welchem Song aus dem Musical “Cats” wurde Barbra Steisand berühmt?
A: Memory
B: Aquarius
C: The Time Warp
Grandios, jetzt hat Barbra Steisand also ihren “Durchbruch” Andrew Lloyd Webber zu verdanken.
Martin Bruny am Donnerstag, den
22. November 2007 um 03:39 · gespeichert in Fotos, Castingshows

Nach einem eher verwirrenden Produktionsbeginn nimmt das ORF-Castingformat “Musical! Die Show” Fahrt auf. Am Freitag, dem 23. November 2007, geht um 21.15 Uhr der Auftakt des Herbstevents über die Bühne des ORF-Zentrums. Die Kandidaten sind mit den Vorbereitungen für die Performance ihrer ersten Songs in der Endphase. Folgende Lieder werden zu hören sein:

Nazide Aylin: “I Got Rhythm” (”Crazy For You”)
Vincent Bueno: “Hair” (”Hair”)
Alexander Donesch: “All I ask of you” (”The Phantom of the Opera”)
Simone Fetz: “Diamonds are a Girl’s Best Friend” (”Gentlemen Prefer Blondes”)*
Gudrun Ihninger: “Mein Herr” (”Cabaret”)*
Eva Klikovics: “I dreamed a dream” (”Les Misà©rables”)
Alica Macura: “Beauty and the Beast” (”Beauty and the Beast”)
Werner Mai: “Can you feel the love tonight” (”The Lion King”)
Markus Neugebauer: “Wie wird man seinen Schatten los” (”Mozart!”)
Bernhard Viktorin: “Don’t stop me now” (”We Will Rock You”)

Anhand der Auswahl der Songs lässt sich die musikalische Richtung der Castingshow leicht erkennen. Es sind die großen Evergreens und die Blockbuster, die man serviert, weniger die ambitionierten Alternativproduktionen oder die Werke der neuen Generation der Broadwaykomponisten. Doch selbst das kann passieren, und zwar bei den Joker-Songs. Jene beiden Kandidaten mit den wenigsten Publikumsvotes haben am Ende jeder Show noch einmal die Gelegenheit, die Fernsehzuschauer von ihrem Können zu überzeugen. Nur von einem Korrepetitor begleitet (Michael Römer oder Lior Kretzer) bringen sie einen Song ihrer Wahl, den außer ihnen und dem Korrepetitor niemand kennt. Danach stellen sie sich einem erneuten Publikumsvoting. Und genau diese Jokersongs sind es, die evetuell auch die eine oder andere Überraschung bringen könnten. Ist natürlich die Frage, ob es jemand wagt, beispielsweise “Moving too fast” aus Jason Robert Browns “The Last Five Years” zu singen, oder “Learning to let go” aus Bill Russells “Elegies for Angels, Punks & Raging Queens”, “I’d rather be sailing” aus William Finns “A New Brain” oder “14 Dwight Ave., Natick, Massachusetts” aus William Finns “Elegies”.

Was die Technik betrifft, ist der ORF gut unterwegs. Die Bühne ist schön und riesengroß, der Sound in der Halle ist grandios, Lichteffekte und alles andere, was die Kandidaten gut aussehen lässt, stehen bereit. Für Technikfreaks: 500 Quadratmeter Projektionsflächen, 250 Studioscheinwerfer, 100 Quadratmeter LED-Bühnenboden und ein Wasserfall - nicht zum Abkühlen, sondern als Special-Effects-Quelle, beispielsweise, um Regen zu simulieren. Für den einen oder anderen Knaller sorgen dann noch diverse Pyrotechnik-Gimmicks.

Als Juroren hat man sich zwei Profis geholt: Alexander Goebel und die Agenturchefin Doris Fuhrmann. Für den Sound sorgt Thomas Rabitsch mit einem 80-köpfigen Team. Das Orchester besteht aus acht Streichern, acht Bläsern, einem Schlagzeuger, einem Bassisten, einem Gitarristen, zwei Keyboardern und Percussionisten sowie Dirigent Herbert Pichler. Pro Woche gilt es, zwölf Songs einzustudieren, insgesamt werden 100 Titel arrangiert, 78 davon gehen tatsächlich auf Sendung.

Als prominenten Aufputz wird in jeder Sendung ein Gaststar auftreten. In der ersten Folge gibt sich Thomas Borchert die Ehre, am 30. November kommt Marika Lichter, in der dritten Show Maya Hakvoort. Alfons Haider ist bei jeder Sendung dabei - als Moderator.

Musical! Die Show, Folge 1:
Freitag, 23. November 2007, ORF 1 um 21.15 Uhr
Musical! Die Entscheidung, Folge 1
Freitag, 23. November 2007, ORF 1 um 22.55 Uhr

Martin Bruny am Mittwoch, den
21. November 2007 um 17:04 · gespeichert in Deutschland, Castingshows
Im April 2008 sendet das ZDF eine Musical-Castingshow unter dem Titel “Musical-Showstar 2008″. Bis 14. Dezember 2007 können sich Interessierte (ab 18) bewerben, die Castings finden im Januar 2008 in mehreren deutschen Städten sowie in Wien statt.
Eine dreiköpfige Jury, der unter anderem auch Uwe Kröger angehören wird, hat die Aufgabe, die zehn Finalisten auszuwählen, deren Verbleib im Bewerb dann vom Voting der Fernsehzuschauer abhängt.
Gewinnen kann diesmal nicht nur einer, gewinnen werden zwei der zehn Finalisten, was immer auch sie gewinnen werden. Das ZDF formuliert das so: “eine Hauptrolle in einem der weltweit bekanntesten Musicals”.
Martin Bruny am Montag, den
12. November 2007 um 20:43 · gespeichert in Castingshows
Das ORF-Magazin “Szene” berichtet auch im November über das Castingformat “Musical! Die Show”. Als Moderator wird Musicalstar Lukas Perman in der Woche vom 12. bis 16. November (19:50 Uhr, ORF 1) jeden Tag zwei der Kandidaten vorstellen. Die Sendungen können auch online abgerufen werden, und zwar bei “Szene On Demand”.
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