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Archiv - Wien

Kathrin Zechner: Die Abrechnung

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Am 6. Dezember 2011 fand sie statt, die »Bilanz« Kathrin Zechners über ihre Zeit als Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien. »Bilanz« – es war wohl eher eine Art Abrechnung, denn vor allem ging es auch um Zahlen. In der gut aufbereiteten Pressemappe sind alle Produktionen der Ära Zechner aufgelistet. 30 an der Zahl, inklusive der Exportproduktionen. Beeindruckende Zahlen durchaus, 350.000 Besucher bei »Rudolf« weltweit, über 800.000 für »Rebecca«, 1,6 Millionen bei »Mozart!«, über 6 Millionen bei »Tanz der Vampire« und 8,5 Millionen bei »Elisabeth«.

30 Produktionen – eine beachtliche Zahl, mit einem Fehler, nur bei genau genommen 8 handelt es sich um »Musicalneuproduktionen« (»Ich war noch niemals in New York« war nie ein Musical, ist keines und wird nie eines sein, abgesehen davon ist es ein reines Shoppingprodukt), zu diesen Musicalproduktionen stammen die Ideen großteils (»Romeo & Julia«, »Rebecca«, »The Producers«, »Rudolf«, »Tanz der Vampire Jubiläumsfassung«) nicht aus der Ära Zechner, 2 davon wurden einfach in Deutschland geshoppt (»Sister Act«, »We Will Rock You«), bleibt eines, nämlich »Frühlings Erwachen« (geshoppt in den USA), das man marketingmäßig nicht auf die Reihe bringen konnte. Ein großartiges Musical, das großartig gefloppt wurde. Keine Eigenentwicklung (maximal, bedingt, »Rebecca« und »Rudolf«). Der Rest? 8 »Musiktheaterproduktionen«, verbunden mit den Namen Tiger Lillies, John Malkovich und wie sie alle heißen mögen, Ausflüge mehr ins Sprechtheater als ins Musiktheater. Produktionen, die dem persönlichen Interesse der Intendantin entsprungen sind, die mit Musical nur bedingt zu tun haben. Und während in der Auflistung dieser Produktionen das Label »Musiktheater« verwendet wird, also eine durchaus korrekte Bezeichnung, liest man im Einleitungstext der Pressemappe:

»Projekte abseits des Mainstream, wie THE LITTLE MATCHGIRL, DIE WEBERISCHEN, DIE HABSBURGISCHEN, FORBIDDEN RONACHER, JOSEPHINE, THE INFERNAL COMEDY, THE GIACOMO VARIATIONS oder auch WOYZECK & THE TIGER LILLIES, zeigten auch andere Seiten des Genre Musicals auf und bewiesen so einmal mehr Zechners Mut zur Vielfalt.«

Manchmal, und gar nicht so selten, habe ich das Gefühl, dass in der Ära Zechner als Überbegriff, in der Hierarchie noch über dem Label »Musiktheater«, der Begriff »Musical« steht, so dass man alles, und wirklich alles, als Musical dann auch bezeichnen darf. Wie absurd.

Verloren hat mich Thomas Drozda, der im Rahmen der Pressekonferenz eine Art »Laudatio« auf Kathrin Zechner hielt, als interessierten Zuhörer genau nach 1 Minute und 40 Sekunden mit dem Satz:

»Hätte sozusagen, man im Jahr 1992, Bilanz über 10 Jahre Peter Weck gezogen, hätte man 6 Produktionen erwähnen können.«

Natürlich durfte man von einer Pressekonferenz, die sich mit den Leistungen der Intendanz Zechner beschäftigt, nicht wirklich kritische Worte erwarten, aber ich hätte doch gerne die eine oder andere Schnurre aus dem Berufsleben der Intendantin gehört. Wie war denn der Tag im Jahre 2007, an dem der Anruf aus der Stadthalle kam: »Frau Zechner, wir haben eine Anfrage von BB-Promotion, die möchten sich ein halbes Jahr in die Halle F einmieten.« Panik? Da war von dem Mut und der Begeisterung für die Vielfalt des Musicals nicht viel zu spüren. Denn da gab es wohl nur den Gedanken: Jeden Abend 2000 potentielle Zuschauer weniger für die Theater der VBW. Gab es eine Überlegung, mutig ein Stück dem Queen-Donnerwetter in den eigenen Häusern entgegenzuprogrammieren? Wohl nicht. Vielmehr dürfte der nächste Anruf wohl schon BB-Promotion gegolten haben, und die Folgen? Enteignung würde es wohl treffen Mit Sack und Pack war das Raimund Theater zu räumen. Und das war erst der Anfang. Als man 2008 im »Jahr der Krise« ein wunderbares, nein, das wunderbarste Argument gefunden hatte, sämtliche Kreativarbeit zu beenden und nur mehr daran zu denken, wie man auf gute Auslastungen kommt, wurden mit »Ich war noch niemals in New York« und »Sister Act« deutsche Produktionen geshoppt und musikalisch aufgepeppt.
Aber: 2,7 Millionen Besucher in 2705 Vorstellungen, im Jahre 2010 96,3 Prozent Auslastung und 560.819 Zuschauer. Die Zahlen, sie sprechen oft eine andere Sprache.
Mag sein, eine eher negative Einschätzung der Ära Zechner, aber zum Glück gibt es die Sichtweise der VBW nachzulesen –> hier. Und nachhaltig in positiver Erinnerung bleiben die Konzertreihen der Ära Zechner, bis auf die geradezu absurde Programmierung von »Musik liegt in der Luft« mitten in die Weihnachtszeit … aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Die Ära Zechner
MUSICALS:
1. ROMEO & JULIA
2. REBECCA
3. WE WILL ROCK YOU
4. THE PRODUCERS
5. RUDOLF – Affaire Mayerling
6. FRÜHLINGS ERWACHEN – das Rockmusical
7. TANZ DER VAMPIRE JUBILÄUMSFASSUNG
8. ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK
9. SISTER ACT

MUSIKTHEATER:
10. THE LITTLE MATCHGIRL
11. DIE WEBERISCHEN
12. DIE HABSBURGISCHEN
13. FORBIDDEN RONACHER
14. JOSEPHINE
15. THE INFERNAL COMEDY – JOHN MALKOVICH IST JACK UNTERWEGER
16. THE GIACOMO VARIATIONS – JOHN MALKOVICH IST CASANOVA
17. WOYZECK & THE TIGER LILLIES

KONZERTREIHEN:
18. MOZART! – in Concert
19. TANZ DER VAMPIRE – Musical in Concert
20. JESUS CHRIST SUPERSTAR
21. DONAUINSELFEST
22. A TRIBUTE TO BERNSTEIN
23. MUSICAL FOREVER I und II
24. MUSICAL CHRISTMAS
25. MUSIK LIEGT IN DER LUFT

INTERNATIONALES:
26. ELISABETH
27. TANZ DER VAMPIRE
28. REBECCA
29. MOZART!
30. RUDOLF

Links
- orf.at: Zechner: Tränen zum Abschied
- Aus der Rubrik: »Wir erinnern uns, da war doch mal«: Ein Achsenbruch im Böhmerwald - Musicals mit Austro-Pop-Mithilfe? [2004]
- Lassen wir Peter Weck, als Rufenden aus der Vergangenheit, zu Wort kommen. Download eines PDFs –> hier.
- Die 15-Zeilen-Meldung des Standard zum Abschied Zechners –> hier.
- Kurier: »Stolz und Wehmut« [Werner Rosenberger]
- Die Presse bringt ein APA-Meldung: »Abschied der Musicalchefin: ‚Da hing mein Herzblut‘«
- Die Kleine Zeitung bringt eine kleine Version der APA-Meldung –> hier
- wienweb aktualisiert eine alte Meldung –> hier
- Ö1 bringt ein Interview mit Kathrin Zechner zum Abschied –> hier
- Wien heute: Lukas Perman, Marjan Shaki u. a. über Kathrin Zechner (TV-Bericht)
- ZIB 13 Uhr: Zechner zieht Bilanz
- Wirtschaftsblatt: Bilanz nach acht Jahren »Hauptfrau«
- Ö1: Bilanz einer vereinigten Bühnen-Chefin

Volksoper Wien: Das große Weihnachtskonzert 2011

18. Dezember 2011
19:00bis20:30

xmvolksoper.jpgDie Volksoper Wien bietet seit Jahren in der Adventszeit stimmungsvolle Konzerte. 2011 sind bei der großen Weihnachtsshow Publikumslieblinge wie Sandra Pires, Sigrid Hauser, Birgid Steinberger, Elisabeth Flechl, Adrineh Simonian, Sà¡ndor Nà©meth, Sebastian Reinthaller, Christoph Wagner-Trenkwitz und viele andere mit dabei. Es spielt das Orchester der Volksoper, es singen der Chor der Volksoper Wien sowie der Kinderchor der Volksoper Wien und es tanzt das Wiener Staatsballett.

Am 18. Dezember geht das »große Weihnachtskonzert 2011″ über die Bühne, einmal um 14 Uhr und am selben Tag um 19 Uhr. Geboten wird eine Mischung aus modernen Weihnachtssongs, klassischen internationalen Weihnachtsliedern und einiges mehr.

Am Programm unter anderem:
- »Arabischer Tanz« aus dem »Nussknacker« (Tschaikowsky): Wiener Staatsballett
- »Russischer Tanz” aus dem »Nussknacker« (Tschaikowsky): Wiener Staatsballett
- »The Little Drummer Boy” (Katherine Kennicott Davis): Sà¡ndor Nà©meth
- »Carol of the Bells” (trad.): Kinderchor der Wiener Volksoper
- »Mrs. Santa Claus” (Nat King Cole): Sandra Pires, Kinderchor der Wiener Volksoper
- »The Twelve Days of Christmas« (Frederic Austin): Sandra Pires, Kinderchor
- »Abendsegen« und »Engelreigen« aus »Hänsel und Gretel” (Engelbert Humperdinck): Birgid Steinberger, Adrineh Simonian
- »Miss You Most At Christmas Time« (Mariah Carey): Sandra Pires
- »O Holy Night” (Adolphe Adam): Otoniel Gonzaga, Kinderchor
- »Candide – Finale« (Leonard Bernstein)
- »Adeste Fidele« (John Francis Wade)

Besetzung
Elisabeth Flechl, Sigrid Hauser, Martina Mikelic, Sandra Pires, Melba Ramos, Adrineh Simonian, Birgid Steinberger; Otoniel Gonzaga, Sebastian Holecek, Sà¡ndor Nà©meth, Sebastian Reinthaller, Christoph Wagner-Trenkwitz

Dirigent: Michael Tomaschek
Klavier: Eric Machanic
Choreinstudierung: Thomas Böttcher
Kinderchoreinstudierung: Lucio Golino
Moderation: Helene Sommer

Nähere Infos & Tickets für die beiden Shows gibt es auf der Website der Volksoper Wien –> hier.

VBW: Alfons Haider als Nachfolger von Kathrin Zechner?

Natürlich, es gilt die Unschuldsvermutung, und wer weiß schon, ob er sich beworben hat … und überhaupt. Aber wie auch immer, wir lesen heute im »Standard«:

Mehr Logik erhält die Begründung hingegen angesichts eines Branchengerüchts, wonach der ORF-Moderator Haider als Nachfolger Zechners als Musicalchef bei den Vereinigten Bühnen kursiert. [Standard]

Theater Akzent: »Alle Jahre … Bieber« – A Musical Christmas mit Andreas Bieber, Drew Sarich und Ann Mandrella

Am 12. Dezember 2011 spielt Andreas Bieber seine Weihnachtsshow “Alle Jahre … Bieber” im Wiener Theater Akzent. Als Gäste mit dabei: Drew Sarich, Ann Mandrella und Carin Filipcic.

Zu hören sind Hits aus jenen Shows, in denen Andreas Bieber im Laufe seiner Karriere aufgetreten ist, Ausschnitte aus seinen Soloprogrammen “You walk with me” und “No Frontiers” – und Weihnachtslieder.

Überraschenderweise gibt es noch Tickets, wer also noch dabei sein will, kann –> hier bestellen.

VBW: Drozda & die Subventionskürzungen

Aufregung in der Chefetage der Vereinigten Bühnen Wien. Die Stadt Wien hat beschlossen, die Subventionen für die VBW um 750.000 Euro zu kürzen – eine Summe, die dem als »Gewinn« ausgewiesenen Betrag von 2010 entspricht.

Geschäftsführer Drozda:

»Das erinnert mich an die Steinzeitkameralistik, wo man im Dezember Druckerpatronen gekauft hat, um nicht das Budget im Jänner gekürzt zu bekommen. Es ist nicht sehr motivierend, auch wenn es wirtschaftlich harte Zeiten sind. Dass das weder bei uns noch unseren Sponsoren Begeisterungsstürme auslöst ist, ist sicher zutreffend beobachtet. Ich hätte es lieber den Rücklagen zugeführt.«

Hätten sich die VBW gemäß ihrem ursprünglichen Auftrag in den letzten Jahren darum gekümmert, neue, interessante und innovative »Musical«-Produktionen in Wien auf die Bühne zu bringen, könnte man bezüglich der 750.000 Euro als am Musicalgenre Interessierter vielleicht der Meinung sein, dass es schade ist, sie nicht mehr für derlei Projekte verwendet zu wissen. Tatsächlich aber wurde im deutschen Angebotsmarkt geshoppt und dann das Eingekaufte musikalisch hochpoliert – und Altes wurde aus der Mottenkiste geholt, was 2012, Stichwort »Elisabeth«, nicht anders werden wird. Und ja, auch die »Druckerpatronen« gibt es ja nach wie vor, nur heißen sie bei uns Kolonovits, Becker & Co.

Link
- orf.at: Kritik an Kürzung der Subventionen

PS: Optimalerweise sollte man die bei den VBW eingesparten 750.000 Euro ins Musicalgenre investieren und kleinere Projekte finanzieren, deren Initiatoren fördern und ermutigen, beispielsweise Rory Six und Dirk Schattner, die vor wenigen Tagen ihre neue Show »Das Mädchen mit den Schwefelhölzern« auf der Probebühne des Ronacher präsentiert haben.

Uwe Kröger & Maya Hakvoort - 2012 als »Tod« & »Elisabeth« in Wien

… und zwar, wie ots.at berichtet, im Parkhotel Schönbrunn:

Wer den Namen Kaiser trägt, kann im Parkhotel Schönbrunn wie ein Kaiser residieren und verwöhnt werden – zumindest für ein Wochenende. Die Austria Trend Hotels rufen Herr und Frau Kaiser auf, sich über www.austria-trend.at für ein imperiales Wochenende zu bewerben: Ein Aufenthalt in der luxuriösen Kaisersuite samt Fiaker-Rundfahrt im Schlosspark Schönbrunn, Führung durch die historische Schlossanlage und ein fürstliches Mittagessen im Restaurant Gloriette, ein Candle-Light-Dinner im Restaurant Maria Theresia und klassischer Musikgenuss zum Ausklang eines einzigartigen Wochenendes warten auf das »Kaiser-Paar«.

Aus allen Teilnehmern mit dem Namen Kaiser werden zudem zehn Personen gezogen, die eine VIP-Einladung zur großen Eröffnungsgala des Parkhotels Schönbrunn am 1. März 2012 gewinnen können, bei der die Musical Stars Uwe Kröger und Maya Hakvoort die Musical-Songs aus »Elisabeth« zum Besten geben. Die Aktion »Herr und Frau Kaiser gesucht« startet im Dezember. [ots.at]

Reaktionen
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Wer wird es werden? Die VBW suchen einen Intendanten

Lange hat es gedauert, nun ist sie da, die Ausschreibung für den Posten des Intendanten der VBW. Manche vermuteten schon, Kathrin Zechner würde den Nachfolger per Castingshow suchen lassen, aber so lange wollte man dann doch nicht warten, und Sido sucht ja schon ne harte Boyband.

Intendanten/-in für den Bereich Musical
Vereinigte Bühnen Wien - Theater an der Wien/Raimund Theater/Ronacher. Wien, 17.11.

Die VEREINIGTE BÜHNEN WIEN GmbH, ein Unternehmen der WIEN HOLDING, zählt mit den beiden Musicalhäusern Raimund Theater und Ronacher zu den erfolgreichsten Musicalproduzenten Europas und hat mit dem Opernhaus Theater an der Wien ein international führendes Stagionetheater etabliert. Mit unseren Produktionen, die von den rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vereinigten Bühnen Wien einschließlich einem erstklassigen Musical-Orchester realisiert werden, begeistern wir jährlich 600.000 Besucher in Wien und rund doppelt so viele bei unseren Musical-Lizenzproduktionen im Ausland. Seit 1996 werden unsere Musical-Produktionen in 17 Ländern vermarktet. Die grenzübergreifende Wirkung der begeisternden Stoffe und stimmigen Inszenierungen reicht von Japan bis in die Vereinigten Staaten, wie etwa bei unserem Musical REBECCA, das im April 2012 Premiere am Broadway feiern wird. Für die dynamische Weiterentwicklung dieser Sparte suchen wir ehestmöglich eine/n versierte/n Intendanten/-in für den Bereich Musical

Weiterlesen –> hier.

Volksoper Wien: Probenbeginn für »Die spinnen, die Römer!«

© Rita Newman/Volksoper Am 17. Dezember 2011 geht in der Wiener Volksoper die Premiere von Stephen Sondheims Musical »Die spinnen, die Römer!« über die Bühne. Die Proben dafür haben am 2. November 2011 begonnen. Die Regie hat Werner Sobotka übernommen.

Die Besetzung
Herbert Steinböck spielt den lüsternen Senex, Ehekrüppel in den nicht mehr besten Jahren; seine gestrenge Gattin, die bezeichnenderweise auf den Namen Domina hört, wird von Dagmar Hellberg dargestellt. Paul Schweinester gibt deren Spross Hero, wenig heldenhaft, aber umso verliebter in die reizende Philia (Bettina Mönch), die er für eine Kurtisane halten muss; allerdings stellt sie sich als wartende Jungfrau und nicht als Angestellte des »Fleischhändlers« Marcus Lycus (Wolfgang Gratschmaier) heraus, als designierte Braut des ebenso breitschultrigen wie lautstarken Miles Gloriosus (Florian Spiess); notorisch überfordert von den Vorgängen ist der Sklave mit dem sprechenden Namen Hysterium (Boris Pfeifer); dessen Kollege schließlich ist die wahre Zentralfigur der tollen Verwechslungskomödie: Pseudolus (der »Lügenreiche«), der Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um seine Freiheit zu erlangen; der Direktor der Volksoper, Robert Meyer, verkörpert diese Rolle, die Zero Mostel nicht nur kreiert, sondern auch in der Verfilmung gegeben hat. Der deutsche Verleihtitel dieses Streifens aus dem Jahre 1966 lautete »Toll trieben es die alten Römer« (auch die Eindeutschung »Zustände wie im alten Rom« ist bisweilen im Umlauf).

© Rudolf Klaban/Volksoper

Einige von Mostels Nachfolgern als Pseudolus waren Phil Silvers, Nathan Lane, Whoopi Goldberg und, am Wiener Graumanntheater 1992, Michael Niavarani. Der Regisseur dieser turbulenten Kellertheaterproduktion hieß Werner Sobotka; Sondheims »Römern« gilt nun auch Sobotkas Volksoperndebüt. Mit von der Partie ist Choreograph Ramesh Nair. Der Bühnenbildner ist Friedrich Despalmes.

© Rita Newman/Volksoper

Nach der ersten Vorstellungsserie im Dezember 2011 und Januar 2012 ist die Show ab Mai 2012 wieder auf dem Spielplan der Volksoper. In dieser zweiten Serie wird Sigrid Hauser die Hauptrolle übernehmen und Johanna Arrouas mit Bettina Mönch als Philia alternieren. Am Pult des Volksopernorchesters wird David Levi stehen.

»Die spinnen, die Römer!«
Premiere am Samstag, 17. Dezember 2011, 19:00 Uhr. Weitere Vorstellungen im Dezember 2011, Januar, Mai und Juni 2012. Nähere Infos & Tickets –> hier.

Die genaue Besetzung gibt’s –> hier.

HYBRIS oder Wenn man die Realität ausblendet

Gegessen, Michael Kunze ist ein »Storyarchitekt«, der seine Art, Musicals aufzubauen, zum Prinzip erhoben hat und einige Treffer landen konnte, neben Niederlagen wie »Marie Antoinette« beispielsweise und anderen Teilmisserfolgen.

Derzeit läuft in Deutschland und der Schweiz die Promotionmaschine für »Rebecca«, und dabei kommt Michael Kunze auch sein großes Talent zugute, über das, was er macht, in klaren, einfachen Worten Auskunft geben zu können.

Was Michael Kunze jedoch, und das scheinbar zunehmend, pflegt, ist eine gewisse Kultur der Hybris. Richtig ist, dass der Text eines Liedes – logischerweise – ein wichtiger Bestandteil ist, unrichtig ist, dass man davon ausgehen kann, dass der Texter es immer ist, der durch den Text den Zuhörer »berührt«. Diesen Eindruck könnte man nämlich gewinnen, wenn man sich den folgenden Beitrag über »Rebecca« ansieht. Den Namen des Komponisten des Musicals »Rebecca« wird man hier vermissen.

Kulturplatz vom 26.10.2011

Michael Kunze: »Ich habe nicht viele Talente, aber ich hab ein Talent, ich kann in der Tat, Menschen berühren.«

Wunderbar, dann sollte man doch »Rebecca« und »Elisabeth« als Sprechstücke aufführen, den Menschen würde vielleicht auffallen, wie teilweise unendlich banale Textstellen alleine durch die Musik von Sylvester Levay Substanz erhalten, dass es, nur allzu oft, die Musik ist, die berührt. Freilich, wenn man es zulässt, dass zunehmend Schlagerfuzzis die Musicalszene entern und Musicalproduktionen in Schlagermusiksendungen beworben werden, dann muss man sich nicht wundern, wenn das Dümmlichste des Dümmlichen völlig reicht.

Lisa Greslehner: »Quer durch den Gemüsegarten«

1. Dezember 2011
20:00bis23:00

gemuesegarten2011.jpg»Quer durch den Gemüsegarten« heißt das Musikprojekt der jungen Musicaldarstellerin Lisa Greslehner, mit dem sie am 1. Dezember 2011 zu Gunsten der Kinderkrebsforschung des St. Anna Kinderspitals in der Wiener Soulveranda zu sehen ist.
Mit ihrer Band, Michael Schnell am Klavier, Onwuama Richson an der Cajon und Martin Hlatky an der Gitarre, bietet die Absolventin der Sunrise Studios einen buntgemischten »Musiksalat« – mit Songs von Musical bis Pop. Begleitet wird Lisa von der Sunrise-Absolventin Aloysia Astari (»Miss Saigon«, Stadttheater Klagenfurt) und Katherine Fields. Nähere Infos –> hier.

»Quer durch den Gemüsegarten«
Vocals: Lisa Greslehner
Backing Vocals: Aloysia Astari , Katherine Fields
Klavier: Michael Schnell
Gitarre: Martin Hlatky
Cajon: Onwuama Richson

Tickets
E-Mail: querdurchdengemuesegarten@gmail.com
Tel.: 0676 442 2444
Studenten: 7€
Erwachsene: 12€
Einlass: 20 Uhr

Infos zur Spendenaktion
Tag für Tag rettet die St. Anna Kinderkrebsforschung in Österreich das Leben krebskranker Kinder und leistet mit ihren Forschern einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Bekämpfung von Kinderkrebs. Der Reinerlös der Veranstaltung geht an die Kinderkrebsforschung des St. Anna Kinderspitals.

Links
- YouTube-Kanal von Lisa Greslehner
- Lisa Greslehner @Facebook

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