29. Mai 2009 | ||
18:45 | bis | 20:05 |
Undine geht/eine Reise mit dem Zug
Uraufführung
Freitag, 29. Mai 2009, 18:45 Uhr
Dauer: 80 Minuten
im Zug, Beginn der Fahrt
Bahnhof Heiligenstadt, Gleis 5
Text INGEBORG BACHMANN
Idee, Inszenierung & Logistik HELGA UTZ
Ton-Einspielungen OLGA NEUWIRTH
Ausstattung THOMAS UNTHAN
Sprachregie JAN KONIECZNY
Tonmeister JÖRG BEHRENS
Konzeptionelle Mitarbeit AGNES BURGHARDT / BARTHOLOMÄUS
KLEPPEK / FALKO NICKEL / ANDREAS TIEDEMANN / MARCO TÖLZER
Presse VERENA ASCHAUER / VERENA BIERL
mit JAN KONIECZNY / JOHANNA DIEKMEYER / JOSEPHINE
FABIAN / MARTIN HEMMER / FELIX JEITER / SUSANNE LITSCHAUER / KATHARINA NESYTOWA / EVA SAKALOVA (Schauspiel)
WALTHER SOYKA (Akkordeon) und andere
eine Produktion der OPER UNTERWEGS in Zusammenarbeit mit den ÖBB
Der Text von Ingeborg Bachmann und die Musik von Olga Neuwirth, die für diese Aufführungen einen Kompositionsauftrag erhalten hat, bilden ein integratives Ganzes, das sich dem FAHREN unterordnet. Undine als Inbegriff des unbehausten Wesens, das sich sehnt und fordert und leer ausgeht, gerufen wird, im Leben der Männer eindringt, einsteigt, ein Stück Weges mitgenommen wird und wieder weggehen muss, als Thema für eine ungewöhnliche Reise.
Gespielt wird in einer Garnitur der S-Bahn aus den Sechzigerjahren, die von Heiligenstadt aus zunächst die historische Trasse der Verbindungsbahn von Otto Wagner befährt, die ursprünglich Franz Joseph ermöglichen sollte, seine Truppen rasch zusammenzuziehen. Vorbei ziehen Luftbadeanstalt, Friedhof, Gründerzeithäuser und Industrieanlagen, die alten Jugendstilbahnhöfe, bis Penzing. Dort nimmt der Zug einen vom Publikum noch nie befahrenen Weg: Es geht nach Speising, über die stillgelegten Bahnhöfe Maxing und Oberlaa nach Kledering, dem großen Verschiebebahnhof, wo sich 56 Gleise nebeneinander befinden. Durch die Erdberger Lände und die Praterauen fährt man schließlich die historische Donauuferbahn entlang, die sonst nur für Güterverkehr freigegeben ist, zurück bis Heiligenstadt. > Mehr zur Bahnstrecke gibts hier
Bachmanns berühmte Erzählung von 1961 ist erstaunlich akut, der Text schmerzt und fordert unbeirrt. Bachmann lässt keine emotionalen Nachsichtigkeiten durch, sie zwingt zu einer Haltung. In diesem Sinne ist der Text historisch, denn Moral und Haltung gelten als obsolet. Er kommt uns auf der Fahrt selbst wie Undine entgegen, radikal und verloren zugleich.Die OPER UNTERWEGS bespielt öffentliche Räume: Die Grenzen zwischen den realen Bildern und den inszenierten Szenen lösen sich in der Wahrnehmung auf. Der Zuschauer setzt sich sein eigenes Theater zusammen, die Stadt, die Bahn, die Szenen innen und außen, die bildlichen Installationen werden zu einem ganz eigenen aufregenden Erlebnis.
Ticketinfos –> hier