Martin Bruny am Samstag, den
18. September 2010 um 08:47 · gespeichert in Event-Tipps
25. April 2011
11:00
bis
13:00
Landestheater Linz: Linie 1
Text: Volker Ludwig
Musik: Birger Heymann
Premiere am 25.04.2011
Spielstätte Kammerspiele
Stückinfo
Ein junges Mädchen aus der Provinz, von Zuhause ausgerissen, landet am Berliner Bahnhof Zoo. Sie ist auf der Suche nach ihrem »Märchenprinzen« Johnnie, einem Berliner Rockmusiker. In der Bahnhofshalle trifft sie auf die »Überreste der Nacht«, Obdachlose, Spinner, eine alkoholisierte Nachtschwärmerin, nur nicht auf Johnnie. So macht sie sich auf den Weg nach Kreuzberg mit der U-Bahn-Linie 1 und gerät in einen Strudel von Begegnungen mit Typen der anderen Art.
Ein Musical über Leben und Überleben in der Großstadt, über Hoff nung und Anpassung, Mut und Selbstbetrug, zum Lachen und Weinen, zum Träumen – und zum Nachdenken über sich selbst.
Martin Bruny am Freitag, den
17. September 2010 um 22:53 · gespeichert in Musical, Wien
In der österreichischen Tageszeitung KURIER darf Regisseur Josef Ernst Köpplinger die Werbetrommel für das von ihm an der Wiener Volksoper inszenierte Musical “Hello, Dolly!” rühren. Gute Sache. Gleichzeitig übt er auch Kritik an der Volksoper, noch besser! Denn dass man sich da noch immer nicht traut, einen Schritt weiter in die Moderne zu tappsen, Richtung Sondheim, ist einfach nur lächerlich.
Die Zeit sei reif für Sondheim, meint Köpplinger. Ach wirklich? Sondheim ist 80 geworden heuer, man könnte meinen, die Zeit sei überreif. Selbstverständlich wäre “Sweeney Todd” wunderbar geeignet gewesen für die Volksoper. In Klagenfurt, so Köpplinger, habe man bei 25 Vorstellungen eine Auslastung von 80 Prozent erreicht. 2012/13 hatte Köpplinger für Klagenfurt “A Little Night Music” geplant, nun, da er ja 2012 für sechs Jahre als Intendant ans Gärtnerplatztheater nach München wechselt, wird er das Stück woanders inszenieren.
Ganz sicher nicht am Raimund Theater, im Ronacher oder im Theater an der Wien. Ja, da darf man ganz sicher sein. Und man darf auch sicher sein, dass das nicht an Köpplinger scheitert. Oder, wie es der Regisseur im KURIER formuliert:
Musical haben in Österreich einen durchaus hohen Stellenwert, aber es gehe nicht nur um Kassenfüller. “Das ist jetzt keine Kritik an Kathrin Zechner”, sagt Köpplinger. “Aber ich halte die überteuerten Long-Runs für überaltet und finde es nicht nötig, dass mittelmäßige Stücke mit mittelmäßiger Musik eine Musikstadt wie Wien zwei Jahre langlähmen. Dazu gibt es viel zu gute, ungespielte Musicals.”
“Meine Liebe zum Musical lässt mich einiges vermissen an einer Weltstadt wie Wien”, sagt Köpplinger. “Man müsste im Ronacher Musical-Repertoire spielen, im Raimundtheater die Long-Runs oder neue Stücke, kombiniert mit einer Work-in-Progress-Unterhaltungstheaterwerkstatt etwa im MuseumsQuartier, wo mit Autoren, Komponisten und Dramaturgen Tolles entstehen kann. Das hielte ich für eine gute Abdeckung im Musical-Bereich.”
Keine Kritik an Kathrin Zechner? Wieso eigentlich nicht? Die “Schonzeit” sollte vorbei sein. Selbstverständlich ist die völlig ideen- und konzeptfreie Bespielung der beiden Top-Musicalhäuser in Wien ein Ärgernis. In jeder ernstzunehmenden “Musicalstadt” dieser Welt ist es möglich, dass man einen Sondheim in einem großen Musicaltheater zu sehen bekommt. In den Häusern der VBW wird das allerdings nicht sein. Hier wird in den letzten Jahren eine der peinlichsten Strategien exekutiert, die das Unternehmen je entwickelt hat. Man setzt a) auf altbewährte Musicalhits, die immer und immer wieder, und laufend billiger und schlechter produziert wiederaufgenommen werden und b) entwickelt man um teures Geld Nischenproduktionen, die mit dem Musicalgenre nichts zu tun haben, aber ein sicherer Hit bei den Kritikern sind. Neuester Fall: das erneute Engagement von John Malkovich mit einer Produktion, die nichts mit Musicals zu tun hat und wesentlich besser ins Theater an der Wien mit seiner derzeitigen Programmausrichtung passen würde.
Es fehlt an Mut, es fehlt an Ideen, es fehlt an der Überzeugung, dass man Intendantin eines Unternehmens ist, das Musicals macht. Fehlt die Liebe zu Musicals? Man will das nicht wirklich wahrhaben. Ein Sondheim, ja, das wäre überfällig, ein Ende des Schlagerkarussels, ein Ende der Wiederaufnahmen der Wiederaufnahmen, ein Ende des Anbiederns an Wiener Kritiker mit vermeintlich hochwertigen Produkten, die nichts mit dem eigentlichen Sinn und Zweck des Unternehmens zu tun haben.
Martin Bruny am Freitag, den
17. September 2010 um 11:09 · gespeichert in Netz, Ausbildung
Seit Juni 2008 betreiben Studenten der Joop van den Ende Academy, Hamburg, einen Musicalausbildungsblog, in dem sie über ihre Erlebnisse im Zuge des Studiums berichten. Dieser Tage ist natürlich der Workshop, den Jason Robert Brown geben wird, ein Thema, aber nicht nur deswegen lohnt sich ein Klick auf die Website.
Martin Bruny am Donnerstag, den
16. September 2010 um 13:40 · gespeichert in Musical, Wien, Event-Tipps
25. November 2010
19:00
bis
21:00
“Camp Rock”, eine für die Bühne erstellte Version eines Disney-Fernsehmusicals, wird am 25. November 2010 in der Wiener Stadthalle, Halle F, seine deutschsprachige Erstaufführung feiern. “Camp Rock”, das Bühnenmusical” basiert nicht auf “Camp Rock”, dem ersten Teil des Disney-Fernsehmusicals, sondern auf dem Sequel “Camp Rock 2 - The Final Jam”, das in Europa und den USA am 3. September 2010 zum ersten Mal gesendet wurde.
In den USA konnte “Camp Rock 2 - The Final Jam” an den Erfolg des ersten Teils anschließen. 8 Millionen schalteten ein und machten den Film zum meistgesehenen “Cable Movie” 2010. Kleine Zahlenspielerei: Wäre das Fernsehmusical im Kino gestartet und hätte sich jeder, der den Streifen im TV gesehen hat, eine Kinokarte gekauft, hätte “Camp Rock 2″ am Premierentag 63,2 Millionen Dollar eingespielt. Die österreichische Free-TV-Premiere von “Camp Rock 2 - The Final Jam” findet am 19. September 2010 statt: ORF 1, 16:15 Uhr.
Bei der Bühnenfassung, die in der Wiener Stadthalle vom 25. November bis 5. Dezember 2010 zu sehen sein wird, handelt es sich um eine Produktion des Performing Center Austria (PCA) gemeinsam mit der Wien Holding und der Wiener Stadthalle. Die Rollen wurden mit Studenten und Absolventen des PCA besetzt, dazu kommen einige Gäste wie Norbert Holoubek oder Karsten Kammeier. Für Kleinstrollen findet am 9. Oktober in der Wiener Stadthalle ab 14 Uhr auf der Probebühne der Halle F ein Casting statt.
Inhalt
Keine andere als Mitchie freut sich mehr auf den Sommer voller Spaß und Musik im »Camp Rock«. Endlich sieht sie Shane wieder, der mit seinen Brüdern Nate und Jason auch in diesem Jahr wieder dabei sein wird. Doch als Mitchie ankommt, muss sie feststellen, dass auf der anderen Seite des Sees ein weiteres Musik-Camp, »Camp Star«, eröffnet hat. Mit seinem Hochglanz-Profi-Equipment lockt es nicht nur viele ehemalige »Camp Rock« Teilnehmer an, auch die meisten Betreuer wandern ab. »Camp Rock« steht kurz vor dem Aus, wären da nicht Mitchie, Shane, seine Brüder und all die Freunde, die kurzerhand selbst in die Rollen der Tanz- und Musiklehrer schlüpfen, um ihr Camp zu retten. Welches Camp das Beste ist, soll sich im ultimativen »Final Jam« – live im TV – entscheiden. Kann »Camp Rock« gegen »Camp Star« bestehen? Und warum muss sich Nate ausgerechnet jetzt in die Tochter des »Camp Star« Besitzers verlieben …
Leading Team
Text: Robert L. Freedman/Faye Greenberg
Deutsche Übersetzung: Jürgen Kapaun
Musik: David N. Lawrence
Regie: Rita Sereinig
Musikalische Leitung: Marie Landreth, Bernd Leichtfried
Choreographie: Sabine Arthold, Susanne Rietz
Bühnenbild: Hans Kudlich
Kostüme: Richard Panzenböck
Lichtdesign: Michael Grundner
Cast
Mitchie: Anna Carina Buchegger/Denise Jastraunig/Anetta Szabo
Shane: Peter Neustifter/Jakob Semotan
Nate: Peter Knauder/David Schuler/Peter Neustifter
Andy: Peter Neustifter/Christoph Graf
Jason: Markus Hareter/Thomas Poms
Luke: Ivo Giacomozzie/Michael Höfner
Sander: Ivo Giacomozzie/Michael Höfner/Peter Knauder
Barron: Thomas Poms/Lukas Ruziczka
Tess: Jasmin Andergassen/Judith Jandl
Dana: Astrid Golaub/Anetta Szabo
Cesario Brown: Norbert Holoubek
Axel Turner: Karsten Kammeier
Caitlyn: Eva Prenner/Julia Wenig
Ella: Aline Herger/Jasmin Shah Ali
Peggy: Jeannine Allieri/Claudia Artner
Rosie: Franziska Fröhlich/Angelika Ratej/Gloria Veit
Ensemble
Lara Arth, Saskia Arth, Michà¨le Blättler, Melanie Böhm, Sarah Est, Julia Edtmeier, Bernadette Fröhlich, Sascha Gruber, Clara Sophia Karzel, Katharina Lenz, Nicole Gabriela Lubinger, Roberto Martinelli, Michael Mayer, Clara Montocchio, Johanna Mucha, Marcus Richter, Stefanie Steindl, Tiziana Turano
Die offizielle Website zur Show stammt von Disney & dem PCA und ist unter camprock-musical.at zu erreichen. Mittlerweile gibt es auch einen Blog zur Show, den “CampBlog” –> hier
Aufführungstermine
Premiere: Donnerstag, 25. November 2010, 19.00 Uhr
Freitag, 26. November 2010, 19.00 Uhr
Samstag, 27. November 2010, 15.00 Uhr
Samstag, 27. November 2010, 19.00 Uhr
Sonntag, 28. November 2010, 15.00 Uhr
Donnerstag, 2. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Freitag, 3. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Samstag, 4. Dezember 2010, 15.00 Uhr
Samstag, 4. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Sonntag, 5. Dezember 2010, 15.00 Uhr
Martin Bruny am Sonntag, den
12. September 2010 um 00:03 · gespeichert in Flicks, Absurditäten
6. September 2010, wir lesen im “profil”:
… das Drama eines jungen, orientierungslosen Kino-Superstars, eine Studie des Lebens in und mit der Filmindustrie, ein Blick ins Innere der Albtraumfabrik, inszeniert von einer Regisseurin, die solche Geschichten nicht nur vom Hörensagen kennen müsste. Umso absurder nimmt sich das karge Ergebnis des Films aus, der dann doch zu schnell zur Hollywood-Klischeeschleuder geriet: “Somewhere” folgt den sinnlosen Wegen eines von allen begehrten, aber von niemandem wirklich geliebten Schauspielers (öd dargestellt von Stephen Dorff), dem das Verstellungsgewerbe, in dem er so erfolgreich ist, den Atem abschnürt - und der sich in all den hübsch fotografierten Bildern verläuft, die ihm da geboten werden. Sofia Coppolas “Somewhere” ist exakt so unbestimmt, gelangweilt und uninspiriert wie ihr Filmtitel. Wenn die Jury unter Quentin Taranatino am 11. Septenber Venedigs Goldenen Kino-Löwen 2010 verleihen wird, dürfte dieser Film keine größere Rolle spielen.
11. September 2010
Die US-Regisseurin Sofia Coppola ist beim Filmfestival in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Coppolas Film “Somewhere” sei einstimmig zum Sieger gewählt worden, sagte der Jury-Vorsitzende Quentin Tarantino Samstagabend. Der Streifen habe die Jury schon bei der ersten Vorführung verzaubert. “Somewhere” erzählt die Geschichte eines Filmstars, der die Leere seines Daseins durch die Augen seiner elfjährigen Tochter sieht. [Der STANDARD]
Martin Bruny am Samstag, den
11. September 2010 um 10:54 · gespeichert in Pop, Newcomer, Event-Tipps, Kult
22. November 2010
20:00
bis
22:00
Adam Lambert (geboren 1982) ist vor allem all jenen ein Begriff, die Castingshows mögen. Im Mai 2009 beendete der Sänger die 8. Staffel von “American Idol” als Zweitplatzierter und ist seitdem hart am Arbeiten an einer Weltkarriere. Er war bei “American Idol” einer der wenigen, die Stimme und Ausstrahlung hatten, aufgrund seines durchwegs exaltierten Auftretens war er der Star der Show. Lamberts Debüt-CD “For Your Entertainment” erschien im November 2009. Mit der Singleauskoppelung “Whataya Want From Me” schaffte er es in Österreich in die Top 20 der Verkaufscharts.
Dieser Tage hat Lambert die Termine für seine anstehende Europa-Tournee veröffentlicht. Mit dabei ist ein Auftritt im Wiener WUK am 22. November 2010. Die Europa-Daten im Überblick:
* November 09: Stockholm, Schweden, Debaser Medis
* November 12: München, Deutschland, Theaterfabrik
* November 14: Hamburg, Deutschland, Grünspan
* November 15: Berlin, Deutschland, Postbahnhof
* November 16: Stuttgart, Deutschland, Zapata
* November 19: Köln, Deutschland, Gloria
* November 22: Wien, Österreich, WUK
* November 23: Zürich, Schweiz, Xtra Club
* November 26: Birmingham, UK, Academy 2
* November 27: Manchester, UK, Academy 2
* November 28: Glasgow, Scotland, ABC
* November 29: London, England, Shepherds Bush
Martin Bruny am Samstag, den
11. September 2010 um 10:19 · gespeichert in Event-Tipps
17. September 2010
16:00
bis
18:00
Am 17. September 2010 finden im WFC - Wohnpark Freizeit Club Alt Erlaa - Wien um 16 Uhr und um 18 Uhr Aufführungen des KinderMusicals “Das kleine Ich bin Ich” statt.
Norberto Bertassi, Andrea Malek, Walter Lochmann und viele Kinder aus Alterlaa freuen sich auf diese Wiederaufnahme.
Das südlichste Bundesland Kärnten hat den Schritt gewagt: Es hat sich von Restösterreich abgespalten und fungiert seitdem als eigener Staat. Da diese Abspaltung allerdings einen Rückgang der Bevölkerungszahlen mit sich gebracht hat, gilt es nun, neue Bewohner für den Staat anzuwerben. Zu diesem Zweck werden von RaDeschnig diverse Kärntner Bräuche und Eigenheiten vorgestellt, sowie unter anderem folgende Fragen aufgeworfen:
- Wohin ist das Ch verschwunden?
- Wie wurde der Schnapskrapfen zum Alkoholiker?
- Was hat es mit dem ominösen Schild â€Nach Kärnten†auf sich?
- Und: Warum bekommt man den Villacher Fasching nur noch auf Rezept?
Termine in Wien
25./30. September: Schubert Theater
21.Oktober/23.November: Theater am Alsergrund
Martin Bruny am Mittwoch, den
8. September 2010 um 13:57 · gespeichert in Rezensionen, Bücher, 2010
Wie schreiben das Jahr 2010 – Stephen Sondheim, geboren am 22. März 1930 in New York, einer der bedeutendsten Musicalkomponisten & -texter, Preisträger eines Oscars (1990, für »Sooner or later« aus dem Film »Dick Tracy«) sowie mehrerer Tony- und Grammy-Awards und des Pulitzer-Preises (1985, für »Sunday in the Park with George«), feierte seinen 80. Geburtstag.
Man könnte meinen, ein solches Jubiläum wäre der perfekte Anlass für zumindest einige wenige Buchpublikationen – eventuell Bildbände mit den schönsten Szenenfotos der Uraufführungen von Sondheims Werken, kommentiert von all jenen, die darin große Erfolge feiern konnten, vielleicht auch umfangreiche Biographien, Interviewbände, Einzeluntersuchungen zur Wirkung beziehungsweise Rezeption – doch auf dem Buchsektor, nicht nur auf dem deutschen, ist es merkwürdig ruhig.
Immerhin – mit »Finishing the Hat«, benannt nach einem Lied aus Sondheims 1984 uraufgeführter Show »Sunday in the Park with George«, [der Untertitel des Buches wird pfiffig-verspielt lauten: »v. 1: The Collected Lyrics of Stephen Sondheim with Attendant Comments, Principles, Heresies, Grudges, Whines and Anecdotes«] erscheint im Herbst 2010 der erste Teil eines auf zwei Bände angelegten Werks, das einerseits die Memoiren des Komponisten und Texters beinhaltet, Erinnerungen an seine Shows und an seine Kollegen umfasst, andererseits auch eine Sammlung seiner wichtigsten Songtexte, von ihm selbst kommentiert, werden wird. »Finishing the Hat« erscheint in England bei Virgin Books und in den USA bei Alfred A. Knopf. 2011 folgt mit »Look, I made a Hat«[der Titel ist ein Zitat einer Zeile aus dem Lied »Finishing the Hat«] der zweite Teil des zweibändigen Werks.
Viel mehr wird es 2010 nicht mehr an Buchneuerscheinungen zum Thema Stephen Sondheim geben, im deutschsprachigen Raum also gar keine. Da trifft es sich gut, dass 2009 mit Marco Frankes »Stephen Sondheims Sweeney Todd« ein Werkporträt des wohl populärsten Musicals des Komponisten erschienen ist.
Marco Franke, geboren 1979, studierte Musik- und Theaterwissenschaft an der Ludwig Maximilians-Universität München. Derzeit ist er Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit und Konzertdramaturg beim Sinfonieorchester »basel sinfonietta«. Sein Werkporträt hat er bereits im Jahre 2005 fertiggestellt; einige Jährchen, bis Herbst 2009, hat es dann gedauert, bis die Hamburger Diplomica Verlag GmbH die wissenschaftliche Abschlussarbeit in ihr Programm aufgenommen hat und sie nun wahlweise als E-Book oder auch als gedrucktes Exemplar anbietet.
154 Seiten umfasst Frankes Analyse, den ersten Teil widmet er einer Stoffgeschichte. In einem dreistufigen Werkvergleich untersucht er Übereinstimmungen und Abweichungen des Musicals zur 1968 entstandenen Schauspielvorlage von Christopher Bond und zu den vielen »Sweeney Todd«-Melodramen des 19. Jahrhunderts, hier vor allem George Didbin Pitts Version von 1847, aber auch zurückgehend bis zu einer französischen Ballade aus dem 14. Jahrhundert über einen mordenden Barbier, der mit einer Gehilfin seine Opfer zu Fleischpasteten weiterverarbeitet haben soll. Berücksichtigt wird dabei auch die szenische Realisierung von Harold Prince, dem Regisseur der Broadway-Uraufführung.
Im zweiten Teil widmet sich Franke dem eklektischen Werkcharakter des Musicals und seiner Schauspielvorlage im Hinblick auf Erzählstrukturen und Motive.
Der dritte Teil stellt eine ausführliche und detailreiche musikdramaturgische Analyse von »Sweeney Todd« dar, einem Musical, das gerade wegen seiner Opernhaftigkeit und dem Umstand, dass es ohne Probleme auch mit Opernsängern zu besetzen ist, einerseits nur schwer in die gängigen Schemata des amerikanischen »Musical Theaters« schubladisierbar ist, andererseits zu einem der meistgespielten Werke Sondheims avancierte.
Der Autor unterfüttert seine Analyse mit einem gigantischen Anmerkungsapparat, fast könnte man meinen, jede These und jede Aussage sei dutzendfach abgesichert. Zweifellos eine gute Sache, und so nebenbei bemerkt lohnt es sich gerade bei diesem Buch, einen genaueren Blick auf den Fußnotenteil zu werfen. Es ist fast schon ein bisschen schade, dass hier, ein wenig versteckt, eine Unmenge an guten Geschichten ausgelagert wurden. Amerikanische Sachbuchautoren hätten beispielsweise rund um die Frage, ob es denn nun tatsächlich einen »Sweeney Todd« gegeben hat, ein eigenes spannendes Kapitel gemacht. Franke verweist auf amerikanische Studien und Internetforen, ohne dem »angeblich« im London des späten 18. Jahrhundert existierenden Barbier eine eigene längere Passage zu widmen – jenem Sweeney Todd, der am 25. Januar 1802 vor den Toren Londons aufgrund 160-fachen Mordes hingerichtet wurde. Schön herausgearbeitet dagegen ein anderes der gerade in diesem Werk recht drastischen Motive wie jenes des Kannibalismus.
Dem Hauptteil der Untersuchung angeschlossen findet sich ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis mit sämtlicher Primär- und Sekundärliteratur, diversen Hinweisen zu Internetquellen und zu Zeitungsartikeln, Programmheften und schließlich ein Video- und DVD-Verzeichnis mit einer Aufstellung der daran beteiligten Leading Teams und Darsteller.
Im Anhang des Werks schließlich bietet Marco Franke ein Interview mit Christopher Bond, das er am 24. September 2004 unmittelbar nach der Generalprobe von »Sweeney Todd« in der Kantine der Komischen Oper in Berlin geführt hat. Bond besorgte 2004 an der Komischen Oper die Berliner Erstaufführung des Musicals und erzählt sehr ausführlich über seine langjährige Erfahrung mit Sondheims Musical, das er bis dahin bereits sieben Mal inszeniert hatte. Franke nutzt die Gelegenheit, sehr detailreiche Fragen bis hin zur Charakteristik einzelner Personen zu stellen wie »Isn’t Johanna a little bit hysterical? I mean at least in the Sondheim version …« Das sind dann Stellen im Buch, die aus der manchmal vielleicht etwas zu trocken aufgezogenen Studie ein höchst lesenswertes Werk machen.
Was Franke schließlich zum Abschluss erarbeitet hat, ist ein tabellarischer Überblick über die wichtigsten literarischen und dramatischen Bearbeitungen des »Sweeney Todd«-Stoffs, von 1846 bis 1997, und eine genaue Auflistung der einzelnen Szenen von drei Versionen des Stoffs: jener von George Didbin Pitt, jener von Christopher Bond und jener von Stephen Sondheim.
Fazit: Ein Werkporträt vollgepackt mit Fakten, Quellenhinweisen und einem interessanten Interview. Sondheim-Fans sind damit sicher bestens bedient.
Marco Franke: Stephen Sondheims Sweeney Todd – ein Werkporträt. Diplomica Verlag GmbH, Hamburg 2009. 154 S.; (Softcover) ISBN 978-3-8366-7127-9. EUR 48
When the show was in town there was a little girl who was totally in love with “Les Mis”. She was listening to the songs and singing them at home as often as possible. So one day her mother surprised her with 2 tickets for the show! As you can imagine she was totally thrilled!
At the night of the performance in the theatre she was enchanted by the special atmosphere and she couldn’t wait to see her most favorite song “One Day More” performed live in front of her! The show started and she forgot everything around her.
During act 1 after the first excitement was gone she suddenly realized that she had to go to the restrooms as soon as possible. A few minutes before the final song of act 1 the little girl couldn’t help herself and left the auditorium! On her way back, expecting to see “One Day More” live, she was stopped by an usherette.
There she was, the sweet 13 year old girl, now being told that “it’s not allowed” to go back into the auditorium during the show! Sadly she had to wait outside and listen through closed doors while the people where singing her favorite song!
When I heard the story I felt so sorry for her!
That’s a story I always remember, when I’m listening to the music, seeing the show live or talking about it! And it is a running gag: don’t forget to see the loo before act 1 or you can’t stay for one day more!
Hope to hear lots of those stories from you see you at the O2 barricades for one day more!