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Archiv - Castingshows

ZDF-Castingshow “Musical Showstar 2008″ schwächelt schon am Start

Die Einschaltquoten für die erste Folge der ZDF-Castingshow “Musical Showstar 2008″ waren bescheiden. Trotz massiver Werbung bei “Wetten, dass …?” legte die Suche nach dem «Musical Showstar 2008» am Montag laut “Quotenmeter” einen klassischen Fehlstart hin.

2,23 Millionen Zuschauer verfolgten die Premiere, was einem Marktanteil von 8,4 Prozent beim Gesamtpublikum entspricht. 0,54 Millionen Zuseher in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen bedeuten 5,4 Prozent Marktanteil in dieser Gruppe. “Musical Showstar 2008″ liegt damit unter dem ohnehin schon nicht gerade üppigen Schnitt des ZDF, so “Quotenmeter”.

ZDF-Casting, Folge 1: “Musical Showstar 2008″ mit Wattebäuschchen im rosaroten Himmelbett

Man kann darauf wetten: Einer der Teilnehmer an einem typischen TV-Casting hat gerade eine Partnerin, die Sekunden vor der Geburt steht, oder es gilt einen Todesfall zu verkraften hat und ähnliches mehr. Natürlich auch beim ZDF-Casting mit Thomas Gottschalk. Laangweilig, berechenbar. Natürlich sind auch immer Kandidaten dabei, die nie im Leben geeignet sind, für die ausgeschriebene Rolle in Frage zu kommen. Zur Erinnerung: Es geht um Rollen in “Starlight Express”, ein Musical, das auch austrainierten Musicaldarstellern sehr viel abverlangt. Was man beim ZDF in der ersten Folge gesehen hat, waren großteils übergewichtige Menschen, Ulknudeln und Nichttänzer, ach ja, und einen Opernsänger, und Fast-Senioren. Will man damit alle Zuschauerzielgruppen abdecken?

Positiver als beim Sat.1-Casting die Jury, aber zu viele Kuscheldecken, Wattebäuschchen und rosarote Brillen, trotzdem, immer noch besser so, als Comichaftes wie bei “Ich Tarzan, Du Jane”. Ein sympathischer, aber etwas realitätsferner Einstieg durch das rosarote Himmelbettchen in den Musicalhimmel, wo Uwe Kröger und Katja Ebstein das Mooondlicht besingen.

Andrew Lloyd Webber - sucht er 2009 den neuen “Jesus”?

In einem Interview mit der englischen Zeitung THE SUN ging Komponist Andrew Lloyd Webber unter anderem auch auf seine TV-Pläne für die nächste Zukunft ein. 2009 erwägt Webber, mittels Casting-Show Darsteller für eine Produktion seines Musicalklassikers “Jesus Christ Superstar” zu suchen. Lloyd Webber [thisisnottingham.co.uk]:

I think I will do two more series and then quit this kind of thing. People get tired, I think. I have an idea to do Jesus Christ Superstar next year and then maybe another all-new show which I’m really excited about.

1,44 Millionen Zuschauer bei “Tarzan”-Peepshow dabei

Wie erwartet konnte die erste Live-Show des Sat.1-Tarzan-Castings leicht zulegen, was die Zuschauerzahlen betrifft. 1,44 Millionen Zuseher waren dabei: Beim Gesamtpublikum kam die Show auf 4,8 Prozent, in der Zielgruppe lockte man 8,5 Prozent an - eine leichte Steigerung im Vergleich zur Sendung vom 21. März, die eine Quote von 7,6 Prozent erreicht hatte. [Quotenmeter]

Die wirkliche Innovation dieser Sendung? Trillerpfeifen. Kaum vorstellbar, aber wahr. Zu Gekreische, Gejohle, zu peinlich übersteigertem Applaus kamen nun auch noch Trillerpfeifen hinzu. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Trillerpfeifen von Sat.1 selbst an ausgewählte Zuschauer ausgegeben wurden, nur um noch mehr vom peinlichen Karaoke der meisten Auftretenden abzulenken, die die meist mediokren Popsongs großteils dementsprechend interpretierten. Es ist absolut lächerlich, von den Kandidaten zu verlangen, peinliche 80er-Hits wie “When the rain begins to fall” (Pia Zadora & Jermaine Jackson) DARZUSTELLEN.

Kommen wir nochmals zum Applaus zurück. Welcher halbwegs normale Mensch würde während eines Songs, ausgerechnet beim Refrain, zu klatschen und johlen beginnen? Es ist diese Unart, die Shows wie “Ich Tarzan, Du Jane” so abstoßend, unehrlich und peinlich wirken lässt. Das Publikum wird vor Beginn der Sendung darauf trainiert, verschiedene “Applausarten” einzusetzen, unter anderem auch jene während der Songs. Echte Emotionen haben da keine Chance.

Der Moderator wälzte sich kalauernd durch die Sendung, es fehlte für ein Musical-Casting fast jeglicher “Musicalbezug”, bis auf eine lächerliche Anfangsperformance und ein schlecht performtes Schlusslied. Ja, aber “Tarzan” besteht doch aus Popsongs. Gegessen, das ist so nicht richtig. “Tarzan” besteht aus Popsongs genau so, wie “We Will Rock You” aus Rocksongs besteht. Innerhalb der Show ist das weder Rock, noch Pop, es ist Musical, alles andere würde auch nicht funktionieren, insofern ist die Ausgangsthese der Show, man suche keinen Musicalsänger, einfach falsch. Was man vielleicht nicht sucht, sind “Operettenstimmen”, Musicalsänger mit Poptimbre sind dagegen nicht mehr die Ausnahme, sondern eher schon die Regel. Whoopie, wie Simon Cowell (Juror bei “American Idol”) sagen würde - in ein paar Wochen ist Sir Andrew Lloyd Webber als Mentor der Kandidaten bei der siebenten Staffel von “American Idol” dabei. Und ich für meinen Teil bin mir sicher, dass diese eine Folge mehr Musical bieten wird als die ganze Sat.1-Castingserie.

West End: Mr. Bean goes Musical

Rowan Atkinson (”Mr. Bean”) wird in der West End-Produktion des Musicals “Oliver!”, die im Dezember 2008 Premiere feiert, in der Rolle des Fagin zu sehen sein. Das gab Produzent Sir Cameron Mackintosh dieser Tage bekannt, während Sir Andrew Lloyd Webber mittels TV-Castingshow noch geeignete Nancys und Olivers sucht.

Atkinson zu seinen Beweggründen, diese Bühnenrolle anzunehmen:

In the 1980s I enjoyed doing a lot of West End theatre and since then have been distracted very much by Mr. Bean and film-making. I had been thinking for some time about returning to the stage and the idea of the role of Fagin, which has long intrigued me - some time ago I even played the role in a school production - seemed like too good an opportunity to miss. [The Press Association]

“Ich Tarzan, Du Jane” - weiter flaue Einschaltquoten, “Promis” in den Live-Shows

Letzte Woche holte die fast zweistündige Ausgabe der Castingshow “Ich Tarzan, Du Jane” wieder nur eine Million junge Zuschauer zu Sat.1, was einem schlaffen Marktanteil von 7,6 Prozent entsprach. Auch beim Gesamtpublikum gab es im Vergleich zur vorletzten Sendung keine Besserung: 1,35 Millionen Zuschauer entsprachen völlig indiskutablen 4,2 Prozent Marktanteil. [Quotenmeter]

Für die kommenden Live-Shows holt man sich daher einige Gastjuroren, die, ganz ganz sicher, die Einschaltquoten in ungeahnte Höhen pushen werden [satundkabel.de]:

Roger Cicero (28. März)
Jeanette Biedermann (4. April)
Thomas Hermanns (11. April)
Dirk Bach (18. April)
Kim Fisher (25. April)
Phil Collins (2. Mai)

Was ist ein Musicaldarsteller?

Jüngst erregte ein Beitrag des Kultur-Channels etwas Befremden. Der Grund dafür ist die Frage, ab wann man sich als “Musicaldarsteller” bezeichnen “darf” und wann nicht. Genauer, ab wann man jemanden als Musicaldarsteller bezeichnen darf und wann nicht - und ob man denn die vielen “ausgebildeten” Musicaldarsteller nicht vor den Kopf stoßen würde, wenn man ihre jungen oder auch nicht mehr jungen Kollegen (wenn man sie denn so bezeichnen darf) bezeichnungsmäßig ebenbürtig betitelt(e).
Die ganze Diskussion halte ich persönlich für überzogen. Im Entertainmentbereich ist eine Ausbildung ganz gewiss nicht zu unterschätzen, aber sie ist keineswegs die einzige Voraussetzung beispielsweise dafür, Erfolg zu haben, zu unterhalten. Sie ist auch nicht die einzige Voraussetzung dafür, ob jemand auf der Bühne Leistung erbringen kann oder nicht. Sowohl im Schauspielbereich wie auch im Film, und so auch im Musicalbereich, wird es immer Quereinsteiger geben, und das ist auch gut so, denn Talent wird Wege finden, sich zu zeigen. Die verbeamtete Laufbahn, in der man Zeugnisse, Diplome, was auch immer erwirbt, mag in Deutschland und auch in Österreich eine gängige sein, man merkt das, wenn man das voller Stolz präsentierte DIPLOMDARSTELLER sieht. DIPLOMDARSTELLER, wunderbar, das ist, unbestreitbar, ein Leistungsbefähigungsnachweis.Das mag als Zulassungsvoraussetzung zu vielen Auditions zählen, aber sonst? Ist Robert Stadlober Schauspieler oder nicht, denn eine abgeschlossene Ausbildung hat er nicht. Ist er Musiker, denn eine Musikausbildung hat er nicht. Ab wann war man berechtigt, ihn als Schauspieler zu bezeichnen? Wir reden hier nicht von Mathematikern, Steuerprüfern und Buchhaltern, wir reden von Entertainment, von einem äußerst vielschichtigen Bereich, der von wenig anspruchsvollen Kellermusicals (und auch anspruchsvollen Kellermusicals) bis hin zu Stücken reicht, für die man tatsächlich eine ganz besondere Ausbildung haben muss, um sie souverän zu performen. Aber wem steht es zu, demjenigen, der am Anfang seiner Karriere steht, zu sagen: Nein, mach du erst mal eine Ausbildung, bevor du das, was du machst, auch definieren darfst. Muss ein Schriftsteller erst einmal in einem Verlag ein Buch publiziert haben, um als Schriftsteller zu gelten? Muss er von seinem Buch 100 Stück, 200 Stück oder mehr verkauft haben, um sich eine Berufsbezeichnung zulegen zu dürfen?
Ein Musicaldarsteller ist jemand, der in einem Musical etwas darstellt, so simpel definiert Wikipedia den Begriff “Musicaldarsteller” im Kern. Ja freilich, mag man da einwenden, aber das Musical muss dann schon “professionell” aufgezogen sein. Und wann sprechen wir von einem “professionell” produzierten Musical? Und warum sollte dieses Kriterium gelten?
Mich erinnert diese Definitionsklauberei wenigstens an etwas, was unbestreitbar Kunst ist, in dem Fall Dichtkunst und die Kunst des Definierens:

Gedichte
ein Gedicht ist etwas inmitten einer weißen Ebene,
von sich umzäunt und umschlossen
von den Schalen seiner Zeilen
es hat zwar vergessen, wo und wie es geworden ist,
aber es ist kein verflogener Vogel,
denn es spiegelt, indem es nur sich selber spiegelt,
auch die Gemütsverfassung, aus der es geworden ist,
wider
ein Gedicht ist ein Fenster,
in eine fremde Wirklichkeit geöffnet,
hinter der nur die eines Gedichtes sichtbar wird,
oder eine Mauer mit blinden Fenstern
der Augenblick Schmetterling,
bevor er in Staub zerfällt
ein verletztes Siegel
eine Zeichen- und Bilderschrift aus
einander widersprechenden Bildern und Zeichen
eine Muschelschale ohne Meeresrauschen
die Geisterstunde eines Gegenstandes
ein Apfel an einem Winterbaum,
aber nicht eine von Reif versehrte Rose
etwas, das an etwas erinnert,
woran es keine Erinnerung gibt
das letzte einer Reihe
sich ins Unendliche verkleinernder Bilder
ein Zeichen für etwas,
wofür es nur in Gedichten Zeichen gibt,
die Nachbildung von etwas nicht einmal Geträumtem
etwas, das in unterirdischen Quellen
mit sich redet, Verschubbahnhof spielt,
Mondphasen aneinanderkettet
und Wörter mit Landschaften belehnt
eine Sprachinsel,
eine Spiegelung in einem blinden Spiegel
etwas, das die Wortwörtlichkeit der Wörter
so verkoppelt, daß aus der Verkoppelung
Bildbedeutungen entstehen
eine gefälschte Banknote
ein Sternbild,
das mit seinem Namen nicht übereinstimmt
eine Haustür inmitten einer Wiese,
ein Stück Tapete in einem ausgebrannten Haus
ein Fußballspiel als Vorwand, daß die Spieler
Farben und Linien zusammenführen
die Differenz zwischen einer wirklichen
und einer gezeichneten Taube
eine reine Gegenwart
jedes Gedicht ist die Schale
um einen möglicherweise verglühten Kern
jedes Gedicht ist eine Übersetzung
des einen Gedichtes,
das es nur in Übersetzungen gibt
ein Gedicht ist, was sich als Gedicht erklärt
(Julian Schutting)

USA: ABC plant “High School Musical”-Castingshow

Der amerikanische Fernsehsender ABC entwickelt eine “High School Musical”-Realityshow, die im Sommer 2008 on air gehen soll.

Das Prozedere entspricht dem, was heutzutage jede Castingshow durchzieht. Im Rahmen einer großangelegten Auditiontour werden Talente ausgesiebt, die mittels eines Intensivkurses an einem Casting-Musikkonservatorium auf fernsehtauglich getrimmt werden. Danach müssen sich die Burschen und Mädels in Liveshows beweisen. Jede Woche scheidet ein Bewerber aus, der Sieger bekommt - was auch immer. Der genaue Preis steht noch nicht fest.

ABC und Disney-Channel gehören zum selben Mutterkonzern (Disney-ABC Television Group), die Idee ist also klar. Im Prinzip war eine “High School Musical”-Realityshow nur eine Frage der Zeit. Die erste Folge des Fernsehmusicals haben bislang 250 Millionen Zuschauer weltweit gesehen, das Sequel immerhin 187 Millionen. Die Reality-Show wird natürlich nicht nur auf ABC, sondern in einer speziellen Fassung auch auf dem Disney-Channel gesendet und gesendet und gesendet (war doch auch das “High School Musical” bereits mehr als zwanzigmal am Disney-Channel zu sehen).

Wie es der Zufall will, startet “High School Musical 3: Senior Year” im Herbst in den amerikanischen Kinos. Da kommt die phänomenale Werbefläche, die eine Castingshow bietet, natürlich gut. [Variety]

Update/4. April
“High School Musical: The Summer Session” läuft laut PLAYBILL ab 20. Juli 2008 auf ABC.

Verein Kultur Pur castet junge Talente in Oberösterreich

Am 10. und 11. Mai 2008 veranstaltet der oberösterreichische Verein Kultur Pur in der Landesmusikschule Gunskirchen ein Casting für sein neues Musicalprojekt “Edward”, das im Frühjahr 2009 zur Aufführung gebracht werden soll (Probenbeginn Herbst 2008).

Gesucht werden musicalbegeisterte und talentierte Darsteller ab 16 Jahren (bzw. für eine männliche Hauptrolle ein Junge zwischen 10 und 13 Jahren). Voraussetzungen: gute Gesangsstimme, schauspielerisches Talent und tänzerische Begabung. Wer mitmachen möchte, kann sich bis 25. April direkt beim Verein Kultur Pur anmelden (Claudia Beiganz, Tel.: 0699 81921802, Bahnhofstraße 5, 4623 Gunskirchen, E-Mail: claudiabeiganz@hotmail.com)

Mit dabei beim neuen Musicalprojekt: Gudrun Ihninger und Werner Mai, Teilnehmer am ORF-Castingformat “Musical! Die Show”. Die beiden Musicaldarsteller wurden von Claudia Beiganz, der Gründerin von Kultur Pur, entdeckt und gefördert. [Rundschau Online]

Sir Andrew Lloyd Webber als “Mentor” bei American Idol

“American Idol” ist das, was man als das Mothership der Castingshows bezeichnen könnte. In keinem anderen Land funktioniert das ursprünglich von Simon Fuller für England (”Pop Idol”) entwickelte Castingformat dermaßen gut wie im Land der unmöglichen Möglichkeiten.

Derzeit läuft in den USA die siebente Staffel, und mit mehr als 30 Millionen Zusehern pro Sendung ist “American Idol” eine der erfolgreichsten Shows derzeit.

Um dem Format zusätzlichen Glamour zu verleihen, gibt es nicht nur biedere Mottoshows, die beispielsweise in den letzten beiden Wochen dem Songkatalog der Beatles gewidmet waren, sondern auch Mentoren, die die Kandidaten mit ihrem Know-how auf die Sendungen vorbereiten. Bei der siebenten Staffel mit dabei: Dolly Parton, Mariah Carey, Sir Andrew Lloyd Webber und Neil Diamond. Die Kandidaten werden in den betreffenden Shows Songs dieser Interpreten und Komponisten performen, die Stars selbst werden auch live in der Show zu sehen sein beziehungsweise auch singen.

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