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Archiv - Oktober, 2008

Konservatorium Wien: Die Dreigroschenoper

22. Januar 2009
19:30bis22:30

Die Dreigroschenoper

Do, 22.01.2009, 19:30 Uhr | Konservatorium Wien Privatuniversität, Leonie-Rysanek-Saal
von Bertolt Brecht und Kurt Weill

Produktion der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater
Regie: Erhard Pauer (Abteilungsvorstand)

Ort der Veranstaltung
Konservatorium Wien Privatuniversität, Leonie-Rysanek-Saal
Johannesgasse 4a, 1010 Wien

Kartenpreise
15,-/9,- (erm.)
weitere Vorstellungen:
Fr, 23.01.2009, 19:30 Uhr
Sa, 24.01.2009, 19:30 Uhr
Mo, 26.01.2009, 19:30 Uhr
Di, 27.01.2009, 19:30 Uhr
Mi, 28.01.2009, 19:30 Uhr

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Konservatorium Wien: Shakespeare and Love

5. Dezember 2008
19:30bis21:30

Shakespeare And Love

Fr, 05.12.2008, 19:30 Uhr, Konservatorium Wien Privatuniversität, Leonie-Rysanek-Saal
weitere Vorstellungen:
Sa, 06.12.2008, 19:30 Uhr
Di, 09.12.2008, 19:30 Uhr
Mi, 10.12.2008, 19:30 Uhr

Es spielen Studierende des 4. Jahrgangs der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater
Konzeption und Inszenierung Martin T. Haberger

Eine Clique von 8 (9) Freunden trifft sich nach der Matura zum letzten Mal zu einer Party; Abschied, Aufbruch, Trennung, Neuanfang liegen hier nah beieinander. Das Bekannte verliert seine Gültigkeit, und übrig bleibt die Frage aller Fragen: Wer oder was wartet auf mich?
Die letzte Chance, Neues zu beginnen, Versäumtes nach zu holen, Nichts unversucht zu lassen, Altes zu beenden: Romeo trifft auf Julia, Katharina wehrt sich gegen Petruccio, Silvio sucht die Liebe von Phoebe zu gewinnen, und Hamlet macht Schluss mit Ophelia.
Das ist die Grundkonstruktion, ein weiterer Versuch, mit Hilfe von Shakespeare den ewigen Kreislauf zu begreifen.
Dazu Musik, viel Musik; während die Jungs sich mehr mit Songs von Queen zu erklären versuchen, antworten die Mädchen mit Madonna; dazu Burt Bacharach, Harry Connick jr., Murray Head u. a.
Die Songs beschreiben den Zustand, versuchen die Innenwelt zu erklären, aber bedienen auch das Genre Musical. Tanz, Tanz als Ausdruck der innersten Befindlichkeiten, als Unterhaltungsmittel, als Kommunikationsmittel; Choreographie macht Marcus Tesch, Kampfchoreographie Mel Stein.
Unterstützt werden die DarstellerInnen von Violoncello und Klavier, in den Arrangements von Ulrich Talle, die musikalische Leitung hat Là¡szlà³ Kövi.

Ort der Veranstaltung
Konservatorium Wien Privatuniversität, Leonie-Rysanek-Saal
Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Kartenpreise
15,-/9,- (erm.)
Online Ticket-Reservierung: —> hier
Vorteile für KundInnen und MitarbeiterInnen der Erste Bank:
- Max. 2 ermäßigte Karten zu EUR 9,- gegen Vorlage der gültigen Erste BankCard
- 1 ermäßigte Karte zu EUR 9,- und 1 Freikarte für SeniorInnen/PensionistInnen ab dem 60. Lebensjahr gegen Vorlage der gültigen Erste BankCard und eines Lichtbildausweises

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stadtTheater Walfischgasse: “Cabaret der verlorenen Seelen”

11. Februar 2009
20:00bis23:00

Als deutschsprachige Erstaufführung zeigt das stadtTheater Wien ab dem 11. Februar 2009 das Musical »Cabaret der verlorenen Seelen« als Eigenproduktion.

Die Show für vier Männer und ein Klavier von Christian Simà©on und Patrick Laviosa erlebte ihre Uraufführung im September 2006 im Pariser Thà©à¢tre de Rond Point. Wegen des großen Erfolges wurde “Le Cabaret des Hommes Perdus” (so der Originaltitel) ins Thà©à¢tre Pepinià¨re-Opà©ra übernommen. Das Stück hat 2007 zwei Molià¨res gewonnen: einen für den besten Autor und einen für das beste Musiktheater.

Zum Inhalt:

Ein schwuler Barmann, ein Transvestit und einer, den die beiden »Schicksal« nennen, warten in einer heruntergekommenen Bar in New York. Sie warten auf den jungen Stricher Dick, der selbst noch gar nicht weiß, dass er den drei merkwürdigen Wesen bald begegnen wird. Als er auf der Flucht vor Schlägern die Kneipe betritt, bietet »Schicksal« Dick einen Vertrag an, der ihn zu einem Pornostar machen soll.

In Slapstickhaften und berührenden Szenen führen die drei dem Jungen vor, wie sich sein Leben durch den Vertrag verändern würde. Dabei verwandeln sie sich in Drag Queens, durchgeknallte Regisseurinnen und gallige Peepshow-Betreiber. Die Reise führt durch schräge Karrieren, Träume, Verzweiflung, Liebe und Tod.

Cast/Leading Team

Mit Sascha O. Weis, Norman Stehr, Hannes Gastinger und Martin Niedermair

Regie: Thomas Schendel
Assistenz: Sabine Pribil
Musikalische Einstudierung: Daniel Große Boymann
Choreografie: Gaines Hall
Bühne und Kostüme: Daria Kornysheva
Übersetzung: Cusch Jung, Anita Lochner

Szene Wien, 11. November 2008: à“lafur Arnalds live

11. November 2008
20:00bis23:00

Mit nur zwanzig Jahren hat er sein Debut »Eulogy For Evolution« veröffentlicht und versetzte damit die eingeweihte Indie-Szene mit den Koordinaten »Kunst« und »Kammermusik« in Begeisterung. Auf 40 Minuten verteilt er acht unbetitelte Kompositionen, die vorwiegend kammermusikalischer Natur sind, also von einem Streichquartett bestimmt werden und deren solistischer Kontrapunkt ein Piano darstellt, das vorwiegend auf Akkordbegleitung verzichtet und meistens einsame melodiöse Verläufe in die meditativen Streicherarrangements integriert. Angesichts seiner isländischen Herkunft liegt der Vergleich mit Sigur Rà²s nahe und ist tatsächlich nicht zu gewagt - 2008 wurde er von Sigur Rà²s ja auch als Support ihrer Tour engagiert. Nebenbei komponiert und produziert der Hardcore-Afficionado noch Intros/Outros für Heaven Shall Burn.

Links
- à“lafur Arnalds @ MySpace
- Szene Wien

Tourplan (Deutschland/Österreich)
08.Nov.2008 20:00 Zeise Kino Hamburg, DE
09.Nov.2008 20:00 Centrà© Francais Berlin, DE
11.Nov.2008 20:00 Szene Wien, AT
13.Nov.2008 20:00 PMK Innsbruck, AT
19.Nov.2008 20:00 AJZ Chemnitz, DE
20.Nov.2008 20:00 Das Bett Frankfurt, DE
24.Nov.2008 20:00 Cineplex Münster, DE

Urania: “La Strada - Das Lied der Straße”

Foto: ©Lalo Jodlbauer
Atmosphäre in einen doch recht kühlen, arenaartigen Raum wie in jenen der Wiener Urania zu zaubern, das können die Schauspieler und der Regisseur, das ganze Leading Team der “Volkstheater in den Außenbezirken”-Produktion “La Strada”.

Sie schaffen eine Stimmung, die zwischen italienischem Film und einem Gefühl, das der französische Schriftsteller Philippe Djian in Romanen wie “Betty Blue” so wunderbar vermittelt, mäandriert. Für die Schauspieler ist der Prozess des Erzeugens dieser speziellen Stimmung, dieses, wie Fellini über seinen Film “La Strada” gesagt hat, “schwebenden Tons, der in mir das Gefühl unendlicher Traurigkeit weckte”, jeden Abend eine neue Herausforderung - denn die Produktion spielt fast wöchentlich in einem anderen Raum, und jeder Raum, in dem die Darsteller Station machen, ist auch anders, ganz anders. Im persönlichen “La Strada” der Protagonisten von “La Strada” gibt es mal eine Bühne, dann wiederum ist nicht mal für die ganze Deko Platz, die Auftritts- und Abgangsmöglichkeiten variieren. So kommt keine Routine auf, jeder Abend ist eine kleine Premiere.

Man tritt zum Großteil vor dankbarem Publikum auf, das mit dieser Produktionsschiene des Volkstheaters Theaterabende direkt in den Bezirk geliefert bekommt. Das darf man nicht unterschätzen. Hier werden Barrieren gekippt - du musst nicht zum Theater kommen, das Theater kommt zu dir, man will extra für dich spielen. Ein Großteil läuft auf Abo-Basis zu vernünftigen Preisen, mit denen man Publikum gewinnen und nicht vergraulen will, das Durchschnittsalter des Publikums ist ein etwas gehobeneres, und wer sich einmal gut unterhalten hat, kommt vielleicht auch öfters ins Haupthaus.

“La Strada - Das Lied der Straße” ist ein Schauspiel von Gerold Theobalt nach einem Drehbuch von Frederico Fellini, Tullio Pinelli und Ennio Flaione.

Der Schausteller Zampano braucht eine neue Assistentin. 10.000 Lire zahlt er für Gelsomina, ein einfaches, ein bisschen zurückgebliebenes Mädchen. Nun zieht sie mit ihm von Ort zu Ort, spielt den Clown, sammelt das Geld ein, kocht und wäscht für ihn. Zampano ist brutal, jähzornig, rücksichtslos und unfähig Gefühle zu zeigen. Er schlägt sie, schläft aber auch hin und wieder mit ihr und betrügt sie mit anderen Frauen. Sie hängt trotzdem an ihm. Dann lernt sie den Seiltänzer Il Matto kennen. Er spricht mit ihr, hört ihr zu und nimmt sie ernst. Von ihm lernt Gelsomina auch die kleine Melodie, die sie auf der Trompete spielt. Als er nicht aufhört, Zampano zu verspotten, kommt es zur Katastrophe …

Ein schwebender Ton, ein Gefühl unendlicher Traurigkeit, das sich in der wechselseitigen Abhängigkeit von Gelsomina und ihrem brutalen Zampano spiegelt, aber auch in der Beziehung zwischen Zampano und Il Matto, dem Seiltänzer, sowie Zampano und seinen Damenbekanntschaften, dieser schwebende Ton ist es, der bei dieser Produktion alles andere, auch die Handlung an sich, dominiert.

Doris Weiner gibt das einfache, etwas zurückgebliebene Mädchen nicht als ver-rückte Studie, sondern zeichnet es als liebenswert ent-rückt, auf eine ganz bezaubernde Weise. Es lebt in seiner eigenen Welt und in diese Welt dringt der Alltag so wie wir ihn alle kennen nur gefiltert ein. Andy Hallwaxx (Regie) setzt eine Vielzahl an Stilmitteln ein, um die Gefühlswelt der Gelsomina zu skizzieren. Er spielt mit Zeit und Realität, mit der Welt der Akrobatik, setzt einen ausgeklügelten Sound- und Musikteppich wie eine Art Underscore ein - alles scheint ineinander zu verfließen, die Zeit an sich wird unwesentlich. Die clownesquen Kunststückchen Gelsominas liefert Weiner manchmal mit einer Charlie Chaplinesquen Attitude, sie sind Teil ihres Wesens, nicht unbedingt als “Zirkuseinlagen” interpretierbar. Die vielen Brechungen in dieser Rolle, beispielsweise dass Weiner natürlich schon lange kein “kleines Mädchen” mehr ist, die traumartigen Sequenzen, das überragende Timing der Schauspielerin, mit dem sie Zeit und Raum balanciert und stets die völlige Aufmerksamkeit des Publikums auf sich fokussiert, das allein macht diesen Abend zu einem großen Erlebnis.

Foto: ©Lalo Jodlbauer

Zampano, der, so stellen wir uns das vor, muskelbepackte Grobling, wird von Thomas Bauer mit Wucht als Seelenkrüppel und Schwächling interpretiert. Er reagiert nicht mit Worten und Gefühlen, sondern ausschließlich körperlich, mit Gewalt.

Marjan Shaki spielt eine Wirtin, eine Hure und einige Szenen später eine Nonne - ein derartig breites Spektrum verlangt eine nuancenreiche Mimik und Gestik sowie Intonation, und mit all dem verleiht die Schauspielerin souverän ihren Auftritten Wirkung. Von der etwas spleenigen Nonne zur derben, karaokesingenden (”Stand by your man”), quietschigen Hure in wenigen Szenen, und beides glaubhaft dargestellt. Ein schöner Einstieg in die Wiener Sprechtheaterszene, abseits der Musicals.

Foto: ©Lalo Jodlbauer

Die restlichen Nebenrollen, auch jene der Mutter Gelsominas, spielt Reinhold G. Moritz, der im Verlauf der Stücks immer stärker wird und im direkten Aufeinandertreffen von Il Matto und Zampano ein paar glänzende Szenen hat.

Set Design und Lichtregie arbeiten nicht mit dem Aufwand einer Hightech-Bühne, aber wenn es darauf ankommt, welche Wirkung erzielt wird, so schaffen wenige Requisiten, die die Phantasie der Zuschauer anregen, oft mehr als noch so tolle Bühnenlandschaften. Ein paar Möbelstücke, verschiebbare Wände, einige wenige Requisiten, auch da ein poetisches Spiel mit Licht - wunderbar. “La Strada” sollte man gesehen haben. Nur noch wenige Termine sind auf dem Tourplan:

27. Oktober: Haus der Begegnung, Donaustadt
28. Oktober: Haus der Begegnung, Donaustadt
30. Oktober: Da capo (VH Inzersdorf)
31. Oktober: Volksheim Groß-Jedlersdorf
04. November: VHS Hietzing
05. November: VHS Hietzing

La Strada - Das Lied der Straße
Österreichische Erstaufführung
Schauspiel nach einem Drehbuch von Frederico Fellini, Tullio Pinelli und Ennio Flaione von Gerold Theobalt

Zampano: Thomas Bauer
Gelsomina: Doris Weiner
Matto: Reinhold G. Moritz
Wirtin/Hure/Nonne: Marjan Shaki

Regie: Andy Hallwaxx
Bühne: Judith Leikauf/Karl Fehringer
Kostüme: Erika Narvas
Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf
Regieassistenz/Souffleuse/Inspizienz/Abendspielleitung: Elisabeth Balog/Katja Knebel

1938/2008

Nur zwei Meldungen von heute:

Die Wiener Linien hatten am Montag Erklärungsbedarf gegenüber der Öffentlichkeit. Ein Straßenbahnfahrer hatte die Abschiedsrunde der Straßenlinie 1, die mit 26. Oktober wie die Linie 2 ihren Dienst als klassische Ringlinie einstellte, für einen Sonderauftritt der eigenen Art genutzt.
Unter dem Gaudium eines teils biertrinkenden Publikums verlangte der Fahrer, dass er in den nächsten zwei Minuten im Fahrgastraum als auch auf “meinem Führerstand” eine Stecknadel fallen hören wolle.
Ein Video auf YouTube dokumentierte den weiteren Verlauf der Fahrt, während der der Fahrer schließlich folgende Verabschiedung durchgab:
“Sehr geehrte Fahrgäste. Wir umrunden nun ein letztes Mal mit der Linie 1 den Wiener Ring, den Orbit rund um den Stephansdom. Viele historische Ereignisse haben hier stattgefunden. Sieg Heil!”
Auf die Durchsage folgte - teils auch einige Buhrufe. Danach dokumentiert das Video, offenbar nach Kritik an der Durchsage, den Fahrer mit dem Satz: “Versteht’s ihr kan Spaß?” [orf.at]

Rund zehn Neonazis versuchten gegen 00:20 die Räumlichkeiten des linken Kulturvereins W23 in der Wipplingerstraße 23 zu stürmen und begannen wahllos in die Menge der anwesenden Personen zu prügeln. Nur durch das besonnene Vorgehen der Anwesenden konnte Schlimmeres verhindert werden, die Neonazis wurden innerhalb kürzester Zeit hinausgedrängt. Es gab zwei Leichtverletzte und geringen Sachschaden.
Der Angriff war offenbar generalstabsmäßig geplant, zufällig vorbei kommende Passant_innen hatten, noch bevor es zu dem Überfall kam, die Polizei gerufen, nachdem sie die Gruppe beobachtet hatten, wie sie in Zweierreihe und mit militärischem Auftreten im Laufschritt durch den ersten Bezirk in Richtung Wipplingerstraße unterwegs war. Alle Angreifer waren einheitlich gekleidet und mit Sturmhauben unkenntlich gemacht, sowie mit Handschuhen auf die folgende Attacke vorbereitet.
Von dem Vorfall schockiert zeigte sich auch der Grüne Bezirksrat Georg Prack, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Fest zugegen war. “Die gezielte Attacke gegen das W23 stellt einen weiteren Beleg für die zunehmende Radikalisierung der extremen Rechten in Österreich dar”, sieht Prack einen gesamtgesellschaftlichen Hintergrund.
Fragen muss sich auch das Landesamt für Verfassungsschutz gefallen lassen: Ohne zunächst ersichtlichen Grund waren den Großteil des Abends mehrere Beamte der Behörde im Umfeld des W23 unterwegs, auch uniformierte Einsatzkräfte besuchten das Fest - beides ein Novum in der rund zweieinhalbjährigen Geschichte des Kulturvereins. Der Verdacht, dass der Verfassungsschutz über einen bevorstehenden Angriff informiert war, liegt also nahe. Die Betreiber_innen wurden über diese Bedrohung allerdings zu keinem Zeitpunkt informiert.
Der Kulturverein W23 beherbergt seit dem Frühjahr 2006 verschiedene emanzipatorische Initiativen, darunter eine Bibliothek und ein Archiv über soziale Bewegungen, auch finden regelmäßig Vorträge und Lesungen zu einer breiten Palette von Themen statt. So gab es etwa erst am vergangenen Dienstag eine Buchpräsentation zum Thema “Frauen 1938. Verfolgte - Widerständige - MitläuferInnen”. Vor kurzem fand auch ein Teil der “queer-feministischen Tage” in den Räumlichkeiten des Vereins statt, zum Bogen der Aktivitäten im W23 gehören außerdem Computer-Workshops.[no-racism.net]

Susan Rigvava-Dumas live @ Porgy & Bess

Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Project 2 feat. Susan Rigvava-Dumas live @ Porgy & Bess, 26. Oktober 2008

“Felix Martin, ein schöner Mann mit einer unmöglichen Frisur”

… schreibt Simone Meier (”Tages-Anzeiger”) in ihrer Rezension der Schweizer “Elisabeth”-Premiere. Ist doch immer wieder schön, mal wieder lachen zu können.

Irgendwann verliert man auch schlicht die Geduld mit dieser Frau. Himmel noch mal, sie heiratet einen Kaiser! Einen Kaiser, der ihr im Laufe ihrer Ehe immer mehr Privilegien und Freiheiten einräumt und sie offensichtlich sehr liebt. Und dann beschwert sie sich ein ganzes Musical lang darüber! Singt andauernd: «Ich gehör nur mir!» Unterstützt wird sie in ihren Freiheitsbestrebungen vom Tod (Felix Martin, ein schöner Mann mit einer unmöglichen Frisur), zu dem Elisabeth seit ihrer Pubertät eine innige Beziehung hat (Eros und Thanatos winken wie verrückt mit ihren Zaunpfählen) und der sie zum Schluss auch von ihrem Leben im Hofkorsett mit einem langen Kuss erlöst.

Link
Elisabeth-Musical: Viele inbrünstige Emotionen, wenige Nuancen

Das Ende der Long-Runs? Hausgemacht? Die Wirtschaftskrise?

Das Totschlagargument per se in Diskussionen um das langsame Dahinscheiden der so genannten “Long Runs” lautet: “Na, kein Wunder, bei der Wirtschaftskrise.”1

Die Wirtschaftskrise mag ein Faktor sein bei diesem Phänomen, tatsächlich steckt aber auch etwas anderes dahinter (abgesehen davon, dass die Zeit der Megamusicals der achtziger Jahre, aus denen sich die meisten Long-Runs rekrutierten, nun mal, bis auf wenige Ausnahmen, vorbei ist). Musicals sind für viele Besucher im Laufe der Zeit so etwas wie “beste Freunde” geworden, die man ab und an, oder auch häufiger, besucht.

Das war lange Zeit kein Problem - bis ein paar besonders kluge Köpfe auf die Idee kamen, die Ticketpreise schlagartig um einen Faktor X zu erhöhen, der diese Bindung vieler Zuschauer an “ihre” Shows kappte. Die Ticketpreise waren bis vor zirka zehn, fünfzehn Jahren am Broadway und bis vor ein paar Jahren in Wien im Vergleich zum Einkommen vieler Musicalfans “relativ” erschwinglich. Da war es für einen Fan am Broadway durchaus möglich, seine “Lieblinge” regelmäßig zu besuchen. Das ist ein Phänomen, das unbestreitbar existiert(e), so wie man das auch, auf einem anderen Niveau, in Wien kannte und auch heute, in geringerem Ausmaß, kennt.

Schaun wir uns die derzeitige Situation am Broadway an: Als Jason Robert Browns neue Show “13″ in aller Munde war und die prächtigen Kritiken noch nicht mal alle heruntergeklopft waren, kostete das billigste Ticket für die Show 76,50 Dollar. 76,50 Dollar, das ist ein Preis, den viele Theaterbesucher, die nicht nur einmal Tarzan furzen hören wollen und nicht unbedingt auf Löwen und Meerjungfrauen stehen, die nicht in Bussen herangekarrt werden, Musicals aber seit Jahrzehnten besuchen, meist noch nie für ein Ticket ausgegeben haben.

Freilich musste Jason Robert Brownn auch innerhalb kürzester Zeit erkennen, dass er mit solchen Preisen nicht lange am Broadway bleiben wird mit seiner Show (wieder einmal). Und so wie man am Basar mit Wurschtsemmeln handeln würde, gibt es nun, bei einer durchschnittlichen Auslastung von knapp über 50 Prozent, Rabatte. 25 Dollar pro Ticket, das ist der aktuelle Preis, den man zahlt, wenn man nicht so dumm war, beispielsweise als Brown-Fan, im Voraus zu kaufen.

Auf seiner Website schreibt Brown:

I want people to come see “13″, and I asked the producers what we could do to make sure that my fans and friends could come, and do it now when we really need to build momentum. And they really came through.
Through November 3, you can get orchestra and front mezzanine tickets for any weeknight (and Sundays at 7!) for only $25. That means you can take a family of four to see the show for less than the cost of one ticket to “The Lion King.”

Die Situation in Wien ist nicht viel anders (abgesehen davon, dass einige Theater subventioniert werden, was dem Ganzen doch einen etwas skurrilen Touch gibt). Die Ticketpreise steigen im Dreivierteltakt. Während man es aus Deutschland gewohnt war, dass neu erbaute riesige Mehrzweckhallen bestimmte Saalabschnitte wie den neunten Rang oder Reihe sechstausend gar nicht erst in den Verkauf brachten, werden in Wien in vergleichsweise Minimundus-Theatern nun auf einmal Ränge gesperrt. Weil die Shows so schlecht sind? Mag sein. Mag sein, wie man hört, dass in Wien das Publikum auf einmal “nicht reif für ein Stück ist”. Vielmehr aber kann man aber auch der Meinung sein, dass das Publikum irgendwann einmal sagt: Stopp, nicht mit uns. Die Preiserhöhungen reichen. Und vielleicht ist auch längst eine Grenze überschritten. Dann würden Wiens Theater Tag für Tag Zuschauer verlieren, die man nur mehr mit viel Aufwand wieder in die Häuser bekommt.

  1. Achtung: Glosse! Das Lesen dieses kurzen, pointierten Meinungsbeitrags, der sich von Kommentar und Leitartikel durch seinen polemischen, satirischen oder feuilletonistischen Charakter unterscheidet, kann Ihren Blutdruck beeinflussen []

Ratzeputz am Broadway - auch “Spring Awakening” macht dicht

“Legally Blonde”, “Xanadu”, “Spamalot”, “Hairspray” sind nur einige der Broadway Shows, die bereits dichtgemacht haben oder bald dichtmachen. Neu zu dieser Liste hinzugekommen ist: “Spring Awakening”. Die letzte Vorstellung geht am 18. Januar 2009 über die Bühne. Insgesamt bringt es die Show dann auf 859 Vorstellungen und 29 Previews.

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