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Archiv - Absurditäten

Dancing Stars: Alfons Haider oder der Mann, ders nie kapieren wird

Von Stunde Null an fühlte sich Alfons Haider, der personifizierte Publicity-Stunt in der ORF-Serie “Dancing Stars”, verfolgt. Verfolgt von einigen Promis wie Niki Lauda und Dagmar Koller, verfolgt von Medien und verfolgt von Bloggern. Und warum fühlte er sich verfolgt? Er meinte, man würde nicht goutieren, dass zwei Männer miteinander tanzen.

Das war aber nicht der wirkliche Grund, warum manche Medien so vehement auf das Vorgehen Haiders reagierten. In Wahrheit ging es nicht darum, dass zwei Männer miteinander tanzten, auch nicht darum, dass sie das im TV machten, es ging schlicht und einfach darum, dass damit ein Tanzwettbewerb ad absurdum geführt wurde.

Haiders Standardreflex, diese Kritik auf das Thema Sexualität hin zu interpretieren, spricht Bände und disqualifiziert ihn.

Mein Gott, Herr Haider, dass Männer miteinander tanzen, ist nun wahrlich nichts Neues, Sie sind nun bei Gott nicht der erste Mann, der mit einem Mann die Beinchen am Tanzparkett schwingt.

Könnten Sie bitte endlich zur Kenntnis nehmen, dass Sie bei “Dancing Stars” ausschließlich als Publicity-Stunt am Werke waren? Sie haben es doch schon lange vor Beginn der Show zugegeben.

Wenn diese Show auch nur Entertainment ist, die Jury musste sich regelrecht verarscht vorkommen, dass etwas zu bewerten war, das im Rahmen dieser Show nicht bewertet werden konnte. Zwei Männer tanzen nunmal anders als ein Mann mit einer Frau tanzt und, wie sie selbst ja so trefflich immer bemerkt haben, es gelten andere Regeln. Daher war es letztendlich ein Akt äußerster Unfairness, hier überhaupt anzutreten.

Sie können also gerne weiter das Opferlamm mimen, es wird Ihnen niemand abnehmen. Gehen Sie also in Würde, wie Sie meinten, aber gehen Sie.

Es gibt nicht zu viele Musicaldarsteller …

… nicht, weil es nicht vielleicht doch zu viele gibt, sondern weil es schon aus Prinzip nicht zu viele geben kann und jeder, der möchte, die Chance haben sollte, es zu versuchen. So wie es nicht zu viele Ärzte gibt und auch nicht zu viele Lehrer, nicht zu viele Philosophen oder Geographen, kann es auch nicht zu viele Musicaldarsteller geben. Wer sollte denn festlegen, ab welchem Zeitpunkt man von “zu vielen” Musicaldarstellern sprechen kann? Und was ist die Alternative? Eine Quote einzuführen? Vom Jahrgang 1995 darf es nur mehr 0,000000001 Prozent Musicaldarsteller geben?

Sicher meint Herr Holger Hauer das gar nicht so, was er jüngst in einem Interview gesagt hat.

Es gibt wahnsinnig viele Musicaldarsteller, und meiner Meinung nach sind es mittlerweile zu viele. Es kommt mir vor, als würde alles durch die Musicalschulen geschleust, was halbwegs vernünftig trällern kann. Aber ich denke, das ist manchmal Verrat an den Träumen junger Menschen. Den Leuten wird an einigen Musicalschulen – so zumindest mein Eindruck – vorgegaukelt, sie hätten Talent, auch wenn dem gar nicht so ist. Aber der Rubel muss rollen. Natürlich gibt es auch tolle Leute. Aber was Musicalschulen teilweise hervorbringen, ist erschreckend. Und hinterher wundern sich die jungen Leute, wieso sie kein Engagement bekommen… [musicalzentrale]

Kann man denn nun aber vielleicht sagen, dass es zu viele Musicalschulen gibt, die Talente aufnehmen, die gar keine sind? Was wäre der größere Verrat an den Träumen junger Menschen, wie Hauer es formuliert, ihnen den gewünschten Weg gleich zu verwehren, oder sie testen zu lassen, ob sich nicht doch auch für sie eine Nische findet. Am Ende ist ein Musicalstudium ein Studium wie jedes andere, und man kann und hat das Recht, sich jederzeit neu zu entscheiden.

Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass es zu viele schlechte Musicals gibt und zu wenig gute, aber letztlich ist das völlig wurscht, weil am Ende des Tages alle im Raimund Theater bei den Matrosen landen und tatsächlich glauben, dass die Musicaldarsteller, die da arbeiten, ihre Träume verwirklichen (dürfen).

Trillerpfeifen im Ronacher?

Eine Notiz dazu –> hier.

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- kultur-channel.tumblr.com

Andreas Bieber: An der Wahrheit arbeitend, im Interview

Viel über das Musicalgenre an sich philosophiert Andreas Bieber in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. In der Sendung “Showbühne” wird Bieber unter anderem zum Thema “The Producers” befragt und stellt die These auf, dass das Stück einfach unter den falschen Rahmenbedingungen gelaufen sei und im Burgtheater vermutlich ein Riesenerfolg gewesen wäre. Die VBW hätten weder die Musicalleute noch das normale Theaterpublikum überzeugen können. Eine These, die man natürlich, wie jede These, aufstellen kann, aber ist sie haltbar? Die Kritiker wurden mit “The Producers” in Wien überzeugt, daran hats also nicht gelegen, und das Burgtheater ist ein Repertoire-Theater. Die Behauptung Biebers, “The Producers” wären in Berlin dann ein Erfolg gewesen, ist schlicht falsch.

Bieber im Interview nachzuhören –> hier.

25 Jahre “Cats” in Deutschland - 28 Jahre in Wien

25 Jahre ist es her, auf den Tag genau, dass Andrew Lloyd Webbers Musical “Cats” seine Deutschland-Premiere erlebte. Man sollte meinen, dass Musical-Spezialisten aber auch wissen, dass zum damaligen Zeitpunkt ebendiese Show bereits lange Zeit äußerst erfolgreich in Wien lief. Dass sich der damalige deutsche Produzent nicht eine Show “vom West End” geholt hat, liegt auf der Hand. Es sei denn, die tektonischen Gegebenheiten waren damals derart anders, dass Wien in einem abgelegenen Territorium in Grönland ab 1983 beheimatet war, von dem man in Deutschland naturgemäß nichts mitbekam. Nur so kann man die Aussage von Andreas Luketa nachvollziehen, man habe sich damals “auf ein unerforschtes Territorium gewagt, denn hier in Deutschland, im Gegensatz zu New York und London, gab es ja noch keine Musicalkultur in diesem Sinne.” Dass “Cats” auch im deutschsprachigen Raum funktioniert, hat Peter Weck bewiesen, und heute, 25 Jahre beziehungsweise 28 Jahre danach, wird es Zeit, mit dem Unsinn, Friedrich Kurz habe ein Musical vom West End geholt, aufzuhören.

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- Deutschlandradio Kultur

MuseumsQuartier Wien: Nach dem Facebook-Desaster das Bewegungskunst-Desaster

Das MuseumsQuartier Wien schlittert von einem Fettnäpfchen ins andere. Vor ein paar Wochen wurde die von einem Fan gestaltete Facebook-Fansite für das MQ vom MQ übernommen, mit 25.000 Kontakten für lau. Als Gegenleistung bot man ein mit “Abstrusitäten” gefülltes MQ-Täschchen an und ein Ein-Jahres-Abo für Emil Tschinderassa oder für sonst etwas im MQ. In ellenlangen Dokumentationen versuchte man zu argumentieren, wie recht man doch habe, das zu tun, nämlich 25.000 Kontakte einfach zu übernehmen und alle Inhalte der Fansite zu löschen. Allein, niemand, außer einigen wenigen selbsternannten SocialMedia-Heroes, konnte und wollte die Vorgehensweise des Marketingteams des MQ begreifen.

Mittlerweile ist auf dem Facebook-Profil des MQ wieder Totenstille eingekehrt und die Damen des Marketingteams tüfteln vielleicht schon an der schwierigen Aufgabe, wie man die schiache Farbe der Enzos, Enzis oder wie sie sonst ihre Plastiksesseln im MQ nennen, 2012 noch toppen könnte.

Ein wenig stört die Siesta ein neuer “Konflikt” im MQ, diesmal geht es um Bewegungskunst. Welche Art von Bewegungskunst ist gemeint? Nun, es handelt sich um Parkour, Freerunning, Tricking und Akrobatik. Zwar warb das MQ selbst mit Handstand-Sujets, als es darum ging, abzustimmen, welche hässliche Farbe die Sesseln im MQ bekommen sollten, doch geht es um die Frage, ob man denn diese Art der künstlerischen Betätigung im MQ auch ausüben darf, lautet die offizielle Haltung des MQ wie folgt:

Lieber XXX, wie du bereits vermutet hast handelt es sich hier tätsächlich um eine Haftungsfrage. Das MQ ist Privatgrund mit öffentlichem Durchgangsrecht und hat eine sogenannte »Verkehrssicherungspflicht« – dh wir haben die Verpflichtung dafür zu sorgen, daß keine BesucherInnen zu Schaden kommen. Aufgrund der großen Besucherzahl gibt es daher ein generelles Verbot von Radfahren, Inline Skaten, Skateboarden und – leider – auch für Parkour/Freerunning im MQ Areal. Wir bitten im Sinne der Sicherheit um euer Verständnis.

Sicher hat das MQ recht! Allein wenn man ins AKH kommt, ist die Notambulanz zum Brechen voll mit armen Menschen, die von Freerunnern über den Haufen gerannt wurden. Die Frage ist, wieso wirbt das MQ mit einem Handstand-Sujet?

Also Achtung: Wer bei einem Handstand erwischt wird, wird erleben, was die Freiheit der Bewegungskunst im MQ bedeutet.

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- Facebook-Profil des MQ

BILD: Schlagersängerin entert Musicalbühne - Helene Fischer in “Rebecca”?

Pia Douwes, Uwe Kröger und Schlagersängerin Helene Fischer, das soll das Hauptdarsteller-Trio sein, wenn es nach Informationen der BILD geht, das ab Dezember 2011 im Stuttgarter Palladium Theater den Musicalfans im Levay/Kunze-Musical “Rebecca” im wahrsten Sinne des Wortes das Gruseln lehren soll.

“Sexy Helene” (BILD) wird, so BILD, auch von Udo Jürgens gelobt: »Sie singt exzellent. Ich bin von ihrer Stimme absolut überzeugt.« (BILD) Florian Silbereisen ist Helenes Freund, weiß die BILD, und wir wissen, er war ja so ein richtig doller Tod in “Elisabeth”, und, ganz wichtig: “ihr Dekolletà© ist” [laut BILD] “die Krönung”. Na dann kann ja nix schiefgehen.

Link
- BILD: Wird sexy Helene unser neuer Musical-Star?

Sunset Boulevard: Andrew Lloyd Webber buhlt um Madonna

Bei der seit 26.786 Jahren geplanten Verfilmung von Andrew Lloyd Webbers Musical “Sunset Boulevard” kommt neue Spannung auf, ließ der Meister doch wissen, dass er gerne Madonna in der Hauptrolle sehen würde. Webber:

I bet you this never, ever, happens, but you know who would make a great Norma Desmond on screen? Madonna…She’s the right age. I’ve not got through to her. She hasn’t taken my call this time.

Link
Playbill: Desperately Seeking Madonna: Andrew Lloyd Webber Wants “Material Girl” for Sunset Film

“Cats”: Ausradiert?

cats.jpg

Link
- www.musicalvienna.at

Hello Uwe - it’s enough

Nicht, dass ich unter Verfolgungswahn leiden würde, aber ein wenig penetrant ist die neue Werbekampagne einer Männerpflege-Firma, die Uwe Kröger als Testimonial gebucht hat, schon geschaltet, erlaube ich mir zu meinen. Das ist jedenfalls das erste Mal, dass eine Werbung praktisch auf jeder zweiten willkürlich angesurften Site aufpoppt.

Botarin Uwe Kröger
Botarin Uwe Kröger
Botarin Uwe Kröger
Botarin Uwe Kröger
Botarin Uwe Kröger
Botarin Uwe Kröger

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